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Alt 25.09.2018, 20:08
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Wissquass Beitrag anzeigen
Es geht dabei nicht um die Alemannia, sondern um alle betroffenen Vereine.
Für die Amateure aus der Mittelrheinliga etc ist die Anpassung an Regionalliga Etats in aller Regel finanziell nicht zu stemmen, ergo steigen sie wieder ab, günstigstenfalls ohne Verluste, eher jedoch mit Schulden.

Die Traditionsvereine träumen permanent vom Aufstieg und bewegen sich finanziell stets am oberen Limit, kurz vor der Pleite.

Sie sind in der Regel zwingend auf die Zuschauereinnahmen angewiesen. Und da hapert es, wenn unbekannte Dörfer zu Gast sind. Die Zuschauer bleiben weg, und damit auch mögliche Sponsoren und tv etc. Partien gegen Mariakrohn interessieren niemanden.

Ein Blick gen England könnte weiterhelfen: die dortige league two (entsprechend 4. Liga hier) ist eine reine Profiliga, 2 steigen ab, und verlieren damit den Status Profiverein.
3 steigen direkt auf, und ein weiterer nach Play Offs innerhalb der Liga. Gefällt mir deutlich besser ..
ps Reservemannschaften haben ne eigene league

Ganz unrecht hast du nicht. Aber in England ist es trotzdem so geregelt, dass die drei Meister aus der fünften Liga direkt aufsteigen. Das sollte bei jeglicher Reform auch bei uns zwischen den Oberligen und den Regionalligen so bleiben. Die U23-Regelung in England ist sicherlicher besser als unsere. Die 2. Mannschaften der Bundesligisten mit Etats teisweise von drei, vier Millionen (was für diese Klubs nur Peanuts sind) verzerren den Wettbewerb enorm. Ausgerechnet die Geldsäcke von Viktoria Köln könnten das diese Saison mal wiede schmerzhaft zu spüren bekommen.
Eine denkbare Lösung wäre, oberhalb der jetzigen fünf Regionalligen eine neue zweigleisige vierte Profiliga zu installlieren, deren Mannschaften sich nicht nur sportlich qualifizieren, sondern bei der Lizenzisierung auch die wirtschaftliche und infrastrukturelle Leistungsfähigkeit, also eine gewisse "Profitauglichkeit" nachweisen müssen. Und die dafür in angemessenen Rahmen an den TV-Milliarden beteiligt werden.

Aber Vorsicht: Ich weiß nicht, ob unsere geliebte Alemannia bei dieser zweigleisigen 4. Profiliga auf Anhieb dabei wäre. Denn dafür müsste man sich sportlich natürlich erst mal qualifizieren. Dafür wäre in der RL West wahrscheinlich irgendwas um Platz sechs bis neun nötig. Schaffen wir das garantiert?
Von den wirtschaftlichen Bedingungen ganz zu schweigen. Wenn ich erst höre, dass es gar kein Problem sei, das Stammkapital der neuen Gmbh auf die im unteren Profigeschäft geforderte eine Million aufzustocken, und wenn ich dann wenig später höre, dass man diesen angeblich ganz unproblematischen Schritt nun doch nicht macht, sondern ihn nach "Rücksprache" (= Bitten und Betteln???) mit dem Verband vorerst auf Eis gelegt hat, werde ich da leicht skeptisch...
Aber in einer Sache bist du natürlich absolut auf dem Holzweg: Wieviele Zuschauer ein Verein auswärts anzieht oder zu Auswärtsspielen mitbringt, kann ja wohl kein Kriterium bei der Aufstiegsfrage sein.
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Geändert von tivolino (25.09.2018 um 20:12 Uhr)