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Alt 10.08.2010, 08:57
A-a-c-h-e-n-supporter
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Zitat von I LOV IT Beitrag anzeigen
Ausgangspunkt war eine sehr freundliche Diskussion mit ACler über die Ultras und deren neue Ausrichtung in der kommenden Saison. Er fragte, was meiner Meinung nach der Grund sei, dass es weniger Alemannia-Fans gibt, die zu den Auswärtsspielen mitfahren. Einen Großteil der PN schreib ich jetzt mal hier rein (ich habe keinen Thread gefunden, wo es sonst hineingepasst hätte - andernfalls bitte ich um Verschiebung ). Der Rest des Forums soll doch gern an der Diskussion beteiligt sein.

Das es weniger Auswärtsfahrer gibt, hat mehrere Gründe, die dann im Zusammenhang dafür sorgen, dass es weniger Fans gibt die mitfahren. Hier mal ein par "Grundprobleme":
  1. Die Reisekosten sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Durch den Anstieg des Benzinpreises ist sowohl die Fahrt mit dem eigenen PKW als auch die Fahrt mit einem Fanbus deutlich teurer geworden. Viele Spiele lassen sich problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen und kosten dann nur 7 Euro für Hin- und Rückfahrt (Wochenendticket). Würden sich mehr Leute aufrappeln auswärts zu fahren, würden bestimmt auch für weitere Spiele Sonderzüge eingesetzt.
  2. Gerade in den letzten beiden Jahren hatte man als Alemanne oft enttäuschende Charaktere in der Mannschaft. Wenn ich als Fan viele Kilometer auf mich nehme um meinen Verein zu sehen, muss die Mannschaft durch Einsatz und Leidenschaft immerhin so den minimalen Respekt vor der Anhängerschaft zollen. Kein Fan fährt zu einem Auswärtsspiel weil er ausschließlich einen Sieg erwartet. Aber man dort in den letzten Jahren oft geboten bekam, war nicht nur unkonstant sondern auch oft eine Frechheit. Da gib ich Dir recht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)
  3. Ein weiteres Problem sehe ich in der Spieltagsfestlegung und -organisation. Immer kurzfristiger werden die Paarungen bekanntgegeben (letzte Saison gabe es soagr in der Bundesliga Spielveschiebungen 1 Woche vor dem eigentlichen Spiel). Es wird nun Freitags, Samstags, Sonntags und Montangs in der zweiten Liga gespielt. Wann nun der eigene Verein spielt, wird also noch unplanbarer als in den Jahren davor. Dieser Punkt schwächt in meinen Augen auch die Vermarktung von Dauerkarten. Man kann sowohl Heim- als auch Auswärtsspiele schwieriger planen und organisieren. So gab es einige Spiele, da wäre nicht nur ich gern hingefahren aber der Termin war schlicht ein Problem. Hier stimm ich Dir vollkommen zu, die Anstoßzeiten und vor allem der kurzfristige Zeitpunkt der Terminierung sind unter aller Sau. Hat man keinen Arbeitgeber, der das Spielchen mitmacht, sieht es bitter aus. Wobei ich doch bezweifel, dass dies der Hauptgrund ist, da selbst Sonntags bei sehr weiten Spielen (Rostock an Ostern) kaum Leute vor Ort waren.
  4. Ultras. So hart das jetzt klingen mag aber durch die Selbstdarstellung, Sturheit und Ignoranz der Ultras waren Auswärtrsfahrten, gerade für mich in den letzten beiden Jahren, eher ungeliebt. Andauernd die selben Gesänge, die einfach schwer einprägsam und nicht alemannia-typisch waren. Hauptsache Doppelhalter, wenige mit Trikot oder Schal und dazu rotzfrech und ohne Respekt vor den anderen Fans. So habe ich sie erlebt und da hatte ich nicht wirklich Böcke drauf. Die Art des Supports in der Vergangenheit war auch absolut nicht mein Geschmack, aber warten wir einfach mal ab, wie es sich entwickelt.
  5. Die immer heftig werdenden Sicherheitsaspekte sind für mich auch ein Thema. In Koblenz 5,5 km (oder so) um die Stadt wandern, in Düsseldorf in den Fanzug gezwungen werden oder in Berlin in getrenten S-Bahnen anreisen (obwohl ein friedliches Miteinander der Fans). Ich bin doch kein Vieh oder ein Schwerverbrecher! Um 90 Minuten Fußball sehen zu können, muss man so manche Sache ertragen. Diese Art der Drangsalierung durch selbsternannte Berufshooligans in grüner Uniform, Sternchenjäger als Zugführer und den Medien die jeden noch so kleinen Vorfall aufbauschen, als würde die Welt untergehen wird zukünftig mit Sicherheit noch eher zunehmen.
Das sind halt ein par Punkte die in Kombination schon viele von einer Auswärtstour abhalten. Beispiel: Meine Eltern fahren eigentlich ganz gern auch mal zu einem Auswärtsspiel. Durch Freunde und Bekannte wird oft ein Spiel zusammen besucht (Koblenz, Hamburg, Bielefeld, Düsseldorf, etc.). Aber sobald man in die Nähe des Stadions kommt, muss man getrennte Wege gehen...

Ich ziehe da den Hut vor den Leuten, auch gerade den Ultras, die solche Touren jede Woche auf sich nehmen und das wenige (Taschen-)Geld dort investieren. Auch finde ich es nicht falsch, wenn Ultras sich - berechtigt - damit rühmen immer und überall dabay zu sein. Aber dies geht nunmal auch anders

Meine Meinung zu den genannten Punkten.

Ein anderer Aspekt ist die Tatsache, dass der offizielle Alemanniabus meist vom Preisniveau 15 bis 20 Euro über dem Preis von selbstorganisierten Bussen liegt.
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