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Alt 17.10.2022, 17:02
LinkerVogel LinkerVogel ist offline
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Zitat von Geheimniskremer Beitrag anzeigen
So wie ich es verstehe, will die Alemannia-Führung (Moberz, Hohl und Eller) ein attraktives Spiel etablieren, für das Alemannia steht. Das Ganze soll mit jungen und lokalen (oder hybriden) Spielern verbaut werden.
Das Spiel sollte darüber hinaus viel mehr spielende Kontrolle beinhalten und nach Möglichkeit sich nicht überwiegend am Gegner orientieren.

All diese Punkte sollen Fuat Kilic kommuniziert worden sein. Allerdings hat er es eben nicht so gemacht, wie von der Führung gewünscht.

Hohl hatte den Auftrag des AR, einen Kader zu bauen, der das kann, Kilic wiederum wollte Spieler für sein System. Herausgekommen sind 1-Jahres-Verträge und eine Mannschaft, bei der 5-8 Kaderplätze nicht zu Kilic passen.
Da war die Eskalation ja schon vorprogrammiert.

Es ist doch offensichtlich, dass Kilic die mit Abstand beste Idee für die Mission Klassenerhalt war. Kein anderer Trainer mit den hier ausreichend benannten Eigenschaften, die zum Erfolg führen, hätte hier unterschrieben. Also von allen verfügbaren Trainern war er die einzige Idee, die so eine hohe Erfolgserwartung hatte.

Für den nächsten Schritt, den Alemannia machen will, ist er wiederum ungeeignet gewesen unter der o.g. Idee der Führung.
Ob er es jemals geschafft hätte nach seinen eigenen Konzept aufzusteigen, kann ich nicht beurteilen.
Ich kann es lediglich per persönlicher Meinung einschätzen. Und da sage ich: Wenn ich immer nur darauf gehe, mein Spiel an den Gegner anzupassen, dann kannst du auch regelmäßig ohne besondere Leistungsschwankungen geschlagen werden und zwar von jedem. Nämlich immer dann, wenn der Plan nicht aufgeht. Du entwickelst nämlich keine eigene Dominanz, die Dir eine hohe Punkteausbeute gegen die "Schwächweren" bringt.
Zudem ist die Motivation im Besonderen dann am Boden, wenn man sein Ziel aus den Augen verliert.

Hätte Kilic seinen Kader selber zusammenstellen dürfen und 1.000.000 Euro mehr für Spieler zur Verfügung bekommen, so hätte er sich doch so gute Spieler holen können, dass es dann ja völlig unsinnig gewesen wäre, mit einem solchen Kader sein Spiel am Gegner auszurichten.

Hätte man Kilic weiter machen lassen, würden sich die Spieler für die DNA-Spiel-Idee eben schnell wieder verabschieden, ich bin mir sicher einige sogar schon in der Winterpause.


Mein Fazit ist:
Von vorne herein war klar: Alemannia will sich mit Fuat retten und danach etwas entwickeln. Man will aber nicht gleich Fuat vor die Tür setzen, also vereinbart man mit ihm:
Teil 1 Rettung, wenn Du das geschafft hast, dann gibt es einen Anschlussvertrag
Teil 2 ist dann die Weiterentwicklung.

Teil 2 hat nicht geklappt, also war man jetzt in der Zwickmühle: Lässt man ihn weitermachen aus Dankbarkeit und verliert dann für die neue DNA-Idee eine oder sogar 2 Saisons, was dann auch finanziell ein schlimmeres Szenario ist, als eben den einen Trainer weiterzufinanzieren.
Oder macht man jetzt einen überaus schmwerzhaften Cut, greift diese Saison schon wieder an, um dann nächste Saison noch wahrscheinlicher in der Verlosung zu sein?


Ich sage euch: Mit ein paar Tagen Abstand bin ich mittlerweile voll beim Klub (sorry, GmbH). Wir versuchen gerade eine Große Chance zu nutzen. Eine Aufbruchsstimmung schlummert immer noch zwischen all dem Chaos der letzten Wochen.

Wenn wir im Winter oben dran sind, sage ich euch, wird es dann noch 3-4 gezielte Transfers geben, die sich gewaschen haben. Denn dann wird durch doppelter Zuschauerschnitt und positiver Stimmung bei den Geldgebern einiges drin sein.
Ansonsten bauen wir eventuell etwas defensiver mit 1-2 Wechseln im Winter und weiteren Ausbesserungen im Sommer für den Angriff in der nächsten Saison um.

Ein solches gezieltes Vorhaben verdient nach der Fassungslosigkeit über das Geschehene auch Respekt.
Und man kann über Moberz & Co. sagen was man will, bis auf die Moberzsche Ad-hoc-Kommunikation haben die Jungs meiner Meinung bisher alles richtig gemacht.

Ein letzte Note: Ob man Fuat seinezeit in aller Klarheit gesagt hat, was ihn nach der Rettung als Aufgabe erwartet, darüber wird es im Nachgang sicher unterschiedliche Auffassungen der Seiten geben. Umso besser, wenn man daher erst gar nicht anfängt, diesen Wäschekorb anzufassen.
interessant. Ich bin auch für Aufbruchstimmung statt ewiger Trauer.

Nur will ich mal sehen wie Stimmung (auch hier im Forum) ist, wenn wir die ersten einfachen Gegentore bekommen und Spiele deswegen verlieren.

Würden wir eigentlich gerade auch so zuversichtlich sein, wenn Straelen nicht 2x rot gesehen hätte und wir das Spiel und den Anschluss nach oben am Samstag verloren hätten? Ich glaube wir hätten dann aktuell ganz andere Themen.

Will nur sagen: ist immer ein schmaler Grad und Rückschläge sind bei dem, was man sich vorgenommen hat, quasi vorprogrammiert.

Gegen Münster haben wir unser Spiel auch nach dem Gegner ausgerichtet. Mit dem Erfolg, dass wir die Schwächen von denen brutal ausgenutzt haben. Das muss also nicht immer schlecht sein.

Und eigentlich hatten wir auch fast immer ein Chancenplus.

Zieht man immer sein eigenes Ding ungeachtet der Qualitäten vom Gegner durch, ist man auch einfach auszurechnen. Wenn man sein eigenes Spiel natürlich perfektioniert, kann das unter´m Strich aufgehen.

Der neue Ansatz bedeutet für mich zunächst mehr Risiko und mehr Gegentore. Bin mal gespannt, wie sich das nun von Spiel zu Spiel bis zur Winterpause entwickelt.

Wenn jetzt so ein ballsicherer Techniker wie Sauerland wieder fit wird, hilft das schonmal.
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