Vorsicht! Am Beispiel des Hückelhovener Paketzentrums mit über 80 Neu-Infizierten sieht man, wie schnell sich das Virus trotz Schutzvorkehrungen nach wie vor verbreiten kann. In einem vollen Fußballstadion ohne jegliche Einschränkungen könnten zwei, drei symptomfrei Infizierte leicht eine ganze Reihe weiterer Zuschauer anstecken, die das Mistding dann in alle Himmelsrichtungen weiterverteilen, ohne dass die Kette nachzuverfolgen ist.
Deshalb glaube ich, dass es nach dem 30.08. zwar Lockerungen für Großveranstaltungen, aber weiterhin strenge Vorschriften geben wird. Dass Stehplätze geöffnet werden, kann ich mir noch nicht vorstellen. Sitzplätze bestenfalls mit den von dir genannten und einigen weiteren Einschränkungen sowie erheblichen Kapazitätsbegrenzungen.
Bei uns könnte man die Stehplätze nach meiner Erinnerung relativ unkompliziert in Sitzplätze umwandeln. Wir hätten dann 27.500 Plätze, von denen vielleicht 9000 besetzt werden dürften. Der Aufwand wäre aber schon ganz erheblich. Zuletzt war das Stadion ja nur halb geöffnet. Bei Komplettöffnung müsste allein die Ordnerzahl mindestens verdoppelt werden und wahrscheinlich dann noch mal erhöht werden, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. Auch müsste man wohl sämtliche Eingänge öffnen. Große Einnahmeausfälle wären bei entsprechend eingeschränkter Logen- und Businessseatnutzung zu befürchten.
Trotzdem wäre all das für uns wohl besser als ganz ohne Zuschauer oder überhaupt nicht zu spielen. Einer der vielen offenen Fragen ist allerdings, wie die kleineren Vereine das sehen, die nur wenige Sitzplätze haben. Spaßig würde es nebenbei bemerkt auch für Bayern, Dortmund, Köln, Gladbach und Co., wenn die ihre Stadien zu zwei Dritteln leerstehen lassen und entscheiden müssten, wer die wenigen Tickets bekommt. Aber das ist ja nicht unser Problem.
Und wenn Essens Uhlig darauf beharrt, dass seine Truppe erst bei Genehmigung der vollen Stadionlastung wieder antritt, soll er das gerne konsequent durchziehen. Dann findet die nächste RL-Saison eben ohne RWE statt.