Thema: Fanszene
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Alt 08.10.2012, 16:37
Flutlicht Flutlicht ist offline
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Zitat von VivaAlemannia Beitrag anzeigen
Wir haben es hier im eigentlichen Sinne nicht mit Politik zu tun. Denn wäre das so, könnte man sich zur Not noch verständigen. Nein, es geht doch eher darum, dass sich Extremisten ganz klar außerhalb der Verfassung ansiedeln, indem sie Hass und Gewalt predigen.

Sie tun dies öffentlich verklausuliert, reden von „Rabbatz im Schwimmbad“ oder „extravaganten Ausflügen“ etc. Wie solche Freizeitaktivitäten enden, dürfen die Bürger dann in und außerhalb des Stadions leidvoll erleben. Wer sich das zweifelhafte Vergnügen antut und etwa die Banderole der Karlsbande zwischen den Zeilen liest, findet mengenweise Belege für die Gewaltbereitschaft dieser Gruppe. Im direkten Kontakt mit unliebsamen Andersdenkenden fallen dann die Masken und es geht zur Sache, verbal und am liebsten physisch wie hier zum x-ten mal beschrieben.

Die latente Bedrohung friedlicher Fans durch eine durchgeknallte Minderheit, die gerade genüsslich ihren Helden- und Gewaltkult in Opferpose auslebt, wird immer schlimmer. Politisch sind sie im Sinne des Wortes nicht ernst zu nehmen, da sie sich nur mit Versatzstücken aus der Nazizeit schmücken, um ihren Hass irgendwie auszudrücken. Aber sie sind vor allem Totengräber einer Fanfamilie, die gerade auseinanderfällt, weil die Söhnchen jetzt auf Terror gebürstet sind, und das kann man gar nicht ernst genug nehmen.

Das muss positiv durch den Aufbau einer unabhängigen Fan-Szene und restriktiv durch friedliches, aber energisches Gegenhalten bekämpft werden.
Ich persönlich glaube, Du wirfst hier einiges durcheinander, vermutlich weil Deine Ausführungen nicht auf Deinen eigenen Alltags-Beobachtungen rund ums Stadion basieren, sondern weil Du hier in der Diskussion urteilst, was Du aus der Entfernung meinst, hineininterpretieren zu können. Es geht schon um Politik, aber vermutlich nicht da, wo es medial hineininterpretiert wird.

Ich will nicht irgendeiner Gruppe jetzt hier zur Seite springen. Aber es wäre hilfreich die Vorwürfe zu differenzieren um das Übel erfolgreich zu bekämpfen. Alles Durcheinander zu werfen ist kontraproduktiv, denn so werden Vorwürfe sehr schnell zu relativieren sein, weil sie eventuell falsch zugeordnet werden.

Meine Beobachtungen sind differenzierter:

Ich stimme Dir zu, dass die Karlsbande (und die Banderole-Lektüre beweist das) eine Gruppierung ist, die Gewalt, Kindereien und die erlebnisorientierte dritte Halbzeit in ihrem Repertoire hat und deswegen auch von GmbH und Fanszene zu ächten wäre.
Auch ist es richtig, dass sie den gewaltsamen Zwist mit der ACU ausfechtet. Ob es dabei um Politik geht oder um das ebenfalls zu hinterfragende(!!) Verhalten der ACU im Bezug auf die restliche Fanszene, mag ich nicht beurteilen. Ich glaube zwar, bei der Karlsbande teilweise politische Tendenzen zu erkennen, aber sie definiert sich meines Erachtens nicht darüber. Mir als unbeteiligten und für sie vermutlich uninteressanten Fan flößen sie auch keine Angst ein.

Das Thema Rechtsradikalismus, Bedrohung gegenüber anderen Zuschauern, Nähe zu Nazis, usw., was hier in diesem Thread zuletzt mehr und mehr diskutiert wird, ordne ich innerhalb des Stadions anderswo zu. Die Präsenz dieser ungemütlichen Gestalten sehe ich mehr und mehr und auch das Problem. Hier sollten die Verantwortlichen mal alle Augen offen halten. Und dazu passen dann vielleicht auch Deine pauschalen Ausführungen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir uns da noch in diesem KBU/ACU-Zwist bewegen. Ich glaube nicht.

So ist zumindest mein subjektiver Eindruck.

Geändert von Flutlicht (08.10.2012 um 16:52 Uhr)
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