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Alt 20.12.2012, 22:47
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Harvey Specter Harvey Specter ist offline
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Zitat von svenc Beitrag anzeigen
Man muss diesen Artikel aber auch einmal lobend erwähnen.
In meinen Augen haben Schmidt und Pauli da ein recht gutes Interview geführt.
Man hat der Alemannia die komplette Seite 3 der AZ zur Verfügung gestellt und M & M haben eine Menge Informationen durchsickern lassen und es wurden auch vernünftige Fragen gestellt.
Das muss man ja auch einfach mal lobend erwähnen!

Ich werde mich mal einlesen müssen, was Mönning mit den mehreren Erwähnungen meint, dass diverse Verträge auf Ihre "Insolvenzfestigkeit" geprüft werden müssen.
Es kann also z. B. sein, dass die UFA zwar einen Vertrag hat, der Ihr die Namensrechte über 10 Jahre zusichert, dieser aber nicht "insolvenzfest" ist und die UFA somit keinen Anspruch auf die Namensrechte hat... usw...

Ein paar Punkte aus dem Interview mal zusammengefasst:

- Schalke-Spiel ist zwar vertraglich vereinbart, eine Ausführung macht nach aktuellem Stand aber keinen Sinn, da die Einnahmen schon verpfändet sind (Bodensee-Bank). Vorbehalt: ist dieser Vertrag "insolvenzfest"

- FK ist wohl ein "guter Planer" gewesen, aber ein "schlechter Umsetzer". Es wurden 1.2 Mio. Einsparungen beim Personal geplant, aber nicht umgesetzt, stattdessen wurden sogar zusätzliche Leute eingestellt.

- Wie vermutet, hat FK Rechnungen nicht buchen lassen, sondern nur in die Rechnungslotterie getan. Was Mönning damit meint, dass die "de jure" noch in Ordnung sein könnte, wenn es den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung widerspricht, kann ich mir nicht erklären. Für mich sind das bilanzrechtliche Verstösse, für die der Verantwortliche haftbar gemacht werden kann.
Ich habe noch die Punkte: "Wahrheit und Klarheit" als Prinzipien der ordnungsgemäßen Buchführung.

- alle Akten um den Bau des Tivoli sind gesichert und werden wohl vom Insolvenzverwalter der Stadion GmbH jetzt auf mögliche Haftungen (Hellmich, AR, GF, Berater) geprüft. Es könnten Berufshaftpflichtversicherungen greifen.

- Die Spielerliste war auch mal recht interessant. Das deckt sich größtenteils mit meinen Vorstellungen (bis auf Streit, der ja nun leider geht) und Weber, aber den wird man wohl nicht bezahlen können.

Gruß

svenc
Auch ich stimme Dir grundsätzlich zu, doch zeigen Pauli und Schmidt mit der Frage nach den gekündigten Darlehen, dass beide noch immer nicht die tatsächlichen Strukturen verinnerlicht haben. Trotz Hinweis auf das parallele Insolvenzverfahren der Stadion-GmbH kommen noch die beiden Fragen zu dem Namensrecht (schön, dass Mönig hier eine Antwort gegeben hat) und zur Finanzierung der Hellmich-Gruppe.

Gerne hätte ich über die fiktive Frage gelesen, wieviele Dauer- und Paymentkartenbesitzer schon aktiv geworden sind und ihre Forderungen angemeldet haben bzw. allgemein, welche Fristen bestehen und an wen die Forderungen zu melden sind.

Interessiert hat mich der vermutliche Tippfehler "Rolfs und Partner" statt "Rölfs und Partner". Wenn man sich daran erinnert, dass Rölfs und Partner die ganzen Jahre die Jahresabschlüsse geprüft haben, sind parallel Gutachtertätigkeiten nicht unbedingt sinnvoll, da kaum neue Erkenntnisse gewonnen werden dürften, wenn die gleichen Köpfe aktiv sind. Bislang ist bekannt, dass diese WP-Gesellschaft 2010 ein Sanierungskonzept erstellt hat und 2012 die Umfinanzierung gutachterlich begleitet hat. Haben die evtl. noch ein drittes Gutachten erstellt? Wenn Mönning aber das Sanierungsgutachten 2010 meint (zu dem Zeitpunkt war er auch Kandidat) und damals schon erhebliche Probleme bei einem Abstieg vorhergesagt wurden, hätten schon Vorkehrungen in vielerlei Hinsicht getroffen werden können.

Leider gibt der Beitrag erstmalig mehrfach ansatzweise Hinweise, dass die kaufmännische Leitung überhaupt nicht fähig war, erarbeitete Maßnahmen umzusetzen.

Auch wenn ich den Vergleich mit dem Unfall und den Hinweis auf das "Farmteam" von Mönning überraschend positiv gelungen finde, so irrt er fachlich an einer Stelle. Wenn er angibt, dass die Buchhaltung de jure vielleicht noch in Ordnung ist, aber nicht mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung übereinstimmt, widerspricht er sich innerhalb dieses Satzes. Da die GoB sich de jure aus dem HGB ableiten, kann die Buchhaltung nur richtig oder falsch sein. Vielleicht wollte er hier einfach nicht eine eindeutige Position vermitteln und hat eine Kehrtwendung innerhalb des Satzes vollzogen.
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"Nach dem Skandal ist hier immer vor dem Skandal", sagt Christoph Pauli, der als Sportchef der Aachener Zeitung in den letzten Jahren etliche davon hat aufschreiben müssen. [DIE ZEIT No. 06/2004 v. 29.01.2004]

Geändert von Harvey Specter (20.12.2012 um 22:54 Uhr) Grund: Tippfehlerkorrektur
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