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webwolf
01.04.2012, 15:45
Und schon wieder eine Trainerentlassung bei der Alemannia. Immer mehr deutet sich an, dass der von den Sportverantwortlichen zusammengestellte Kader nicht zweitligatauglich ist. Nach Trainer-Neuling Peter Hyballa musste nun auch Trainer-Routinier Friedhelm Funkel am Tivoli die Koffer packen.

Auch sein Co-Trainer Christoph John wurde von seinen Aufgaben entbunden wie der Aufsichtsrat am Sonntag entschieden hatte. Dass Friedhelm Funkel die Beurlaubung telefonisch von Sportgeschäftsführer Meijer mitgeteilt wurde, passt ins Bild, das man zurzeit an der Krefelder Straße auf vielen Ebenen abgibt. Bis zum Saisonende übernimmt ab sofort U23-Coach Ralf Aussem die Betreuung des Profi-Teams und darf sich an der Mission Klassenerhalt versuchen. Funkel gelang es zwar nach dem völlig verkorksten Saisonstart die Mannschaft zu stabilisieren und führte sie zweitweise von einem Abstiegsplatz ins untere Mittelfeld der 2. Liga, doch nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg, stand auch Funkel genau wieder da, wo er die Mannschaft von Hyballa übernommen hatte.

„Nach fünf Niederlagen in Serie gab es Handlungsbedarf. Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende und frisch gewählte vereinspräsident Dr. Meino Heyen. „Ralf Aussem kennt die Mannschaft und den Verein, deshalb haben wir uns für diese interne Lösung entschieden.“ Aussem hatte das Team in der Hinrunde bereits für ein Spiel übergangsweise betreut. Beim 0:0 im Heimspiel gegen Greuther Fürth zeigten die Schwarz-Gelben damals eine ansprechende Leistung. „Wir mussten etwas unternehmen und alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Tendenz der letzten Spiele war einfach zu negativ“, sagt Sportdirektor Erik Meijer.

Ralf Aussem, 51-jährige Fußball-Lehrer, der als Trainer bisher bei Fortuna Köln und Rot-Weiß Essen tätig war, erklärt: „Mein Eindruck ist, dass einige Leute im und um den Verein das Thema Klassenerhalt schon abgehakt haben. Diese Stimmung müssen wir schnellstens verändern. Wir sind mittendrin in den wichtigsten Wochen des Jahres. Die Mannschaft muss kapieren, dass sie eine grottenschlechte Saison noch retten kann. Das ist wie ein Turnier mit sechs Spielen, vielleicht werden es auch acht. Dabei darf es nur ein Ziel geben: Alemannia muss in der Zweiten Liga bleiben. Dem ist jetzt alles unterzuordnen. Sollte es Spieler in der Mannschaft geben, die dazu nicht bereit sind, werden wir den Weg eben ohne sie gehen. Aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“

Bei der Alemannia trainiert Aussem seit 2010 die U23 in der NRW-Liga, die derzeit einen Aufstiegsplatz in die Regionalliga belegt. Zusätzlich leitet der Ex-Profi (318 Zweitligaligaspiele, 1 Bundesligaspiel) das Nachwuchsleistungszentrum am Tivoli. „Inhaltlich müssen wir der Mannschaft natürlich helfen, ein gefährlicheres Offensivspiel zu entwickeln. Zwei Tore in den letzten sieben Spielen sind natürlich viel zu wenig, die Jungs brauchen dringend wieder ein Erfolgserlebnis“, sagt Aussem. Er wird am Montag um 10 Uhr sein erstes Training am Tivoli leiten.