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Alt 27.07.2011, 11:05
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dizoe dizoe ist offline
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Zitat:
Zitat von svenc Beitrag anzeigen
unterschätze nicht die Kosten und den Aufwand für die Reinigung der Mehrwegbecher.
Die Dinger gehen ja auch kaputt, müssen ausgetauscht, ersetzt werden.
Die Kosten für Spülmaschine, Reiniger, Wasser, Strom, Arbeitskraft usw..
Der Materialeinsatz ist erheblich geringer und biologisch abbaubares Material (PLA (Milchsäure aus den Zuckern von Maisstärke)), es verrottet nach 60 Tagen
Auch der Lagerhaltungsaufwand ist geringer, da platzsparender zu stapeln, leichter usw..

Allerdings streiten sich derzeit noch die Gemüter über diese Becher. Liegt aber wohl vorwiegend daran, dass es in Deutschland noch keine oder noch zu wenige Kompostieranlagen gibt, die mit diesen Bechern richtig umgehen können UND die Vereine trennen den Müll nicht korrekt, sondern entsorgen alles zusammen (also die Becher mit dem Restmüll, somit landen die Becher dann blödsinnigerweise in der Müllverbrennungsanlage).

Gruss

svenc
Nur darf man nicht aus den Augen verlieren, woher die Maisstärke stammt:

Der Mais kann nach der Verarbeitung für nichts anderes (wie z.B. Futtermittel ) mehr verwendet werden. Der Mais kann also nur für die Gewinnung der Stärke diene. Dadurch kommt es zu einem nicht zu vernachlässigenden Landverbrauch, vermutlich wieder in Ländern der dritten Welt.

Weiterhin werden beim Anbau dieses Mais große Mengen an Pestiziden und Mineraldünger verwendet - Intensivlandwirtschaft eben.

Die Problematik mit der Entsorgung - die Becher geraten nicht in Kompositieranlagen, sondern in der MVA - hast Du bereits erwähnt.

Welche Alternative sich in einer Öko-Bilanz besser stünde? Ich weiß es nicht.


EDIT:
Ich habe da etwas gefunden:
http://www.umweltbundesamt.de/abfall...hersysteme.pdf

Dies ist eine Ökobilanz für verschiedene Bechersysteme, die anlässlich der Euro 2008 erstellt wurde.

Zitat:
[...]
Alle Mehrwegbecherszenarien weisen gegenüber den betrachteten Einwegszenarien geringere Umweltbelastungen auf. Wobei die Unterschiede bei allen Bechern signifikant sind, mit Ausnahme des Kartonbechers, bei dem die Unterschiede nur beschränkt signifikant sind.
[...]
Biologisch abbaubare Einweggetränkebecher stellen keine ökologisch vergleichbare alternative zu Mehrwegbechern dar. Die Kompostierbarkeit der Becher führt nicht zu geringeren Umweltauswirkungen, da mit der Kompostierung dieses Kunstoffes kein nennenswerter ökologischer Nutzen verbunden ist. Zudem sind die Auswirkungen der Entsorung marginal im Vergleich zur Herstellung der Becher.
[...]
http://www.umweltbundesamt.de/abfall...hersysteme.pdf / Seite 8
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Take 'em to Missouri, Matt

Geändert von dizoe (27.07.2011 um 11:44 Uhr)
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