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Alt 29.11.2009, 20:28
Grätsche Grätsche ist offline
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Zitat von Heya Alemannia Beitrag anzeigen
Tach zusammen,

meiner Meinung nach muss man nun sehr vorsichtig und umsichtig agieren und darf keinem billigen Aktionismus und Populismus verfallen.
Wir sollten aus der Geschichte lernen. Im Jahr des großen Abstiegs hatten wir 5 Trainer und drei Präsidenten. Nun haben wir noch vor der Winterpause 3 Trainer und den 2. Präsidenten, wenn das nun auch seit Gründung der GmbH für den Profibereich anders geworden ist, als es Ende der 80er war.
Wir sollten versuchen möglichst kühl die Probleme zu finden und zu analysieren.
In meinen Augen hat sich bislang gezeigt, dass die Qualitäten des Kaders durchaus dem Mittelmaß der Liga entsprechen. Koblenz und auch Ahlen, wie auch beispielsweise Frankfurt sind schlechtere teams. Trotzdem wandeln wir bedenklich nah am Abstiegsgrat. Wir gewinnen seit geraumer Zeit nur, wenn wir in Führung gehen.
Das ist ein großes Problem. Das hängt wohl mit der Klasse der Führungsspieler zusammen, das kann man kurzfristig nicht ändern, ich hoffe, Stehle findet schnell wieder Anschluß. Aber den Charakter der Mannschaft und den Willen, daran läßt sich arbeiten.

Wir haben katastrophale Standardsituationen. Kein Gegner muss sich gegen uns Sorgen machen Freistösse um den eigenen 16er zu verursachen oder Ecken.
Das ist für mich sehr überraschend. Normalerweise beginnt ein neuer Trainer wenn er sein Amt mitten im Ligabetrieb beginnt, damit, die Abwehr zu stabilisieren, anschließend werden viele verschiedene Standards eingeübt. Die einfachste Art Tore zu erzielen. Aber, das bleibt hier total aus. Ich kann nicht verstehen, wie man dazu kommt, dass Achenbach einen Großteil der Standards ausführt. Das ist sowas von schlecht, da fällt mir nix mehr ein. Hier fordere ich ein großes Pensum an Sonderschichten im Training.
Das weitere Problem der Standards ist die Kopfballschwäche in der Offensive.
Auer bekommt hin und wieder einen Kopfball, aber sonst niemand. Wenn Herzig und Ola mitkommen hätte man noch Alternativen, aber man muss dann auch den Ball auf deren Kopf bringen, wo wir wieder beim Thema Achenbach wären, auch Demai ist da keine Offenbarung.

Wir haben gegen schwächere Mannschaften viel Ballbesitz und bringen viele Flanken. Gegen Koblenz waren es 30 und gegen Ahlen 27. Doch daraus resultieren keine Torchancen. Das liegt wiederum zum Einen an der Kopfballschwäche. Gueye, Oussalé, Junglas, Burkhardt, Nemeth, wer auch immer da vorne auftaucht neben Auer ist mit dem Kopf nicht zu gebrauchen, außerdem bringen, sorry, muß man aber wieder erwähnen Achenbach, Adlung und Gueye ganz miese Flanken, was man auch durch fleissiges Training verbessern könnte.

Da die Kopfballschwäche aber kaum zu beheben ist, muß man andere Mittel finden. Und hier kommen wir zu einem in meinen Augen immensen Problem. Die spielerischen Möglichkeiten unseres Mittelfelds. Einzig Kratz konnte mich in dieser Saison bislang dort überzeugen. Junglas nehme ich mal raus. Fiel ist fleißig und räumt in der Defensive noch einigermassen ab. Aber er ist im Spielaufbau nicht gut. Unsere Innenverteidiger sind im Spielaufbau ebenfalls nicht gut. Und wie es kommt, dass Burkhardt die 10 trägt, halte ich für eines der größten Missverständnisse in unserem Kader, neben der hohen Ablösesumme für Gueye natürlich.

Ich denke, Krüger muss also großes Gewicht auf die Standards legen, auf 4-4-2 umstellen ( was er bereits tat).
Dann verstehe ich nicht, warum er so erfahrene Spieler wie Auer und Nemeth in der derzeitigen Situation auswechselt und die unerfahrenen, jungen Spieler Oussale und Uludag bringt. Damit verheizt er sie. Außerdem kann die Abteilung Attacke nur bedingt die Schuld übernehmen. Die Defizite liegen ganz klar im Mittelfeld, auf den Außen, bei den Standards und in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Ob Auer und Nemeth aus diesem Grund raus mussten, kann ich aber nicht beurteilen.


Man sollte also am teambuildig arbeiten, 2-3 Stinkstiefel rauswerfen, dafür Amateure hochziehen, denn Leidenschaft ist keine Frage des Geldes und kostet nicht viel Ablöse. Im Winter muss man versuchen Einen Kopfballspieler für die Offensive zu gewinnen und einen Mann, der im Mittelfeld ein Spiel aufbauen kann. Das können auch ruhig Leute aus unteren Ligen sein, besser, als mit noch mehr Spielern aus ausländischen Ligen zu arbeiten, das soll kein politisches statement sein, sondern zur besseren mannschaftlichen Geschlossenheit und zur besseren Identifikation des Publikums führen.
Man muss Krüger, Bornemann und Krämer deutlich aufzeigen wie die Uhren in Aachen ticken, sonst haben die Leute keine Perspektive hier, beziehungsweise, sonst werden sich immer mehr Leute von der Alemannia abwenden.
Im Prinzip leiden wir noch unter den Altlasten von Seeberger, Krüger hat aber auch noch keinerlei Handschrift gezeigt und Bornemann letztlich für die Abgänge von Ebbers und Lehmann, für die Zusammenstellung des jetzigen Kaders die Verantwortung und auch Krämer kann sich der Mitverantwortung für die teils lächerliche Außendarstellung, z.B. bei der Trainersuche nicht entziehen.
Das sind aber alles Themen die man besprechen muss, wenn die prekäre sportliche Situation entschärft wurde.
Außerdem gehört in diesen Reigen der Verfehlungen die Farce, die Teile des AR um Horst Heinrichs veranstaltet haben. Das muß im Sommer auch auf den Tisch, das darf man nicht vergessen und vergeben.




Trotz allem, ein schönes Wochenende noch

Sehr gute, kompetente Analyse!

Aufgrund der Kopfballschwäche jenseits unserer Abwehr sollte die Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes den Ball flach halten. Die Alibi-Flanken kann man sich schenken, denn dafür gibt es keinen Abnehmer. Fast alle Konkurrenten haben 2 lange Kerls in der Innenverteidigung.
Flach durch die Mitte könnte das Rezept sein, endlich mehr Torgefahr auszustrahlen.

Mir fällt auch unsere Zweikampfschwäche im Mittelfeld auf. Das liegt m.E. daran, dass wir zu weit vom Gegner weg sind. Dieses "im Raum spielen" kann die Mannschaft nicht => Mehr Pressing, mehr Mann gegen Mann. Wenn dazu die Kondition fehlt, haben wir diese Saison ein dickes Problem.

Ob der/die Heilsbringer in der Winterpause auf dem Markt sind, bezweifel ich. Es ist schon erstaunlich und bezeichnend, wenn ein Neuling wie Junglas zum Leistungsträger erkoren wird und in 4 Spielen 4 verschiedene Positionen besetzen muss. Ich bleibe dabei: Krämer war ein Fehler. Der Mann hat kein Konzept und versucht sich in der "Trial and Error"-Methode. Resultat ist eine zunehmend verunsicherte und uneingespielte Truppe.
Die ungenügenden Standards sind m.E. nicht erklärbar und eindeutig dem Trainer anzulasten.
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Das Runde muss in das Eckige!
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