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Alt 30.01.2017, 11:24
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Captain_Kirk Captain_Kirk ist offline
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Es ist richtig, dass Kölmel die Dresdner im Jahr 2000 mit einem seiner berühmten Darlehen vor der Insolvenz gerettet hat. Man sollte aber auch im Blick behalten, was danach geschah: Wegen Kölmels Rückzahlungsforderungen gab es (genau wie bei uns) jahrelange Rechtsstreitigkeiten, und nicht zuletzt wegen der finanziellen Belastungen durch den Kölmel-Deal, der aum noch Luft zum Atmen ließ, stand Dresden 2014/15 wieder am Rande des Abgrundes. Dass es bei denen jetzt läuft, ist keineswegs auf Kölmels Hilfe zurückzuführen, sondern ganz im Gegenteil auf drei andere wichtige Punkte:

1. einen knallharter Sparkurs der neuen Geschäftsführung
2. ein Retter-Spiel gegen die Bayern, dessen Erlös ausdrücklich dazu gedacht war, sich endlich von Kölmel freikaufen zu können
3. eine (oder sogar zwei?) von den Mitgliedern mehrheitlich beschlossene Mitgliederzwangsabgaben und weitere Spendenaktionen. In einem Fall mussten Vollmitglieder zusätzlich zum Beitrag 72 Euro zahlen - ebenfalls ausdrücklich dazu gedacht, sich endlich von Kölmel freikaufen zu können. Wer nicht zahlen wollte, bekam den Vereinsausschluss angedroht.

Dies waren die entscheidenden Schritte, die dazu geführt haben, dass Dresden wieder hochkommen konnte - und zwar nicht dank, sondern trotz Kölmel. Möglich gemacht haben es die Fans, die Mitglieder und die Bayern.
Mir reicht es eigentlich, dass Herr Kölmel den Verein und die GmbH letztlich wegen seiner Uralt-Hilfe von vor 18 Jahren sowie wegen weiterer Darlehen aus jüngerer Zeit immer noch am Schlawittchen hat.
Statt uns noch tiefer in die Abhängigkeit von diesem Herrn zu begeben, sollten wir lieber prüfen, inwieweit der Dresdener Weg, von dem Kerl loszukommen, auch für uns ein Vorbild sein könnte. Was passieren würde, wenn unsere jetzige Geschäfts- und GmbH-Spitze, die jegliches Vertrauen verspielt hat, beispielsweise eine solche Mitgliederumlage vorschlagen würde, möchte ich mir allerdings nicht ausmalen.
Das sind sicherlich alles kleine Bausteine, die dazu geführt haben, dass Dynamo Dresden wieder gesundet ist. Aber der wichtigste - und im Vergleich zu uns maßgebliche - Baustein fehlt. Dynamo Dresden hat einen exorbitant hohen Zuschauerschnitt in der 3. Liga gehabt (und hat ihn logischerweise auch jetzt noch). Möglich ist das, weil Dynamo nicht mehr im maroden und in der Kapazität stark eingeschränkten Rudolf-Harbig-Stadion spielt, sondern in einem VON DER STADT finanzierten und betriebenen Stadion-Neubau. Denn nicht irgendwelche Kölmel-Deals haben uns das Genick gebrochen, sondern letztlich der Fokus auf Steine statt Beine. Das Problem hatte Dynamo nicht. Ähnlich verhalten hat es sich übrigens mit Fortuna Düsseldorf. Dass die Stadt Aachen jetzt das Stadion an der Backe hat, ist für mich ein positives Zeichen, dass auch wir mal wieder aus dem Schlamassel herauskommen können.
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