Thema: Max Salomon
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Alt 08.07.2019, 18:51
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Zitat:
Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Ich sprach von Deutschland. Nicht von Putin, Erdogan oder Trump. In einigen Ländern ist das Volk tatsächlich noch so fanatisch wie damals bei uns. Wir hingegen sind glaube ich durch unsere Vergangenheit "geheilt".


Also wenn ich die hasserfüllten Schreihälse bei Pegida, Pro-Chemnitz etc. sehe oder viele Kommentare in den Online-Netzwerken, kann ich dort keine "Heilung" erkennen.

Zitat:
Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Oder glaubt ihr ernsthaft, dass hier einer mit dem Finger schnippt und alle wieder jagt auf Ausländer machen würden?!

Das würde ich nicht mal mehr AfD Anhängern zutrauen...


Auch damals war der Radikalisierungsprozess schleichend und dass auch in diesem Jahrhundert mit dem NSU schon mindestens eine rechte Mörderbande durch Deutschland reiste, ist bekannt. Nachahmer nennen sich jetzt NSU 2.0, versenden Morddrohungen und haben schon mindestens einen weiteren Mord begangen.


Aber in Deutschland alles okay, sind nur andere Länder betroffen?


Die AfD distanziert sich zwar formell von Straftaten, aber nicht vom Hass, der auch durch ihre Mitglieder gesät wird und der die Täter in ihrer Haltung bestätigt, wenn nicht gar motiviert.

Zitat:
Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Ich glaube halt an die Vernunft und an den Verstand der Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Selbst gegen rechte Politik ist ja nicht unbedingt etwas einzuwenden, solange es sachlich bleibt. Das bedeutet ja nicht zwangsläufig "Ausländer raus". CSU oder FDP betreiben teilweise auch rechte Politik und sind keine Nazis!

Ich kann mich natürlich auch irren, hoffe aber das ich es nicht mache... ...

Eine von Politikern verwendete Sprache, die suggeriert, dass es sich bei Menschen, die hierhin flüchten im allgemeinen um Problemfälle handelt, die man bestenfalls schnell los wird oder gar nicht erst reinlässt, trägt zur Bestätigung von Vorurteilen bei.


Zu Beginn der 90er Jahre gab es erst fremdenfeindliche Übergriffe, anschließend beschloss die CDU-FDP-Regierung härtere Gesetze. Und zwar nicht gegen Rechtsradikale, sondern gegen Asylbewerber. Anschließend gab es Mordanschläge gegen Ausländer wie in Mölln. Möglicherweise haben die Täter sich durch das Handeln der Bundesregierung in ihren Ansichten bestätigt gesehen?


Und was ist in den letzten Jahren passiert? Auf fremdenfeindliche Demos und Übergriffe reagiert die große Koalition wieder mal mit harten Gesetzen. Und wieder mal nicht mit Gesetzen gegen Fremdenfeindlichkeit, sondern mit den schärfsten Asylgesetzen seit Bestehen der Bundesrepublik. Hat das die Zahl der Rechtsradikalen reduziert?


Ich behaupte, dass hierzulande erschreckend wenig aus der Vergangenheit gelernt wurde.

Zitat:
Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Nehmen wir mal als Beispiel Auschwitz. Dort war ich übrigens schon (und letztes Jahr in Schindlers Fabrik in Krakau) und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass keiner etwas mitbekommen hat. Birkenau ist zwar außerhalb der Stadt, aber sowas von riesig. Und das Lager Auschwitz selber ist mitten in der Stadt. Glaubt ihr ernsthaft, dass würde heutzutage noch so möglich sein?

Nein das glaube ich nicht. So etwas wird hoffentlich nie mehr irgendwo passieren. Aber es ist nicht mein Anspruch zu sagen, alles okay, solange man keine Vernichtungslager baut.
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Black-Postit (08.07.2019)