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Alt 14.03.2010, 17:46
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Zitat:
Zitat von WoT Beitrag anzeigen
Du solltest um diese Uhrzeit nicht mehr Publizieren, sonst bist Du doch zu weit besser durchdachten Stellungnahmen in der Lage.
Das nehme ich mal als Kompliment. Die Uhrzeit hat übrigens möglicherweise mit der Kürze und (zugegebenermaßen wenig ausführlichen) Struktur des Baytrags zu tun, allerdings kaum mit der Grundaussage.

Zitat:
Der Zusammenhang, auf den Du Dich beziehst und den Du nicht sehen willst, heißt "angefangen von den Pöblern und Schubsern" und steht überdies im Kontext des gesamten Postings und der zu den Vorfällen in Berlin geführten Debatte.

Jetzt kommst Du verharmlosend, Pöbeln habe nichts mit Platzsturm zu tun. Das mag insoweit richtig sein, als es verschiedenstes Verhalten geben mag, das durchaus mit "Pöbeln" umschrieben werden kann, das man auf dem am unteren Level aber noch tolerieren könnte. Tolerieren könnte man zum Beispiel "Fußball ist ein Männersport!", was ja bei uns bekanntlich nach Auffassung der selbsterklärten "breiten Mitgliederbasis" zukünftig qua Satzungsänderung zum Vereinsausschluß wegen Sexismusses führen können soll, wobei diese "breite Basis" in der personalen Struktur erstaunlicherweise zu einem nicht gerade unbeachtlichen Teil identisch ist mit der "breiten Basis" derer, die schwer normabweichendes eigenes Verhalten regelmäßig als "doch nicht so schlimm" und deswegen "irgendwie toll" und nötigen Betandteil einer "Kultur" feiern.
Ich klammere inhaltlich den Teil zum Thema Sexismus einmal aus, es geht ja da ganz konkret um die Satzungsarbeit. Es gibt Personen, denen dieses Detail sehr am Herzen liegt, und das sollten wir anerkennen. Ich gehöre nicht dazu, aber ich habe auch überhaupt keinen Bedarf, mich daran überhaupt aufzuhängen. Morgen können wir das Thema meinetwegen aber noch einmal aufwärmen.

Ich sehe die Verharmlosung an dieser Stelle nach wie vor nicht, und auch der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Gerade durch den Ausdruck "von den Pöblern und Schubsern bis..." wird der Eindruck einer Kohärenz oder gar einer inhaltlichen Notwendigkeit erzeugt, die den Pöbler gleichzeitig zum baldigen Schubser, zum wahrscheinlichen "Platzstürmer" und zum potentiellen Gewaltverbrecher macht. Man kann jetzt stark spekulieren, inwieweit solche Gruppen zusammenhängen. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass "Pöbler" gefährlicher sind als Andere. Wenn man einigen hier im Thread glaubt, sind es doch gerade die "Dauersänger", die diese Aggressionen derart auf den Platz tragen. Natürlich hängt das damit zusammen, was man "Pöbeln" nennt. In jedem Fall ist von "grelliger" Stimmung die Rede, von Verunsichern des Gegners, von Kreativität und so weiter. Ist Auspfeifen schon problematisch? Oder das Rufen von Beleidigungen wie "*********", "Hurensohn", "Schwarze Sau"? Jetzt gehts weiter:

Zitat:
Man wird doch nicht bezweifeln können, daß es irgendwo eine Grenze geben muß, daß die nicht erst bei Platzstum (verharmlosend für schwere, kollektiv begangene Straftaten) beginnen kann und vor allem, daß man bestehende Regeln -gleich ob sie "nur" vom Gastgeber, mit dem man vorgeblich bedingungslos sympathiesiert, aufgestellt sind oder ihrerseits dem Gastgeber zwingend vorgegeben sind- respektieren muß, auch wenn man sie aus welcher verqueren Motivation auch immer ändern will.
Natürlich nicht. Aber der Beitrag, auf den ich mich bezogen habe, geht auf die Grenzziehung ein, nicht auf die Existenz einer solchen Grenze. Dass Gewalt im Fußball nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat, steht doch außer Frage. Aber ich sehe die Entwicklung, Aggressivität verbaler Art auf den Rängen in eine Reihe mit körperlicher Gewalt zu stellen, sehr kritisch - eben als eine Äußerung des Zeitgeistes im "modernen Fußball" (wenn man das sagen darf) - die Stadien sollen kinder-, familien- und überhaupt sehr freundlich sein. Aber Spannung und Atmosphäre müssen doch bitteschön erhalten bleiben. Ich glaube nicht, dass dieser Spagat zu schaffen ist.

Wenn Du den "Platzsturm" hier als verharmlosenden Begriff empfindest, nehme ich ihn gerne zurück und ersetze ihn durch "inakzeptables Ausleben von Gewaltbedürfnissen im Stadion, insbesondere auf dem Feld". So ist es gemeint.
Übrigens möchte ich sehr bezweifeln, dass hinter der Aktion in Berlin irgendeine Form von überlegter Regelkritik steht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Herren (vielleicht auch Damen, wenn man den Antisexismusgedanken einmal zuende denkt, aber vermutlich vornehmlich Herren) zum Ausdruck bringen wollten, dass sie etwa das Verbot, einen anderen Menschen körperlicher Gewalt auszusetzen, kritisieren wollten.

Zitat:
Der Ausgangspunkt der Debatte war die nach Körperverletzungen in Folge Pyrotechnikeinsatzes ausgesprochene Warnung der Fanbeauftragten, wenn bestimmte Kreise ihr Verhalten nicht grundlegend änderten, riskierten sie die den geltenden Regelungen entsprechenden Sanktionen. Daraufhin kommen die "üblichen Verdächtigen" und lamentieren das sei eine gar fürchterliche Drohung, als gäbe es keinen Unterschied zwischen Warnung und Drohung. Ein Trainer, der keinen Torwart aufstellt, verliert allein deswegen nahezu sicher das Spiel. Spielte ein Trainer mit dem Gedanken, keinen Torwart aufzustellen, dürfte man ihm nicht den warnenenden Hinweis auf vertane Siegchancen geben, weil man ihn damit bedrohte? Kinners!
Völlig richtig. Ich nehme einmal an, hier endet der Bezug auf meinen Beitrag...

Grüße.


P.S.: Übrigens, hier ein kleines Beispiel: In der Fotostrecke der AZ zu den Gewalttaten in Berlin ist folgendes Bild zu sehen: http://www.az-web.de/fm/4053/2ptu2114.jpg. Der Herr, der hier rechts so große Augen macht, wird durch den Zusammenhang Bild-Text meiner Meinung nach als einer der Urheber dieser Aktion dargestellt. Er scheint aber so unproblematisch zu sein, dass er von den Damen und/oder Herren in Grün nicht sonderlich beachtet wird. Meinst Du, der Verantwortliche bei der AZ weiß genau, ob ein Zusammenhang besteht?
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden

Geändert von Max (14.03.2010 um 18:07 Uhr)
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