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Alt 30.09.2012, 13:46
chris2010 chris2010 ist gerade online
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Zitat von Flush Beitrag anzeigen
Am Dienstag habe ich mich mehr als üblich über den Schiedsrichter aufgeregt und nach der Münster-Meldung wurde das natürlich noch schlimmer. Nachdem kein Protest eingelegt wurde, habe ich mich zwei Dinge gefragt: War das die richtige Entscheidung und warum regt mich dieses Thema so dermaßen auf?

Das ist mir inzwischen klar, ohne zu wissen, ob das nur für mich gilt.

Wenn man die Probleme des Vereins betrachtet - finanzielle Lage, zerstrittene Gremien, Präsident und Geschäftsführer auf Abschiedstour, Fanproblematik -, muss man feststellen, dass sie alle hausgemacht sind. Egal, welche Meinung man zu einzelnen Themen hat, auf wessen Seite man sich stellt und welche Position man vertritt, es trifft immer unseren Verein. Da findet sich niemand, dem man außerhalb die Schuld geben kann. Sowas frisst nicht nur den Verein selbst langsam auf, sondern auch die Fans.

Wenn man dann wenigstens etwas sportlichen Erfolg hat, zumindest mal ein einzelnes Erfolgserlebnis, dann kann sich die ganze Spannung mal positiv entladen. Hätten wir die Preußen in den Schlussminuten geschlagen, hätten wir mal alles rausbrüllen können, was sich monatelang aufgestaut hat. Konnten wir aber nicht, schon lange nicht mehr.

Und dann werden wir beschissen, zumindest fühlen wir uns alle so. Alemannia trifft keine Schuld, wir können mit dem Finger auf den Schiedsrichter und auf den DFB zeigen und unsere Wut endlich mal gegen etwas anderes als den eigenen Verein richten. Damit bekommen wir die Chance, den Frust mal nicht an uns selbst auszulassen, sondern ordentlich Rabatz zu machen, auch wenn die Chancen auf Erfolg sehr gering gewesen wären. Nicht zuletzt wäre der gesamte Verein, unabhängig von verschiedenen Positionen zu anderen Themen, endlich mal in die so oft beschworene gleiche Richtung unterwegs gewesen.
Das hätte uns allen einfach mal gut getan.

Und was macht der Verein? Zieht den Schwanz ein. Das kotzt mich an.

Chance vertan.
Ja, man kann das so sehen, dass es gut getan hätte, wenn die Alemannia Einspruch gegen das Spiel eingelegt hätte. Vielleicht hätte das wirklich so einen "Wir gegen den Rest der Welt"-Effekt gegeben, aber sicher bin ich da nicht. Andererseits hätte es auch sein können, dass die Gedanken an diese juristische Auseinandersetzung (die mit nahezu 100%iger Sicherheit keinen Erfolg erbracht hätte) zu Lasten der Konzentration auf das nächste Spiel gegangen wären. Die Spieler sollten meiner Meinung nach nicht das Gefühl von "wir werden sowieso besch.issen" bekommen, das zieht einen doch nur herunter und hilft auf dem Platz nicht wirklich. Dann wieder so eine seltsame Situation im Chemnitz-Spiel, und einige glauben vielleicht, das hat alles sowieso keinen Sinn.
So aber hat sich die Mannschaft selber aus dem Schlamassel gezogen, und das gibt bestimmt Selbstvertrauen. Aber letztlich ist das alles ja Spekulation, und wir können froh sein, dass die Antwort auf dem Platz gegeben wurde.
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt allerdings bei den Äußerungen von Weber und Gockel und auch bei dem Kicker-Artikel insgesamt. Ein Grund zum "Kaputtlachen" ist das Vorgefallene wahrlich nicht, zum Glück scheint Herr Fröhlich das auch etwas anders zu sehen. Und was die "räumliche Nähe" zu Aachen angeht, ist das hier ja auch schon schön aufgeklärt worden. Nun ja, vor dem Reden das Gehirn einzuschalten, gelingt leider öffentlichen Personen nicht immer. Und worin der "Kicker" eine persönliche Bindung zu beiden Städten sieht, bleibt sein Geheimnis. Für Außenstehende wirkt das jetzt so, als sei das wirklich nur heiße Luft von Seiten der Alemannia gewesen.
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu chris2010 für den nützlichen Beitrag:
AC-Ultrakutte (01.10.2012), Aix Trawurst (30.09.2012)