Thema: Fanszene
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Alt 18.02.2015, 17:24
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Michi Müller Michi Müller ist offline
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Zitat von Oche-Reiner Beitrag anzeigen
Grundsätzlich hast du vielleicht Recht, auch andere Fanclubs sind für die GmbH bzw. das Unternehmen Alemannia, für die Polizei und die Stadt nur reguläre Gäste (Kunden).

Dennoch fallen in Texten, auf Homepages, in Ankündigungen und Flyern aus dem Fan- Kontext, stetig Begrifflichkeiten wie "Fanszene" oder "Szene".

Gleichzeitig hat man die Medien und andere Institutionen verteufelt, als diese begonnen haben zur Karlsbande zu recherchieren und über Vorfälle zu berichten. Es kamen Argumente innerhalb dieser Fanclubs, der IG oder alten "Fangrößen" auf, wie "das muss intern gelöst werden" oder "es muss ein Selbstreinigungsprozess stattfinden", die "Außenstehenden" sollten sich bloß nicht mehr dazu äußern.

Dies lässt in meinen Augen darauf schließen, dass auch die Fanclubs, Faninstitutionen oder "Fangrößen" ein entscheidender Part zur Problembehebung beitragen könnten. Insbesondere wenn wir von einer "Fanszene" sprechen, der wir als Fans von Alemannia Aachen angehörig sind. Somit gibt es auch eine Verantwortung, die jeder Fanclub, der Dachverband und einzelne Fans inne haben.

Zu jedem Identifikationskonstrukt (wie eben eine "Fanszene") gehören auch klare Regeln, sonst darf man nicht mehr dazu gehören. Wenn man wie die Karlsbande seit fast 5 Jahren regelmäßig neben Gesetzesübertretungen, auch die Regeln dieser "Fanszene" übertritt und da gehe ich einfach mal davon aus, dass Gewalt, Pyrotechnik, Missachtung von Verboten und rechtsradikales Handeln, nicht im Sinne der "Fanszene" ist, dann muss auch diese agieren.

Gespräche gab es, man hat auf den "Selbstreinigungsprozess" gewartet, ihn versucht anzustoßen, es gab den Versuch der Rehabilitation, geholfen hat es alles nichts, die nächste logische Konsequenz ist nunmal die Isolation.



Ich kenne mich beruflich auch mit pädagogischen Ansätzen aus, so sehe ich das im Fall der Karlsbande doch etwas anders. Klar ist diese Gruppe im Verhältnis zum restlichen Altersschnitt im Stadion deutlich jünger, dennoch sind die Führungspersönlichkeiten, die Leute die bspw. in der Außendarstellung für die Gruppe reden und regelmäßig den "Mob" wie bspw. gegen Essen anführen, nicht mehr dem jugendlichen Alter angehörig. Es handelt sich da nicht selten um junge Männer, die zwischen 25 - 35 Jahre alt sind, eine feste Meinung im Hinblick auf Auslebung von Gewalt und das übertreten von Gesetzen haben. Sonst würden diese Leute nicht seit Jahren ihren eingeschlagenen Kurs fahren. Mit pädagogischen Ansätzen, wird man bei den richtungsweisenden Leuten wohl eher nichts erreichen. Ein Belohnungssystem würde hier wohl niemals Früchte tragen.

Wenn wir uns dann das jüngere Anhangsklientel anschauen, welches teils das 16 Lebensjahr noch nicht vollendet hat, wäre hier natürlich ein pädagogische Ansatz denkbar. Doch wollen diese sich doch vor den älteren Leitwölfen behaupten, man will dazu gehören, steckt in einer rebellischen Phase, Grenzen ausloten wirkt natürlich spannender als gesellschaftliche Normen.
Hier würde ein Belohnungssystem wahrscheinlich etwas bewirken. Doch man kann mit diesen sehr jungen Leuten nicht abgekoppelt von den Führungspersönlichkeiten arbeiten, im Zweifel ist das Wort von meinem Vorbild doch wesentlich wichtiger als eine logische Argumentation.

Somit komme ich erneut zu der Erkenntnis, dass wenn die Karlsbande weiterhin das Zentrum der "Fanszene" im Stadion, bei Fanmärschen oder in der Außendarstellung behalten kann, wird es immer und immer wieder zu dieser Diskussion kommen. Erst durch eine klare Kante von allen Institutionen kann man wohl verhindern, dass die nächsten Generationen an jungen Fans bzw. ein großer Teil davon erneut bei diesem Problemklientel landet.



Eine typische Relativierung von dir, Michi Müller, wenn ich mich richtig erinnere, gab es im FVM-Finale gegen Fortuna Köln in Bonn ebenso einen gewalttätigen Platzsturm, Busse wurden auf dem Parkplatz am neuen Tivoli auch schon angegriffen gegen Fürth bspw. oder sogar vor kurzem gegen Essen und Pyrotechnik ist auch desöfteren abgebrannt worden, nur um kurz auf die von dir genannten Beispiele einzugehen. Weitere Verfehlungen könnten ergänzt werden, würde aber erneut den Rahmen sprengen, denn dies war hier alles schon Thema.

Aber deine Relativierungen sind erneut dämlich und peinlich. Du solltest vielleicht nicht nur stetig dein eigenes Nest in Schutz nehmen und auf andere zeigen. Ein wenig Selbstreflektion und ein unvoreingenommener Blick auf die Geschehnisse täte dir meistens ganz gut.

Ich oder andere Leute die hier Kritik üben machen das nicht um unseren Verein Alemannia Aachen zu schaden, die Menschen in den Dreck zu ziehen oder schmutzige Wäsche zu waschen, im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass durch ein positives Fanimage, auch die Sponsoren wieder vermehrt Interesse bekommen die GmbH zu unterstützen, das Verhältnis zur Stadt wieder besser wird und man das fast schon gesunkene Schiff wieder in ruhige Fahrgewässer bekommen kann. Das macht man aber nicht wenn man alles unter einen Teppich kehrt, verharmlost oder den Fehler nur bei anderen sucht.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Ich habe die Vorfälle beim Spiel in Köln in aller Öffentlichkeit verurteilt! Alle anderen von Dir angesprochenen Randerscheinungen sind nicht direkt auf die Bande zurückzuführen, oder hast Du irgendwelche Hinweise die die Polizei nicht hat? Recht muss recht bleiben - ich bin ja schon froh das die Geschehnisse beim Spiel in Wuppertal aufgeklärt wurden, sonst würde man das auch noch der Karlsbande unterschieben...

Aber hast schon recht, mit Frankfurt, Dynamo und Köln halten wir doch locker mit
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