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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AN, Achim Kaiser - Aus der Mottenkiste


svenc
30.05.2009, 23:45
da mich diverse Leute, die leider keinen Zugriff auf die AN-Printausgabe haben, darum gebeten haben, stelle ich den Kommentar von Achim Kaiser aus der AN mal hier online. Ich hoffe, es gibt jetzt keine Probleme, von wegen Urheberrecht usw.., wenn ja, bitte ich einen der Admins den Beitrag wieder zu löschen...



Fr, 29. Mai. 2009
Aachener Nachrichten - Stadt / Lokales / Seite 15
Kommentiert
Aus der Mottenkiste
Reinartz wäre für die Alemannia eine Notlösung
Von Achim Kaiser
Günter Reinartz ist ein sehr zuvorkommender, höflicher und sehr sympathischer Zeitgenosse. Der Mensch Reinartz ist ohne Fehl und Tadel – ganz im Gegensatz zum Vereinspräsidenten Reinartz. In dieser Funktion hat der 65-Jährige seine Unfähigkeit bei der Alemannia schon einmal deutlich unter Beweis gestellt. Seine Mission als Präsident in den Jahren 1988 bis 1990 scheiterte nämlich kläglich. Reinartz trägt eine große Mitschuld am sportlichen Niedergang der Alemannia. Unter seiner Regie wurden gravierende Fehlentscheidungen getroffen, die zum tiefen Absturz ins Amateurlager führten.

Günter Reinartz war es, der den Weggang des damals in Aachen erfolgreichen und beliebten Trainers Peter Neururer forcierte. Das ist jetzt fast genau 20 Jahre her. Reinartz und Co. holten danach den mehr als glücklos agierenden Rolf Grünther und im Anschluss daran – mit freundlicher und treibender Unterstützung des mächtigen Verwaltungsratsvorsitzenden Jürgen Linden – den „Blender“ Mustafa Denizli.

Das Ende der traurigen Geschichte ist bekannt: Alemannia tauchte aus der zweiten Liga ab, und Reinartz verabschiedete sich zeitweise sogar komplett aus Aachen.

Dass der Verwaltungsrat und der innere Machtzirkel um den aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden der GmbH, Jürgen Linden, jetzt den Kompagnon aus alten Zeiten, Günter Reinartz, wieder aus der Mottenkiste auspacken und ihn als Präsidentschaftskandidaten präsentieren wollen, ist eine schallende Ohrfeige ins Gesicht eines jeden Alemannen. Und dass der frühere Finanzamtschef als möglicher Vereinspräsident dann auch noch automatisch in den Aufsichtsrat der GmbH einziehen soll, ist ein weiteres Beispiel für den leider noch typischen Alemannia-Klüngel.

Unverständlich ist, dass Reinartz sich trotz eigener berechtigter Zweifel wieder zur Wahl stellen will. Dass ihm der Verein am Herzen liegt, ist unbestritten. Diese gefühlte Kompetenz reicht aber bei weitem nicht aus. Immerhin muss er als Mitglied des Aufsichtsrates weitreichende Entscheidungen in Sachen Profifußball mittragen.

Sicherlich kommt dem Präsidentenamt bei der Alemannia nicht mehr die Bedeutung zu wie noch vor 20 Jahren. Dennoch: Es ist nicht vermittelbar, einen verdienteren Präsidenten wie Horst Heinrichs vom Hof zu jagen und ihn durch einen „Abstiegspräsidenten“ ersetzen zu wollen.

Günter Reinartz ist kein Kandidat der Fans, sondern einer des Aufsichtsrats. Er wäre – trotz all seiner unbestrittenen menschlichen Qualitäten – für den Verein Alemannia nicht mehr als eine Notlösung.

Nr.10 Clute-Simon
30.05.2009, 23:54
Wie gesagt. Das beste was die Aachener Tagespresse in den letzten Jahren über Alemannia hervorgebracht hat.

Herzlichen Glückwunsch Achim Kaiser.

Dagegen ist der Kommentar seines Kollegen eine einzige Frechheit. Ich schätze, der hat sich damit ein paar Kröten dazuverdienen wollen, jedenfalls steckt er jetzt bis zum Anschlag im Allerwertesten unseres OB.

ATSV-Supporter
30.05.2009, 23:56
das beste was ich von achim kaiser je gelesen habe!!!

--> "eine schallende ohrfeige"!!!!

DerLängsteFan
31.05.2009, 00:17
Achim Kaiser ist doch eher bekannt für seine kritische Sichtweise der Vorgänge bei der Alemannia. Auch seine Kolumne im Tivoli-Echo erkennt oft die Zeichen der Zeit und ist nah am Puls der Fansicht.

TheElk
31.05.2009, 01:23
Achim Kaiser ist doch eher bekannt für seine kritische Sichtweise der Vorgänge bei der Alemannia. Auch seine Kolumne im Tivoli-Echo erkennt oft die Zeichen der Zeit und ist nah am Puls der Fansicht.

Ich befürchte jedoch, dass der Klüngel schon dafür sorgen wird, das eben diese Kommentare in der nächsten Saison nicht mehr zu lesen sein werden!

Allerdings hoffe ich ganz arg, dass neben diversen Pressefritzen vor allem Herr Kaiser beim IG-Gespräch mit dem Präsidium anwesend sein wird.

Urbs Aquensis
31.05.2009, 07:47
Achim Kaiser ist doch eher bekannt für seine kritische Sichtweise der Vorgänge bei der Alemannia. Auch seine Kolumne im Tivoli-Echo erkennt oft die Zeichen der Zeit und ist nah am Puls der Fansicht.

Das sehe ich etwas anders. Vor ein paar Jahren, unmittelbar vor der Kofferaffäre, war von einer kritischen Berichterstattung nichts zu spüren, obwohl A.K. über viele Dinge, die bei der Alemannia im Argen lagen, sehr wohl Bescheid wußte. Darauf angesprochen, meinte er damals: Wenn ich alles schreiben würde, was ich weiß, ginge es dem Verein schlecht. Und? Durch die Machenschaften von Krings und Bay wäre der TSV beinahe über die Klinge gesprungen. Daran hätte man viel früher Kritik üben müssen.

Ich will ihm seine damalige Haltung aber auch nicht als generelle Feigheit anlasten. Vielleicht hat er mit Blick auf seinen Lieblingsverein die falsche Entscheidung getroffen. Nur: Seiner Aufgabe als Journalist ist er meiner Meinung nach damals nicht nachgekommen.

Diesmal hat sich A.K. allerdings nicht lumpen lassen. Der hier eingestellte Kommentar bringt seine Meinung jedenfalls sehr deutlich auf den Punkt und dürfte einigen grauen Eminenzen bei der Alemannia sauer aufstoßen.

Gruß,

UA

Klööss_vom_Driesch
31.05.2009, 08:24
Ich befürchte jedoch, dass der Klüngel schon dafür sorgen wird, das eben diese Kommentare in der nächsten Saison nicht mehr zu lesen sein werden!
Allerdings hoffe ich ganz arg, dass neben diversen Pressefritzen vor allem Herr Kaiser beim IG-Gespräch mit dem Präsidium anwesend sein wird.

Grüße, selbstverständlich werden wir alle Vertreter der Presse zu diesem Abend dazubitten, es wird eine öffentliche Veranstaltung werden.

Ich bin sicher, dass auch die nominierten Kandidaten Wert darauf legen werden, dass ihr Argumente, Meinungen und Aussagen einem ganz breiten (Mitglieder-)Publikum auch über den Weg der Presseveröffentlichungen nahe gebracht werden können.

Mehr ab Dienstagabend hier im Forum, wenn der Tagungsort feststehen wird.

klööss

a.tetzlaff
31.05.2009, 10:30
Es ist nicht vermittelbar, einen verdienteren Präsidenten wie Horst Heinrichs vom Hof zu jagen und ihn durch einen „Abstiegspräsidenten“ ersetzen zu wollen.
Günter Reinartz ist kein Kandidat der Fans, sondern einer des Aufsichtsrats. Er wäre – trotz all seiner unbestrittenen menschlichen Qualitäten – für den Verein Alemannia nicht mehr als eine Notlösung.

Das ist der Kern der ganzen Angelegenheit.
Wie will man diese Frage gegenüber den Mitgliedern beantworten??
Achim Kaiser hat es auf den Punkt gebracht.

Offenbar sieht man die Operation schon als gelungen an:

Leo Führen, den man besser bald mal aus dem Verkehr ziehen sollte, gratuliert der Alemannia zu einem solchen Präsidenten .
JL dankt Herwartz für das gute Management.

Präsident ist erst derjenige, der gewählt wird.
Gut war Herwartzs Management auch erst, wenn Reinartz gewählt ist.
Warten wir die Versammlung ab.

Blutsvente
31.05.2009, 12:26
Das sehe ich etwas anders. Vor ein paar Jahren, unmittelbar vor der Kofferaffäre, war von einer kritischen Berichterstattung nichts zu spüren, obwohl A.K. über viele Dinge, die bei der Alemannia im Argen lagen, sehr wohl Bescheid wußte. Darauf angesprochen, meinte er damals: Wenn ich alles schreiben würde, was ich weiß, ginge es dem Verein schlecht. Und? Durch die Machenschaften von Krings und Bay wäre der TSV beinahe über die Klinge gesprungen. Daran hätte man viel früher Kritik üben müssen.


richtig. damals lieferten eher die AZ und vor allem Müllender die kritischen Berichte.

Rumburak
31.05.2009, 15:17
da mich diverse Leute, die leider keinen Zugriff auf die AN-Printausgabe haben, darum gebeten haben, stelle ich den Kommentar von Achim Kaiser aus der AN mal hier online. Ich hoffe, es gibt jetzt keine Probleme, von wegen Urheberrecht usw.., wenn ja, bitte ich einen der Admins den Beitrag wieder zu löschen...



Fr, 29. Mai. 2009
Aachener Nachrichten - Stadt / Lokales / Seite 15
Kommentiert
Aus der Mottenkiste
Reinartz wäre für die Alemannia eine Notlösung
Von Achim Kaiser
Günter Reinartz ist ein sehr zuvorkommender, höflicher und sehr sympathischer Zeitgenosse. Der Mensch Reinartz ist ohne Fehl und Tadel – ganz im Gegensatz zum Vereinspräsidenten Reinartz. In dieser Funktion hat der 65-Jährige seine Unfähigkeit bei der Alemannia schon einmal deutlich unter Beweis gestellt. Seine Mission als Präsident in den Jahren 1988 bis 1990 scheiterte nämlich kläglich. Reinartz trägt eine große Mitschuld am sportlichen Niedergang der Alemannia. Unter seiner Regie wurden gravierende Fehlentscheidungen getroffen, die zum tiefen Absturz ins Amateurlager führten.

Günter Reinartz war es, der den Weggang des damals in Aachen erfolgreichen und beliebten Trainers Peter Neururer forcierte. Das ist jetzt fast genau 20 Jahre her. Reinartz und Co. holten danach den mehr als glücklos agierenden Rolf Grünther und im Anschluss daran – mit freundlicher und treibender Unterstützung des mächtigen Verwaltungsratsvorsitzenden Jürgen Linden – den „Blender“ Mustafa Denizli.

Das Ende der traurigen Geschichte ist bekannt: Alemannia tauchte aus der zweiten Liga ab, und Reinartz verabschiedete sich zeitweise sogar komplett aus Aachen.

Dass der Verwaltungsrat und der innere Machtzirkel um den aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden der GmbH, Jürgen Linden, jetzt den Kompagnon aus alten Zeiten, Günter Reinartz, wieder aus der Mottenkiste auspacken und ihn als Präsidentschaftskandidaten präsentieren wollen, ist eine schallende Ohrfeige ins Gesicht eines jeden Alemannen. Und dass der frühere Finanzamtschef als möglicher Vereinspräsident dann auch noch automatisch in den Aufsichtsrat der GmbH einziehen soll, ist ein weiteres Beispiel für den leider noch typischen Alemannia-Klüngel.

Unverständlich ist, dass Reinartz sich trotz eigener berechtigter Zweifel wieder zur Wahl stellen will. Dass ihm der Verein am Herzen liegt, ist unbestritten. Diese gefühlte Kompetenz reicht aber bei weitem nicht aus. Immerhin muss er als Mitglied des Aufsichtsrates weitreichende Entscheidungen in Sachen Profifußball mittragen.

Sicherlich kommt dem Präsidentenamt bei der Alemannia nicht mehr die Bedeutung zu wie noch vor 20 Jahren. Dennoch: Es ist nicht vermittelbar, einen verdienteren Präsidenten wie Horst Heinrichs vom Hof zu jagen und ihn durch einen „Abstiegspräsidenten“ ersetzen zu wollen.

Günter Reinartz ist kein Kandidat der Fans, sondern einer des Aufsichtsrats. Er wäre – trotz all seiner unbestrittenen menschlichen Qualitäten – für den Verein Alemannia nicht mehr als eine Notlösung.


danke Achim Kaiser für diesen beitrag

:klatschen::klatschen::klatschen:

Der Dude
31.05.2009, 16:37
"Von Fußball habe ich keine Ahnung." - Zitat Günter Reinartz
Das ist so als würde ein Physiker Kanzler werden. Hat's ja zum Glück noch nie gegeben *hust*

Leute, dieser "schallenden Ohrfeige" sollte ein ebenso schallendes "NEIN" folgen.

Warum werden uns immer wieder dieselben Rohrkrepierer vorgesetzt? Es gibt 80 Millionen Menschen in Deutschland. Wieso sehen wir hier immer wieder die gleichen 5-10 Pfeifen? Die heutigen "Kompetenz-Teams" hatten wir doch schon vor Jahren wegen Inkompetenz abgewählt. Wieso kommen solche Leute immer wieder hoch - und dazu noch auf DEM GLEICHEN POSTEN ???

Solchen Leuten liegt Alemannia nicht am Herzen. Solche Leute wollen nur mit aufs historische Foto bei der Stadioneröffnung.

smallville
01.06.2009, 21:52
richtig. damals lieferten eher die AZ und vor allem Müllender die kritischen Berichte.

Das war bevor die AZ einen der ihren in der Presseabteilung der Alemannia placiert hatte.

Flutlicht
01.06.2009, 22:45
"Von Fußball habe ich keine Ahnung." - Zitat Günter Reinartz


Die kann er sich ja inzwischen angelegt, das Zitat ist ja schon fast 2 Jahrzente alt, oder?;) Wenn ich sehe, wer seit der WM 2006 oder seit dem Alemannia-Pokafinale 2004 auf einmal so alles Ahnung von Fußball bekommen hat, da könnte er ja auch bei gewesen sein.:aetsch:

Aber ganz ehrlich, dem automatischen AR-Posten des Präsidenten zum Trotz (da kann ja auch ein Finanzmensch nicht schaden):
Wichtig ist doch zunächst mal, dass Kraemer & Co. was vom Fußball verstehen. Im Verein ist Tischtennis-, Leichtathleitk-oder Volleaballkompetenz wichtiger und TT kann er ja.

Die Bedeutung der Ausgliederung für das Tagesgeschäft will man halt noch nicht so ganz wahrnehmen.

Max
01.06.2009, 23:11
Die kann er sich ja inzwischen angelegt, das Zitat ist ja schon fast 2 Jahrzente alt, oder?;) Wenn ich sehe, wer seit der WM 2006 oder seit dem Alemannia-Pokafinale 2004 auf einmal so alles Ahnung von Fußball bekommen hat, da könnte er ja auch bei gewesen sein.:aetsch:

Aber ganz ehrlich, dem automatischen AR-Posten des Präsidenten zum Trotz (da kann ja auch ein Finanzmensch nicht schaden):
Wichtig ist doch zunächst mal, dass Kraemer & Co. was vom Fußball verstehen. Im Verein ist Tischtennis-, Leichtathleitk-oder Volleaballkompetenz wichtiger und TT kann er ja.

Die Bedeutung der Ausgliederung für das Tagesgeschäft will man halt noch nicht so ganz wahrnehmen.
Ich habe das alles irgendwie anders verstanden, zur Zeit der Ausgliederung. Wahrscheinlich geht es Prof. Heinrichs genauso. Für mich war die Ausgliederung immer nur ein technisches Konstrukt, eine Absicherung für den Verein, damit bei Schwierigkeiten in der Fußballabteilung nicht alles den Bach runtergeht. Dass die Vereinsgremien die GmbH kontrollieren und auch dirigieren sollten, stand für mich fest. Insofern halte ich eigentlich auch die Rolle des Vereinspräsidenten als AR-Vorsitzendem für "normal".

Flutlicht
01.06.2009, 23:22
Ich habe das alles irgendwie anders verstanden, zur Zeit der Ausgliederung. Wahrscheinlich geht es Prof. Heinrichs genauso. Für mich war die Ausgliederung immer nur ein technisches Konstrukt, eine Absicherung für den Verein, damit bei Schwierigkeiten in der Fußballabteilung nicht alles den Bach runtergeht.

Geht mir eigentlich genauso.
Aber die Realität sieht wohl anders aus. Das Wirtschaftsunternehmen "Profifußball unter dem Namen Alemannia" scheint mir völlig losgelöst vom Verein zu sein. Immerhin können wir behaupten, der Zukunft des Fußballs nicht hinterherzuhecheln.:spitz:

webwolf
03.06.2009, 23:08
...
Das Wirtschaftsunternehmen "Profifußball unter dem Namen Alemannia" scheint mir völlig losgelöst vom Verein zu sein.
...

Meiner Meinung nach kramen die sich das gerade immer so, wie sie es dann im Moment brauchen.
:party: