Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 22.06.2016, 14:50
tivolino tivolino ist offline
Foren-Legende
 
Registriert seit: 15.08.2007
Beiträge: 5.536
Abgegebene Danke: 5.284
Erhielt 10.464 Danke für 3.052 Beiträge
Zitat:
Zitat von Captain_Kirk Beitrag anzeigen
Vielen Dank für das Interview.

Auch wenn jetzt auf Grundlage dieses Interviews wieder die Sau bzw. der aktuelle Aufsichtsrat durchs Dorf getrieben wird, bin ich nach Lesen von Mönnings Aussagen der Auffassung, dass die Wahrheit mal wieder in der Mitte liegt.

Mönning bestreitet darin nämlich keinesfalls, dass es Gründe für das (fälschlich so bezeichnete) strukturelle Defizit gibt, auf die die Alemannia keinen Einfluss hat. Damit ist ein Teil der finanziellen Misere genau so erklärbar, wie es der Aufsichtsrat auch tut.

Was Mönning zusätzlich noch anmerkt - und was unbestritten auch richtig ist - ist, dass die Personalentscheidungen der Vergangenheit (Klitzpera, Benbennek) und auch das Nicht-Fortführen eines Wirtschaftens nach Insolvenzplan sowie ausbleibender sportlicher Erfolg (mit unmittelbarer Auswirkung auf Zuschauerkalkulationen) zu weiterem finanziellen Misserfolg geführt haben.

Jetzt bezeichnet Mönning den Investor als riskant und keinen guten Weg. Nur stelle ich mir die Frage, wie man die Behebung der finanziellen Probleme sonst in den Griff bekommen will. Solides Wirtschaften und Sparen kompensiert lediglich die beeinflussbaren Kosten (Personal, Material,...).
Diese - ich bezeichne sie jetzt mal so - Knebelverträge bzgl. Parkhaus und Sicherheitskonzept sind nicht reduzierbar und damit auch kein Einsparpotenzial vorhanden.
Wo, wenn nicht von einem Investor oder Großsponsor soll das Geld herkommen, das diese Posten kompensiert?

Legt man die Zahlen zugrunde, die Skrzypski beim Fan-IG-Abend selber genannt hat, so stimmt das nicht ganz. Für den Posten "Spielbetrieb" (Stadionmiete, Apag, Aseag, Security etc.) fielen demnach in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils rund 1,25 Millionen Euro an. Die Planung für die neue Saison geht - o Wunder - aber nur noch von knapp 870.000 Euro aus. Jetzt, wo uns das Wasser bis zum Halse steht, können also bei den angeblichen Fixkosten plötzlich rund 400.000 Euro eingespart werden. Und die Kosten für "NLZ/Verwaltung" sinken ebenso plötzlich von 600.000 auf 300.000 Euro. Warum nicht gleich so, frage ich mich.

Und noch was zu den Stadionkosten. Zwei Punkte werden hier gern vergessen: Für unseren Nobelschuppen zahlen wir nur eine Miete einer Schlichtwohnung. Und das Stadion verursacht ja nicht nur große Kosten, sondern es generiert auch hohe Einnahmen. Nur dank dieses Stadions waren wir 14/15 in der Lage, 30.000 Tickets gegen Essen und 21.000 Karten gegen Gladbach II zu verkaufen. Ohne diese unerwarteten stadionbedignten Sondereinnahmen hätte es vergangenes Jahr schon ganz übel ausgesehen. Und auch die Sponsoreneinnahmen von über zwei Millionen Euro pro Jahr sind nur möglich, weil manche Sponsoren satte fünfstellige Beträge für ein Jahresloge springen lassen. Das sind alles Einnahmen, von denen Verl, Rödinghausen und andere mit ihren putzigen 4000-Zuschauer-Kästchen nur träumen können.
Mit Zitat antworten
Folgende 6 Benutzer sagen Danke zu tivolino für den nützlichen Beitrag:
AcFrönd (23.06.2016), AIXtremist (22.06.2016), Gorgar (23.06.2016), Heinsberger LandEi (22.06.2016), Hells (24.06.2016), Öcher Wellenbrecher (22.06.2016)