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Alt 21.10.2013, 18:57
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat:
Zitat von DerLängsteFan Beitrag anzeigen
Wie würde denn dann dein Urteil lauten, wenn Hoffenheim im eigenen Stadion solch ein Tor erzielt hätte?
Ist es nicht Aufgabe des Schiedsrichterassistenten vor jeder Halbzeit den ordnungsgemäßen Zustandes des Netzes zu überprüfen?

Und:
Sportgericht mit Sonderbefugnissen, na ja, ich weiß nicht.
Die haben doch schon Probleme, bei "normalen" Vergehen einheitlich und regelkonform zu entscheiden.
Lass das mal ruhig die FIFA entscheiden, ob jetzt fallspezifisch oder allgemein bindend.
Natürlich habe ich meinen Beitrag etwas provokant gegen 1899 Hoffenheim geschrieben, um aufzuzeigen wie kackendreist ich die Empörung und Proteste der Hoffenheimer wegen dem so genannten Phantomtor finde.

Die Schuld an diesem kuriosen Tor liegt, wie Printenduevel schon ausführlicher erläutert hat nämlich schlicht und einfach bei den Hoffenheimern selber, schlicht und einfach deshalb, weil das Tornetz nicht in einem regelkonformen Zustand war.

Der oder die Schiedsrichter hatten zwar die Pflicht das Netz sorgfältig zu prüfen - der sind sie übrigens fraglos nachgekommen - die Pflicht einen solchen Fehler tatsächlich auch zu entdecken haben sie dennoch keinesfalls. Es kann und ist halt nunmal passiert, dass der Fehler trotzt angemessener Prüfung des Netzes nicht erkannt wurde. Dass der das Netz prüfende Schiedrichter seinen Pflichten nicht nachgekommen ist, kann man nicht behaupten.
Also was die Prüfung des Tornetzes angeht ein klassischer Fall von "Dumm gelaufen", "Pech gehabt" oder "höhere Gewalt".

Was die Entscheidung über das gegebenen Tor angeht fehlt mir noch ein weiterer Aspekt in der allgemeinen öffentlichen Diskussion.

Da wird immer vorschnell von Ungerechtigkeit und Phantomtor und Fehlentscheidung geredet.
Aber die interessante Frage ist: Ist dieses kuriose Tor wirklich eine Fehlentscheidung???

Wie sieht das offizielle geltende Regelwerk dazu eigentlich genau aus???

Weil kurioser Weise ist eines unbestreitbar Fakt: Der Ball war eindeutig im Tor drin! Und er war auch mit vollem Umfang hinter der Linie.

Das Kuriose dabei ist doch also lediglich wie der Ball da ins Tor rein gekommen ist.
Und da gilt es den genauen Wortlaut des Regelwerks zu prüfen.
Das habe ich nicht getan und ich bin auch kein Jurist.

Aber es war kein Abseits, der Ball wurde regelkonform gespielt und er ist im Tor gelandet.
Dass ein Ball nun kurioser Weise auch durch das Tornetz hindurch ins Tor hinein gelangen kann, darüber habe ich in den Regeln noch nie etwas gelesen, der Fall ist offenbar nicht vorgesehen. - Weil er ja eigentlich auch gar nicht auftreten "kann"!

Gut, natürlich war der Ball vorher im Aus bevor er im Tor gelandet ist. In dem Punkt liegt also ofenbar eine Fehlentscheidung vor, weil das nicht erkannt wurde. Aber der Ball war letztlich im Tor drin und wenn die Schiedsrichter das kurzzeitige Aus des Balls auf dem Weg ins Tor nicht erkennen, dann müssen sie den Treffer doch wohl folglich auch werten.

Anstatt dieses kuriose Tor als besonderen Zufall oder eine Art "Höhere Gewalt" zu akzeptieren haben die Hoffenheimer nun das Regelwerk durchwühlt und die Entscheidung des Schiedsrichters angefechtet, mit der Begründung er habe auf Grund des Verhaltens der Spieler und Zuschauer geurteilt und begründet.
Der Vorwurf ist allerdings vollkommen absurd und zudem echt kackendreist udn unverschämt in Anbetracht dessen, dass die Hoffenheimer selber diejenigen sind, die in dem Fall ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen sind. Verantworflich für den regelkonformen Zustands des Tornetzes ist schließlich die TSG Hoffenheim beziehungsweise deren Platzwart.

Und jetzt fechten die Hoffenheimer trotz eigenen Versagens die Spielwertung an um selber einen Vorteil zu erhalten, nämlich die Chance, trotz unterlegenem Auftritt, in einem Widerholungsspiel möglicherweise noch drei Punkte zu erspielen.
Und genau das wäre vollkommen unfair und ungerecht, sollte derart entschieden werden.

Zum Abschluss zurück zur eigentlichen Frage: Wäre ich Richter würde ich wie gesagt aus genau diesem Grund alles daran setzen, das das Spiel auf keinen Fall wiederholt wird.
Hätten die Hoffenheimer selber dieses Kuriose Tor gegen Leverkusen erziehlt hätten sie von eigenem Fehlverhalten profitiert und einen sich (unbeabsichtigt) einen Vorteil "erschummelt".
Deswegen wäre es auch in dem Fall wohl am ehesten gerecht wenn man das Spielergebnis nicht akzeptieren, sondern mit 0:3 gegen Hoffenheim werten würde.

Das mit dem 6 Punkte Abzug auf Grund von Spielmanipulation habe ich natürlich provokant geschrieben, aber so wie die Hoffenheimer sich empören und eigenes Vehlverhalten und die eigene Schuld, welche unzweifelhaft wohl mit Abstand den größten Anteil an dem kuriosen Vorfall darstellt, dabei völlig aussen vor lassen, dafür gebührt denen auch eine entsprechende Lektion erteilt.
Und Regelwidriges Spielmaterial, regelwidrige Platz- und Torverhältnisse, die möglicherweise durchaus einen Vorteil für eines der Teams bedeuten können, das ist keinswegs nur eine Lapalie, sondern in der Tat ein Skandal ähnlich wie Doping. Und ganz egal ob Vorteil oder Nachteil, so oder so gehört es sanktioniert, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Absehen von eines Sanktion kann man natürlich, wenn der verantwortliche auch so schon schon gestraft genug ist - UND falls der/ie verantwortliche(n) daraus gelernt hat/haben.
Aber das scheint ja bislang eindeutig nicht der Fall zu sein, wenn man sich anschaut wie empört die Hoffenheimer reagieren und sogar noch Einspruch gegen die Spielwertung einlegen.
Also gehört für die Regelbrecher als erzieherische Maßnahme eine Sanktion her, spricht Punktabzug, oder alternativ dann doch bitte wenigstens eine saftige Geldstrafe.
Jeder Verein der noch so viel unternimmt um Becherwürfe zu unterbinden wird schließlich auch trotz aller Bemühungen sanktioniert, wenn es zu Becherwürfen kommt. Mit welcher Begründung sollte denn dem gegenüber dann ein Verein, der regelwidrige Tornetze einsetzt, nicht mindestens ebenso hart oder deutlich härter sanktioniert werden?
Wenn man solchen Vereinen gegenüber nicht härteste Sanktionen aufbrummt, dann spielt in der Bundesliga bald jeder zweite Klub nur noch mit manipulierten regelwidrigen Bällen (zu schwer zu leicht, falscher Luftdruck) oder regelwidrig manipuliertem Schuhwerk (etwa regelwidrige Stollen) oder regelwidrigen/ manipulierten Torabmaßen (größere oder kleiner Tore) um sich irgendwie selbst die kleinsten Vorteile zu erschummeln.
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub...

Geändert von Aix Trawurst (21.10.2013 um 19:06 Uhr)
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