Thema: Fanszene
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Alt 08.10.2012, 09:57
Flutlicht Flutlicht ist offline
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Zitat:
Zitat von a.tetzlaff Beitrag anzeigen
Sag mal, ist es wirklich Dein Ernst, dass Alemannia im bundesweiten Vergleich gesehen ein Problem mit rechten Fans hat?

Das kann doch nicht Dein Ernst sein.
Andere Vereine haben weitaus grössere Probleme , aber wir sind in den Medien präsent.
Die Politisierung des Themas, die im Stadion -und zunehmend auch hier-, auch von extrem linker Seite reingetragen wird, ist sicherlich nur teilweise gerechtfertigt, sprich: Es ist fraglich, ob wir wirklich ein größeres rechtes Problem haben als andere.

Trotzedem behaupte ich, bei aller Verteidigung meiner geliebten Alemannia nach außen, dass man auf unsere Fanszene nicht besonders stolz sein kann. Sie war und ist durchaus schon immer eine spezielle.

Den stimmungsbildenden Mittelpunkt unserer Fanszene bilden seitdem ich zum Tivoli und zu Auswärtsspielen gehe schon immer Gruppierungen, die einen Hang zu Gewalt (und teils auch Rechtsradikalismus) haben, zumindest aber an einer erlebnisorientierten dritten Halbzeit interessiert sind und waren. Gruppierungen und Leute, die es in anderen Vereinen auch zuhauf gibt, aber dort NEBEN der eigentlichen, ich nenne es mal "Normalo-Fanszene" gibt. Bei uns ist es so, dass es zwar eine "Normalo-"Fanszene gibt, aber diese untergeordnet ist. Sowohl in den 90ern als auch heute, wo man über die Akzeptanz der Karlsbande diskutiert, die offen über ihre Ambitionen in der dritten Halbzeit schreibt, die SV´ler hofiert und unterstützt, die auf ihren Fahnen teils den Begriff Hooligans nutzt. Diese Gruppen existieren überall, aber es ist in der restlichen Fanszene und den Vereinen selbstverständlich, dass sie unerwünscht sind.

Bei uns haben Verein, GmbH und Fanszene die Dominanz von fragwürdigen Gruppen immer gefördert. Weiß gar nicht, ob dies bewusst oder unbewusst (durch falsch beratende Verbinungsmänner/Fanbeauftragte im Verein) so ist. Dass rechtslastige und durch Gewalt auffallende Leute in Stadiongruppen geholt werden, GmbH-Aufgaben übernehmen, mit GF´s rumschäkern,....weil sie historisch bedingt schon immer zu engen Fankern gehören, all das sind schon sehr, sehr Alemannia-Fanszene-typische Dinge, wenn man das mal kritisch betrachtet.

Dass wir ein in Relation zu anderen Vereinen übermäßiges Nazi-Problem haben ist dagegen sicher auch ein medial hochgepuschtes Thema. Auch der Fan-Krieg der Ultragruppen ist ein Selbstläufer geworden, der sich eher durch die gesteigerte Aufmerksamkeit hochgewiegelt hat. Die ACU gehört für mich nicht zur Fanszene. Die machen ohnehin ihr eigenes Ding ohne Rücksicht auf dasgroße Ganze und deren Anwesenheit ist völlig zurecht vielen ein Dorn im Auge.
Die Karlsbande gehört isoliert, was aber mangels Alternativ-Fanszene nicht passieren wird.

Die letzteren hochgekochten Themen sind leider mittlerweile ein Thema. Ich weiß nicht, warum ca. 50-70 fragwürdige Gestalten nach dem Spiel am Samstag aufgeregt verteilt auf dem Porta-Parkplatz mit den Hufen scharren und welches Ziel sie hatten (Darmstädter, Polizei, ACU?). Ich weiß auch nicht, warum ich 3 recht junge Burschen, die offenbar in meiner Nähe parken, nun schon zum zweiten Mal wie selbstverständlich im Laufschritt zum Auto eilen sehe.
Ich weiß nur, dass mir so manche Szenerie rund um die Alemannia-Spiele momentan ganz un gar nicht schmeckt, auch wenn es so was schon immer und überall gegeben hat.
Man sollte es daher auch nicht zu viel klein reden. Aber diese Politik-Diskussionen gehen mir zu weit, egal ob sie von rechts oder links kommen.

Geändert von Flutlicht (08.10.2012 um 10:02 Uhr)
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