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Alt 07.09.2016, 16:00
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat von Oche_Alaaf_1958 Beitrag anzeigen
Von daher ist die eigentliche Aufgabe in der Auseinandersetzung, wie es mit der Alemannia wieder voran gehen kann, die Frage und Suche nach echten und geeigneten Alternativen, vor allem auch in personaler Hinsicht bezüglich der Führungs- und Entscheidungsträger.

Es ist wie immer im richtigen Leben ...

Die Frage, ob die „weg“ sollen, dass hast Du bereits richtigerweise erkannt, muss man sich erst einmal leisten können. Am besten wäre gewesen, sie wären nie ans Ruder gekommen, aber ihr habt sie schließlich gewählt. – Ich weiß schon, ihr hattet ja niemand anders und so weiter und so fort.

Der führende Kopf fehlt
Aber so direkt und unversöhnlich muss diese schmerzliche Analyse gar nicht ausfallen, es wäre ausreichend, wenn zumindest einer hinzukäme. Einer der für sich in Anspruch nehmen kann, noch nicht „mit d'r Kopp gegen d'r Schrank“ gelaufen zu sein, der ein Mindestmaß an Einfühlungsvermögen in die vielfältigen Beziehungsgeflechte eines Vereins mitbringt und der mindestens „bis drei zählen kann“. Persönliche Eigenschaften wie „ene janz schäbbige Charakter“ oder „ene liebe Jung“ würde ich bereits unter „nice to have“ abheften, Hauptsache er hat Charakter und Durchsetzungsvermögen. – Es fehlt ganz einfach der führende Kopf.

Nur so nebenbei
Den Hinweis, dass die geleistete Arbeit aller für den Klub tätigen grundsätzlich Achtung und Respekt verdient, möchte ich schon auch noch anbringen, allerdings, den Hinweis möchte ich mir gleichermaßen nicht verkneifen, haben die aktuell Verantwortlichen das mühsam erarbeite Feld, welches ihnen übergeben wurde binnen kürzester Zeit wieder verwüstet, um anschließend davon zu schwadronieren, dass ausgerechnet ihr Weg alternativlos sei.

Das ganze Konstrukt von unnötigem Aufsichtsrat der GmbH und vielfältiger Aufsichts- und Kontroll-Gremien bringt gar nichts und schafft lediglich eine Menge zu verteilender Posten und Pöstchen. Manchmal vermittelt sich mir der Eindruck, dass jeder Dritte, der mit geschwellter Brust über den Aachener Markt stolziert, in irgendeinem Gremium bem „Klömpchensklub“ vertreten ist.

Rückblickend betrachtet, – ich kann nicht alles erklären, schließlich beobachte ich das „lustige Treiben“ nur von außerhalb, – hat der Klub seit langem schon verlernt auf eigenen Beinen zu stehen und selbstverantwortlich zu agieren. Als Höhepunkt dieser fatalen Entwicklung würde ich die Amtsperiode von Dr. Jürgen Linden einschätzen. In einer völlig abstrusen Doppelfunktion als Oberbürgermeister der Stadt Aachen und Vorsitzender des Aufsichtsrates des Alemannia-GmbH verlieren solche Überflieger gerne 'mal den Boden unter den Füßen und mein(t)en, sie können über's Wasser laufen.

Die Vereinsmitglieder haben andererseits alle Vorteile dieses Verwöhn-Programms jahrelang sichtlich genossen und erst (zu) spät erkannt, dass hiermit auch Nachteile verbunden waren. Als ich im Sommer 2010 im Radio zufällig mitbekam, dass Jürgen Linden bei einer Jahreshauptversammlung die Entlastung versagt worden war, bin ich spontan zusammengezuckt und dachte mir: „Hoffentlich wissen sie, was sie da gerade tun.“ Selbstverständlich fand ich die Trennung grundsätzlich gut und überfällig, erahnte aber auch, dass zwangsläufig für den Verein eine Lücke entstand, die so schnell, wenn überhaupt, nicht zu schließen wäre.

Auf eigenen Beinen zu stehen heißt (Eigen-) Verantwortung zu übernehmen. Der Klub agiert diesbezüglich seit langem schon maßlos, das heißt er fordert unablässig Dinge ein, die irgendwie vom Himmel fallen sollen, anstatt sich kritisch mir seiner realen Situation auseinander zu setzen und selbstbestimmte Lösungen umzusetzen. Insofern ist es ein erklärlicher Umstand und kein Zufall, dass aktuell eine ominöse Investoren-Gruppe aus heiterem Himmel auftaucht.

Also, ganz so schwierig erscheint das alles nicht. Bei einer Mitgliederzahl von mehr als 6.000 gilt es einen Einzigen heraus zu finden. Aber Vorsicht, der Versuchung, wieder 'mal den bequemen Weg zu gehen, werden viele trotz allem nicht widerstehen können.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz

Geändert von Franz Wirtz (07.09.2016 um 16:24 Uhr) Grund: Grammatik-Fehler
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