Zitat:
Zitat von chris2010
Vorschlag der Fanvertretungen zur Regionalliga-Reform:
http://www.kicker.de/news/fussball/r...vorschlag.html
Ich muss zugeben, ich bin kein Freund einer eher geographischen Lösung. Sicher müssen die Entfernungen zumutbar sein, aber dass ausgerechnet die Verbände mit den am dünnsten besiedelten Regionen (von den jeweiligen Großstädten mal abgesehen) unangetastet bleiben, gefällt mir nicht.
Für die Alemannia würde das bedeuten, dass nach jetzigem Stand in die Regionalliga West/Südwest noch Homburg, Saarbrücken, Worms und Pirmasens dazukämen, dann noch die Aufsteiger aus den Oberligen, zusätzlich eventuelle Absteiger aus der dritten Liga. Für die Bayern-Regionalliga (dann Regionalliga Süd) wären die Veränderungen wohl noch größer. |
Das ist die Aufteilung, die wir in den späten 1990ern ja schon mal hatten, und vom flächenmäßigen Zuschnitt her betrachtet war das damals auch ganz in Ordnung. Denn der Tatsache, dass es im Südwesten und im Süden eine viel größere Vereins- und Mannschaftsdichte gibt, wurde durch eine Aufstiegsregelung Rechnung getragen, die die Vereinsdichte in den einzelnen Regionen angemessen berücksichtigte.
Damals stiegen die Meister Süd und Südwest direkt auf. Die Meister Nord und Nordost ermittelten per Relegation den dritten Aufsteiger in die 2. Liga. Der Verlierer der Relegation spielte in einer weiteren Relegation mit den Vizemeistern Süd und Südwest den vierten Aufsteiger aus. Süd und Südwest hatten also die Chance auf zwei Aufsteiger, während die vereinsmäßig relativ dünn besiedelten Nordostler und Nordler im schlechtesten Fall ganz leer ausgehen konnten. Andererseits wurde die zu Recht kritisierte Härte, dass Pech in der Relegation eine ganze Saison zunichte machen konnte, insofern ausgeglichen, dass der Verlierer der Nord-Relegation noch eine weitere Chance mit den beiden Vizemeistern bekam. Eine fast salomonische Lösung...
Nun zwar die alte geographische Aufteilung wiederherzustellen, beim Aufstieg aber das Dogma "Alle Meister müssen aufsteigen" anzuwenden, würde zu einer krassen Benachteiligung von Süd und Südwest führen. Der Vorschlag der Ultras ist also nicht zu Ende gedacht und hat natürlich keine Chance auf Umsetzung.
Andere Punkte in dem Papier finde ich aber in Ordnung, etwa den Ausschluss der zweiten Mannschaften. Was ich nicht wusste: Bei den mickrigen TV-Geldern gibt es in anderen Verbänden offenbar die Regelung, dass nur die Vereine kassieren, die tatsächlich übertragen werden und Zuschauereinbußen und schlechte Anstoßzeiten in Kauf nehmen müssen. Bei uns im Westen hingegen wird das bisschen Geld auf alle 18 Klubs verteilt. Mich würde mal interessieren, ob die Vereine dem so zugestimmt haben oder ob der WDFV den Vertrag mit Sport1 eigenmächtig so abgeschlossen hat. Dass die Klubs dem Verband diese Rechte überlassen müssen, um überhaupt eine Spiellizenz zu bekommen, ist jedenfalls schon ziemlich dreist.