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  #1  
Alt 20.12.2007, 10:02
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Oecher im Pott Oecher im Pott ist offline
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Gedanken zum Jahresende

Hallo zusammen,

zum Jahresabschluss noch mal ein paar längere Gedanken weg vom gerade aktuellen Tagesgeschehen.

Diskussionen über Spieler, Trainer, Manager, etc. hin oder her, ich finde wir sollten uns noch mal darauf konzentrieren was generell wir Fans tun können um die Mannschaft noch mal kräftig zu unterstützen. Ich will hier nicht von den Problemen ablenken, nur wir können uns hier im Forum die Köppe blutig reden, ändern bringt es ja doch nichts. Vor jedem Spiel sollte jedem im Stadion klar sein, ich muss meinen Verein unterstützen. Hat die Mannschaft nach 90 Minuten nicht überzeugt, kann man dann seinen Unmut äußern. Wir sollten uns immer fragen was wir selbst machen können und da kann es im Moment nur ein WIR geben, egal ob Normalo, Ultra, Kutte, Modefan, Sitzer oder Steher, keiner ist einen Deut besser, solange jeder auf seine Art alles gibt. Dazu gehört auch der Mannschaft Fehler zu zu gestehen und nicht direkt beim ersten Fehlpass zu murren, dazu gehört aber auch nicht nach einer Niederlage, so doof sie auch sein sollte direkt die Flinte ins Korn zu werfen. Dazu gehört aber auch gegenseitige Rücksicht aufeinander und sich nicht künstlich am Themen hoch zu angeln. Bis zum Ende der Saison sollte sich jeder noch mal am Riemen reißen, in der Pause könnte man sich ja mal unter den Fans zusammensetzen und über aufgetretene Probleme sprechen.

Leider ist es bei uns so wie in vielen Stadien der Bundesliga, die Musik wird lauter und die Fans leiser. Wir haben noch das Glück das bei uns nicht nur eine Tribüne als Fanblock gilt sondern das ganze Stadion hüpft, sogar die Sitztribüne hat es ja schon geschafft ein Liedchen anzustimmen, selten zwar aber immerhin. Hier sind die IG und die organisierten Fans gefragt, denn nur sie haben die Möglichkeit singfreudige Fans zu bündeln und strategisch zu verteilen und jeder Einzelnen kann sich orientieren, wo steht im Block ein Gruppe die man immer hört, dann stellt man sich dazu und spätestens beim zweiten Mal kennt man sich schon und die Gruppe wächst. Und im Block S muss man sich klar darüber sein, das hier das Herz des Stadionsupports schlägt, wenn hier nicht gesungen wird, singt das Stadion auch nicht (meistens auf jeden Fall und bei Rückständen eh).

Ich sehe es mit großer Sorge, dass wir in Aachen bald Zustände wie in den anderen Bundesligastädten bekommen. Vereine, die sich nur noch durch unterschiedliche Farben unterscheiden, anonyme Stadien, Eventzuschauer, die unterhalten werden wollen und Stimmungsfans, denen immer mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Heute werden zu jeder Gelegenheit lautstarke Stücke aus der Kategorie „Best of Apres-Ski- und Ballermann-Hits“ eingespielt, so dass auch der debilste Fußballzuschauer weiß wann er seinen Schal schleudern, die vom Verein verteilten Tröten tröten oder die vom Sponsor geschenkten Fähnchen schwenken darf. Das kaum noch jemand das Vereinslied mitsingen kann oder gerade noch den Refrain, ist doch symptomatisch. Zehn Minuten nach Anpfiff der erste Fehlpass, da pfeifen schon die ersten. Außerdem könnte der Verein mal etwas tiefer in die Transfertaschen greifen, in der Bundesliga hat man auch das Recht auf ein paar Stars, auch in der eigenen Mannschaft. Und wehe jemand wagt es während des Spiels aufzustehen, sind ja schön anzusehen die Fans auf der anderen Seite in dem Käfig und Stimmung machen die, aber wehe einer von denen verirrt sich auf die Sitztribüne. Bevor jetzt wieder empörte Sitzplatzbesucher aufschreien, ist ja nicht persönlich, aber schaut in die Stadien nach Dortmund, nach Schalke, nach München, etc. Und das wird im neuen Stadion zu Aachen nicht anders, wenn wir jetzt nicht was unternehmen.

Sieht so die Zukunft in den Fußballstadien (auch bei uns) aus? Werden wir noch mal Fans erleben, die sich eine Stunde vor Spielbeginn schon einsingen und den Mannschaften beim Aufwärmen einen Vorgeschmack aufs Spiel bieten? Wird die Musik noch mal leiser gedreht um dies zu ermöglichen oder wird sie zum Teil noch lauter, damit man ja nicht die Reaktionen der Ränge im Fernsehen mitbekommt, wenn mal wieder gegen ein „super“ Event oder ein „tolles“ Lied gepfiffen wird. Sind die wichtiger, die sich jedes Jahr ein neues Trikot, einen Schal, einen Wimpel, eine Tasse, einen String, eine Kappe, einen Kalender, ei…. oder die, die auch noch auf der Tribüne stehen, wenn die Zukunft nicht mehr ganz so rosig ausschaut. Wer macht die Stimmung; der Fan, der von sich aus Lieder oder Schlachtrufe anstimmt oder der, der wie oben beschrieben, seinen Schal auf Kommando schwenkt? Natürlich kann man auch beides machen, ich will hier auch gar nichts gegen die persönlichen Fanmotivationen des Einzelnen sagen. Wohin die Entwicklung führen kann, sieht man wenn man in die Stadien vieler anderer Bundesligisten fährt oder ganz extrem (früher) bei den Spielen der NFL Europa (American Football ;-).

Wer erinnert sich noch an die mühselig in Eigenarbeit hergestellten Säcke voll Papierschnipsel, die bei Anpfiff für südamerikanische Stimmung auf dem Tivoli sorgten? Woher kommen noch heute gesungene Lieder und Schlachtrufe. Warum wird in Funk und Fernsehen wenn man Werbung für Fußball machen will, Fotos und Berichte von Fankurven in bengalisches Feuer gehüllt gezeigt, von selbst gemachten Blockfahnen, warum werden Fans gezeigt, die selber singen und nicht wie es heute üblich ist das Lied vom Band eingespielt? Sind die gemeinen Fußballfans, die sich eher für den Verein als für das Spiel interessieren eine vom Ausstreben bedrohte Spezies, werden wir abgelöst vom weichgespülten, familienfreundlichen Konsumenten, der glücklich ist ein paar Stunden voll gedröhnt zu werden, dafür den Platz vor dem Fernseher verlassen muss und deshalb denkt es wäre was anderes, dem es aber auch oft egal ist wer da spielt, Hauptsache es wird gut und spektakulär gespielt.

Das Musik vom Band die Tribüne nicht ersetzen kann ist doch auch am Tivoli zu spüren, wo ist das alte Tollhaus beim Einlaufen der Mannschaften?, wo ist der alte Tivoli-Roar?, wo ist die geladene aggressive Stimmung (die sich nur verbal zeigen sollte)?, wo sind die Gegner die Angst haben bei uns zu spielen?, wo sind die Axxxxlöcher in der gegnerischen Mannschaftsaufstellung?, warum wird nicht mehr gebrüllt, wenn ein Gegner am Ball vor der überdachten Steh auftaucht?. Wir brauchen wieder mehr Eier in der Hose. Das macht doch Fußball aus, deswegen gehen wir doch alle ins Stadion um die unvergleichliche Atmosphäre zu erleben, Teil von ihr zu sein. Wer nur Fußball gucken möchte, sollte sich premiere bestellen. Das Einzige, was ich an Rufen und Gesängen absolut verurteile sind die mit rassistischem Hintergrund, aber ansonsten. Natürlich bin ich nicht für 90-Minuten Beschimpfung des Gegners, in erster Linie sollte die eigene Mannschaft unterstützt werden und der inflationäre Gebrauch von Liedern wie „Scheiß XY“ ist absolut arm, seid kreativ. Hier sind auch wieder die Fanclubs gefordert, weil sie neue Lieder besser einüben und im Stadion verbreiten können. Machen wir wieder eine Festung aus dem Tivoli.

Auch ich bin nicht unbedingt ein Freund von direkt neben mir gezündeten Rauchbomben oder Bengalos, aber ich frage mich immer warum mit zweierlei Maß gemessen wird. Für zweifelhafte Filmchen werden dann wieder Fans gesucht, da darf man dann wieder zeigen was man im Stadion nicht darf. Die eigenen kreativen Fans werden als Lockmittel für neue Fans, Kunden, Sponsoren und das Fernsehen benutzt, aber wenn sie dann immer noch kreativ sind, kann man sie nicht mehr gebrauchen. Während sie nämlich fleißig im Fanhaus Transparente und Doppelhalter bemalen können sie nicht im Fanshop konsumieren.

Der Verein / die GmbH sollte sich endlich ein eigenständiges Gesicht geben, wer immer nur der Herde der anderen Vereine hinterher rennt, wird nie die Spitze erreichen, der kriegt nur den Dreck der anderen ins Gesicht. Den Verantwortlichen sollte klar sein das die Atmosphäre mit der sie sich so gerne schmücken, nicht aus dem Lautsprecher kommt sondern auf der Tribüne entsteht. Natürlich sind Zahlfans wichtig und wir benötigen sie, doch sollten darüber hinaus die anderen nicht vergessen werden, und das ist nicht unbedingt nur eine Frage des kleinen Eintrittpreises. Da fehlt die Unterstützung seitens der VereinsGmbH, wie zuletzt bei den Fahnen. Wenn es so weiter geht, dann müssen wir unser schönes Vereinslied umschreiben, weil eh nichts mehr stimmt oder direkt in die Tonne kloppen.

Aber auch wir Fans müssen umdenken, viel stärker unsere Rechte einfordern und vor allem zusammenstehen und keine offenen Grabenkämpfe ausführen. Es gibt nicht den einzig wahren Fan, jeder hat das Recht dazu ob erst seit gestern oder seit 100 Jahren. Aber anstatt direkt aufeinander drauf zu hauen sollten wir einen gemeinsamen Konsens suchen, um das eine was uns alle verbindet möglichst gut zu machen, die Unterstützung unseres Vereins.

So jetzt ist Schluss, herzlichen Glückwunsch dem, der bis hier gekommen ist. Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr,

der Oecher im Pott
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  #2  
Alt 20.12.2007, 11:21
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Ich danke Dir für Deine wahren Worte. Mir blieb eben das Frühstück im Hals stecken, als ich die neue 11 Freunde aufschlug - auf Seite 50 steht dort in einem fiktiven Almanach über uns:
"Das Aachener Publikum galt einst als besonders begeisterungsfähig und fair. Lang ist's her"
Dann folgt die Story mit den Pfiffen gegen Lagerblom und dem offenen Brief der Mannschaft. Natürlich brauche ich nicht das Springer-Blättchen, um mir diese Wahrheit zu verkünden, das weiß ich auch so...
M.E. haben Fans und Mannschaft sich z.Zt. gegenseitig nix vorzuwerfen - beide Seiten bewegen sich auf finsterstem Zweitliganiveau. Und als Alemannia kommen wir da nur gemeinsam raus. Aber wer weiß, wie schnell es auf und ab gehen kann hat man ja in den letzten Jahren gesehen.
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  #3  
Alt 20.12.2007, 11:42
dönertier dönertier ist offline
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@ Öcher Pott
Super Text da kann ich nur 100% zustimmen.
Vielleicht sollte man diesen Text auch mal an den Verein senden und denen mal die Augen öffnen. Also ich bin in der Rückrunde auf jedenfall dabei.
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  #4  
Alt 20.12.2007, 12:15
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Fahnenschwenker Fahnenschwenker ist offline
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Sehr schöner Beitrag,

Wenn das mit der Musik schon mal klappen würde, hätte man schon viel erreicht.

...da reichen die 40 sekunden die einer der Sponsoren uns schenkt leider nicht aus.

SGG
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  #5  
Alt 20.12.2007, 13:27
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Yogibär Yogibär ist offline
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Mein lieber ÖiP,

da hast Du dir aber so was von wahre Worte aus den Fingern fließen lassen.... ,
daß kann ich nur zu 100% unterschreiben.

Frohes Fest, ein gutes neues Jahr 2008 und unserer Alemannia reichlich Punkte in der Rückrunde.

Tot ziens
__________________
Botsched blenkt bovver Oche
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  #6  
Alt 20.12.2007, 15:40
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Markenarchitektur - Alemannia Aachen

Hallo OiP,

Du hast immer so gute Einfälle, das reizt mich hier auch meinen Senf
anzubringen.
Unser Verein kann auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung in den letzten
Jahren zurückblicken. Unterm Dach verfügt man über Top-Posititioen
ein dichtes Netz, ein globales Management mit Kompetenz Weltmeister zu
feuern. Wir sind bestens aufgestellt. Man bemüht sich den Weg eines
gut organsierten Unternehmens zu gehen. Mit Aufbau eines neuen Stadions und ständig wachsenden Bekanntheitsgrad.
Die Marketingabteilung bemüht sich bundesweite Auftritte zu übernehmen
und sukzessive umzusetzen in unserem Verein. Alles geht mit mutigen
Schritten voran. Als ich vom Gehaltsgefüge von GB erfuhr ist mir fast
die Kienlage runter gefallen, umso mutiger fand´ich wie unser Sport-
direktor in seiner cooler Art - das ganz bewältigt hat.
Ich habe riesigen Respekt vor dieser Person - wie er die Fäden in
Händen hält und sich dabei präsentiert.
In der Person GB habe ich mich getäuscht, was für Äußerungen er
nach seinem Ausscheiden von sich gab.
Auch wenn Herr Seeberger für uns relativ unbekannt ist/war,
so bin ich davon überzeugt, das unser Sportdirektor genau weiß
was er tut. Auch wenn wir in der Vergangenheit in der Rückrunde
immer weniger Punkte als in der Hinrunde geholt haben, bin ich
doch positiv eingestellt, das wir nicht noch weiter in die
Gefahrenzone abrutschen.

Ich wünsche Dir schöne Festtage und ein glückliches
Neues jahr 2008. Wenn es deine Zeit erlaubt, können wir
gerne mal nach einem Heinspiel im Zelt einen Kaffee zusammen
trinken, wenn Dir da nach ist.

Laß Dich reich beschenken und schreibe weiter so
wie bisher.
Alles Gute
Willi
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  #7  
Alt 20.12.2007, 16:28
Blockbuster Blockbuster ist offline
Vielschreiber
 
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Sehr guter Beitrag,

die Frage ist einfach die: was erwartet die Mehrzahl des heutigen Livepublikums?

Ich glaube, dass der Trend hin zum angepaßten (und damit ausrechenbaren) Fan auch in Aachen angekommen ist. Man hat schlicht Angst vor unerwarteten Dingen - etwa wie obzöne Gesänge, Beschimpfungen oder sonstigen Vorfällen, die dazu führen könnten, dass Sponsoren samt 'kultiviertem' Anhang zukünftig solchen Veranstaltungen fernbleiben würden. Wie überall, so findet auch im Fussballsport eine Anpassung hin zu gesteuerten Verhaltensformen (Stichwort: Normierung der Massen) statt. Dies ist auch der Grund dafür, dass auch auf dem Platz echte Charactere immer rarer werden; echte 'Typen' sind nirgends mehr erwünscht (siehe auch Bayern, wie sie mit Olli umgehen).

Darum glaube ich, dass sich Deine Befürchtungen bewahrheiten werden. Das (im positivem Sinne gemeinte) Anarchistische wird auch aus Aachen verschwinden - spätestens bei Inbetriebnahme des neuen Stations. Die größte Phase individueller Freiheit haben wir längst hinter uns, nunmehr geht es überall darum, eine bessere Kontrolle über Menschen zu erhalten (Konsumforschung, Kaufverhalten etc.). Vor diesem Hintergrund sind auch die von Dir beobachteten Veränderungen zu bewerten, man will von vorneherein keine kritische, eigenständisch denkende und handelnde Gruppierungen mehr zulassen - welche Zielgruppen gewünscht werden, kann man jeden Abend bei den Werbesendern begutachten. Dahin geht der Weg - auch auf dem Tivoli und bei der Alemannia.

Danke für die Weihnachtsgrüße, die ich hiermit zurückgebe.

Frohes Fest

ALEMANNIA FOREVER
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  #8  
Alt 20.12.2007, 17:08
Benutzerbild von Mott
Mott Mott ist offline
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Zitat:
Zitat von Blockbuster Beitrag anzeigen
Dahin geht der Weg - auch auf dem Tivoli und bei der Alemannia.
Und genau das ist der Grund, warum das neue Stadion eigentlich gar nicht Tivoli heißen dürfte. Wie meine Vorredner, so fürchte auch ich, dass die Alemannia, wie sie die meisten hier kennen & lieben gelernt haben mit dem ersten Schlag des Abrissbaggers Geschichte ist. Ebenso wie ihr Charakter. Ebenso wie ihr Publikum. Ebenso wie die Tivoli-Atmosphäre. Man gibt alles dafür, dass all das nicht in die neue Welt herübergerettet werden kann. Warum also Etikettenschwindel und Augenauswischerei begehen, indem man den guten Namen "Tivoli" missbraucht.

Es wird der Tag kommen, an dem sich jeder von uns fragen wird, ob er den Stadionbesuch ganz lässt oder dort hin geht, um ein Spiel zu sehen. Denn die Zeiten, in denen man "zum Tivoli" oder "zur Alemannia" ging werden vorbei sein.

Ich könnte heulen, wenn ich daran denke.
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these colours don't run
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  #9  
Alt 20.12.2007, 17:28
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Münzenbergs Rache Münzenbergs Rache ist offline
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Hallo ÖiP, liebe Mitstreiter,

deine Worte gefallen mir, machen mich nachdenklich und phasenweise auch sehnsüchtig nach den "alten Zeiten". Ich habe seit den 70er Jahren alles bei Alemannia mitgemacht; quasie erop en eraf. Jedoch was in den letzten 5 Jahren an Veränderungen bei unserem Verein stattgefunden hat ist in etwa soviel wie in den letzten gut 35 Jahren. Wir müssen uns manchmal von Dingen trennen, um Neues, Bedeutsameres zu erlangen. So ist es immer im Leben: Alte Muster werden für neue Muster aufgegeben. Das tut weh und macht Angst doch das ist Entwicklung. Ich heiße nicht alles gut was mit unserer Alemannia geschieht jedoch habe ich Vertrauen das es weitergeht und das im positiven Sinne, denn wir haben gute Leute im Verein und wir haben einzigartige Fans, die es selber in der Hand haben wo die Fanszene hinsteuert. Wir sind als Fans gut organisiert und der Verein lässt uns ein relativ großes Mitspracherecht. Ein neues Stadion steht vor der Tür welches größere finanzielle Einkünfte verspricht und uns internationale Standards sichert. machen wir es zu dem was den alten Tivoli ausmacht: Ausstrahlung, Charakter, Individualität und vor allem einen Hexenkessel.

Für das Neue Jahr wünsche ich meinem Verein und uns allen den nötigen Glauben, Optimismus und Durchhaltevermögen welches jeder braucht wenn Entwicklungen vonstatten gehen.

Ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr wünscht

Stoeny
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Lieber ne Klömpchensclub als gar keine Atmosphäre!
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  #10  
Alt 20.12.2007, 18:35
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sivan sivan ist offline
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nun ja ich gebe euch zu 100 % recht. aber wie immer, haben wir das ganze nicht schon oft gesagt und wollten es besser machen. wenn nicht alle mitziehen und das schaffen wir leider nicht, wird es leider auch nicht klappen. ich aber bin dabei
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“Ich mache nie Kommentare über Schiedsrichter. Und diese lebenslange Gewohnheit werde ich für diesen A.r.s.c.h. nicht aufgeben.” (Ron Atkinson)
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  #11  
Alt 20.12.2007, 18:39
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#14 #14 ist gerade online
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Toller Beitrag, nur eins ist m.E. leider falsch: Du hast Angst um eine derartige Zukunft, sprichst aber leider schon deutlich von der Gegenwart: Nein, wir unterscheiden uns KEIN BISSCHEN mehr von allen anderen Fans, der komplette Habitus, die Symbolik, die Abläufe, die Melodien, die Devotionalien, selbst das Gefühl, einzigartig zu sein, kurzum: alles, wirklich alles ist vergleichbar und austauschbar.....
Dazu noch die Nörgelei, die zwar "immer dazu gehörte", (Totschlagargument! das echte Aachener Nörgeln ist m.E. nie enttäuschte Erwartungshaltung und Geldzurückambition gewesen, sondern vielmehr echte Zuwendung, emotionales Auseinandersetzen und eben dadurch ehrlich und fair) aber nie so stumpf, höhnisch, selbstverliebt und leidenschaftslos war. Kurzum: es ist unterirdisch, wie wir wir uns beim wöchentlichen Stadion-Event präsentieren, es ist schlichtweg nichts als überkandideltes Konsumentenverhalten. Das ist "sing when youre singin" , wir sind uns längst selbst genug und darin eben im geizisgeil-mainstream satt angekommen.

@sascha: Deine Aburteilung bzgl. 11Freunde sei dir unbenommen, aber m.E. ist es 100% auf den Punkt gebracht und wir müssen uns auch diesen Spiegel vorhalten lassen, so wie auch die Paulianer eine sehr differenzierte (wenn auch evtl. etwas zu moralin-schwangere) Auseinandersetzung mit ihrer "Kultur" im selben Heft ertragen müssen.


Fußball, nein die "Marke Fußball" ist deutlich reifer geworden, sie ist national wiedererkennbar und verlässlich, die corporate identity ist aus psychologischen Gründen und/oder Sentimentalität leicht verschleiert durch Vielfarbigkeit, aber im Ganzen ist die nächste Stufe erreicht: Wer Fußballbundesliga konsumiert, erhält stets ein wohltemperiertes, sehr ähnlich schmeckendes Produkt, das dadurch auch bekömmlich ist.
Dass wir als Verfechter der Individualität und als Gralswächter des einzig wahren Fußballgenusses dabei im übrigen Verhaltensmuster und Unterhaltungselemente ergooglen und kopieren, ist dabei sogar fast schon witzig.....Aber eben nur fast.

Zusammenstehen, nochmal NUR das Spiel ins Auge nehmen und der Mannschaft einen Vertrauensvorschuss zu geben, das scheint mal eine Mission für das ganze Stadion. Und das geht natürlich, wie du auch sagts, nur auf der Basis von Respekt. Ob wir die Kurve noch bekommen, weiß ich nicht.
Das Motto "Alles für den Verein", das sich diejenigen, die sich konzeptionell und mit aufrichtig zu honorierendem Engagement um die Rettung der Stimmung bemühen, auf die Fahne geschrieben haben, (aber letztlich "alles für den Support" draus machen und gerade dabei tragischerweise oftmals Gleichmachungs-Multiplikatoren sind), ist nämlich wirklich die Lösung:
Nur muss die Betonung auf "für" liegen, nicht auf "alles"........
Vielleicht ist die Haltung "weniger ist mehr" und/oder "was unsere Eltern schon gröhlten" hierbei keineswegs eine rein ewig gestrige, sondern kann uns nochmal Anstöße geben, um den Krau rauszubuddeln, der da irgendwo ja wohl noch schlummern muss......

Damit hab ich meine Wünschnüsse bei Aschenbrödel allerdings schon draufgerotzt, mal sehen, obs echt die passenden Schuhe sind....


alemannia- die schlechten ins kröpfchen
#14
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  #12  
Alt 20.12.2007, 20:19
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Dirk Dirk ist offline
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Hallo ÖiP,

grundsätzlich finde ich in Deinem lagen Statement vieles, mit dem ich mich ebenso identifizieren kann, begriffen habe ich den ersten Teil folgendes Satze nicht wirklich.
Zitat:
Zitat von Oecher im Pott Beitrag anzeigen
Sind die gemeinen Fußballfans, die sich eher für den Verein als für das Spiel interessieren eine vom Ausstreben bedrohte Spezies, werden wir abgelöst vom weichgespülten, familienfreundlichen Konsumenten, ...
Gibt es in Deiner Sichtweise denn keine Fussballfans, die sich für das Spiel und den Verein interessieren?

cu -> Dirk
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  #13  
Alt 20.12.2007, 20:33
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Blackthorne Blackthorne ist offline
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Zitat:
Zitat von Dirk Beitrag anzeigen
Gibt es in Deiner Sichtweise denn keine Fussballfans, die sich für das Spiel und den Verein interessieren?
Ich will nicht nur an den (teilweise extrem langen) Beiträgen in dem Thread herummäkeln, weil einiges in jedem Beitrag auch sehr richtig ist, aber ich muss Dirk in einem Punkt beipflichten.

Ich gewinne den Eindruck, als sei das Spiel selbst zur Nebensache geworden, die Hauptsache besteht aus Gesängen, Gegnerbeschimpfungen etc. Das kann doch nicht gemeint sein, oder?

"Wer macht die Stimmung; der Fan, der von sich aus Lieder oder Schlachtrufe anstimmt oder der, der wie oben beschrieben, seinen Schal auf Kommando schwenkt?" [Oecher im Pott]
"Man hat schlicht Angst vor unerwarteten Dingen - etwa wie obzöne Gesänge, Beschimpfungen oder sonstigen Vorfällen" [Blockbuster]

Ist das wirklich wichtig?


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Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts
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  #14  
Alt 20.12.2007, 21:19
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BBCSkysurfer BBCSkysurfer ist offline
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Großartig und auch wenn es nicht gegen eine bestimmte Fangruppe gehen sollte...

...so erlaube ich mir doch ein Wort in Richtung unserer Ultras. Das von dir Beschriebene teile ich zu 100%, auch wenn meine Angst, meine Desillusionierung ob des aktuell Ablaufenden viel stärker ausufern. 2 Dinge sind mir dabei besonders im Auge, unsere Ultras und wie sich der Verein präsentiert.

Vorab, ich will hier nicht "die Ultras" aburteilen, über einen Kamm scheren oder verteufeln, sicherlich sind sie die Träger der Stimmung, der Initiator geiler Choreos und der Motor des Supports. Der ursprüngliche Ultragedanke, südländische Stimmung in die Stadien zu tragen, bedingungslose Identifikation mit dem eigenen Verein und vor allen Dingen Individualität und Abgrenzen von der Masse ist von der Ultrabewegung jedoch selbst ad absurdum geführt worden. In jedem Stadien die selben Rituale, Insignien, Feindbilder und Gesänge. In ganz Deutschland gibt es einen Einheitsbrei, da gibt es die Frankfurter an denen sich jeder orientiert, die wir mit "Pipi Langstrumpf", mit "wenn wir auf der Überdachten stehen..." und x anderen Liedern einfach nur noch trivial kopieren. Ich muss mich übergeben, wenn ich montags DSF schaue und sehe, dass in Augsburg, Mainz, Osnabrück, egal wo, überall derselbe Driss gesungen wird. Unterscheiden kann man nur noch an den Farben. M.E. wird die Aachener Fanszene, wenn sie nicht schon gestorben ist an dieser Angleichung, dieser Nivellierung sterben. Der Tivoliroar ist dem zum Opfer gefallen, jegliche Einzigartigkeit ist davon gegangen. Nur dass man mich richtig versteht, sicherlich sind "die Ultras" dafür nicht allein verantwortlich, jedoch symbolisieren sie diesen Niedergang für mich wie keine zweite Fangruppe. Egal was ich von einem Vorsänger auf dem Zaun halte, einen emotionalen Guido C auf dem Wellenbrecher, der einfach schrie, was ihm aufgrund des Spiels in den Kopf kam, kann dieser niemals ersetzen, im Gegenteil. Durch endlose Dauergesänge, das Übersingen des Wüwas, wird genau dieser letzte Funke Spontanität auch endgültig begraben.

Punkt 2 ist wie sich unser Verein aufstellt. Seit Jahren beobachte ich eine zunehmende Professionalisierung, die ich in Gänze befürworte, was jedoch bei dieser Professionalisierung und Positionierung völlig außer Acht gelassen wird, ist das unglaubliche Potential, welches Aachen hat, WEIL wir anders sind und eben nicht OBWOHL wir anders sind. Seit Jahren laufen wir jedem Trend, und sei er noch so obszön in den Augen eines langjährigen Tivolibesuchers, hinterher. Wir brauchten VIP Zelte, aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit, wir brauchen eines neues Stadion um wirtschaftlich mithalten zu können. Wir brauchen Alaix als überdimensionales Maskottchen, wir brauchen Ryanna vom Band in Bierzelt Lautstärke und Qualität, wir brauchen ein Halbzeitspiel, wir brauchen Köpiwerbung alle 20 Min, wir brauchen I will survive und you´ll never walk alone vom Band, wir brauchen Spielchen und Aktionen rund ums Spiel und Stadion, sowie Hostessen und Tivoliguides, damit auch die "Haute Volaute" sich am Tivoli zuhause fühlt. Wenn Alemannia versucht unsere "Freunde" aus MG und Köln in klein nachzuahmen, wird dieser Verein, jegliches Flair, jegliche Eigenheit in 2 spätestens 3 Jahren kaputt sein, verloren sein. Dann wird es für mich, als in Duisburg arbeitende Person außer den Farben und dem Anfangsbuchstaben keinen Unterschied mehr geben, ob ich zum MSV oder TSV gehe. Warum reizt man nicht das besondere, das kleine, das Klömpchensclubimage bis zur Perversion aus, wie es ein FC St Pauli tut. DAS birgt Potential, das macht attraktiv auch im Falle des Misserfolgs, was soll einen überregionalen Sponsoren denn in Aachen halten, wenn wir sind wie alle, außer dem sportlichen Erfolg? Nein, die Politik des Vereins kann nur sein, anders zu sein als andere, ein bisschen siffiger, ein bisschen familiärer, ein bisschen prolliger als andere. Wenn man dieses Image kultiviert wird man für viel mehr Investoren interessant, wo sich ja nun offensichtlich nichtmal ein Telekomderivat und die Freibeuter der Liga beißen müssen. Es gibt soviele große Unternehmen die ein spezielles Image suchen, warum machen wir da nicht draus? Warum gibt es rosa Fanklamotten und ein rundes Wappen, anstatt einfach gnadenlos mit der Tradition zu wuchern, zum ganz alten Wappen zurück zu gehen, eine Klömpchensclublinie auf den Markt zu bringen (das hat ja nur die IG in einem Anflug von Selbstironie geschafft). Noch werden wir in der öffentlichen Wahrnehmung als etwas spezielles wahrnehmen, doch das ist mittlerweile mehr dem DSF als uns geschuldet, hätte mir dies jemand 99 nach Lämmis Interview gegen die Stuttgarter Kickers erzählt("ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist"), ich hätte ihn ausgelacht.

Noch können wir es schaffen, wenn wir JETZT beginnen alle an einem Strang ziehen. Wenn ich mich allerdings Stadion und auch hier im Forum umsehe, muss ich sagen, allein der Glaube fehlt mir! Oder anders, wieviele Leute kennt ihr noch die sagen, "wenn ich wegen des sportlichen Erfolgs zur Alemannia gehen würde, wäre ich schon lange nicht mehr hier".

Tot ziens und euch allen besinnliche Festtage,

Nobbi
__________________
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.“
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Alt 20.12.2007, 21:21
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DüsseldorfACer DüsseldorfACer ist offline
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[quote=Oecher im Pott;24592]
Wer erinnert sich noch an die mühselig in Eigenarbeit hergestellten Säcke voll Papierschnipsel, die bei Anpfiff für südamerikanische Stimmung auf dem Tivoli sorgten? Woher kommen noch heute gesungene Lieder und Schlachtrufe.
quote]


Hi Oecher im Pott,

ein schöner u. langer Beitrag, ´nach dessen "Genuss" ich an die 80 er Jahre denken musste, als wir als Kiddies Konfetti gestanzt haben für das Einlaufen.

Ja, die Zeiten ändern sich. Ganz so negativ sehe ich es nicht. Es kommt da eine zum anderen...kein Stadion mehr, sondern eine Arena...irgendwie zeitgemässer....die guten alten Zeiten, wo sind sie!???

Ich denke, so schön alles war, wir haben es im Hinterkopf, dennoch kann man von einer gewissen Entwicklung nicht halt machen, auch wir nicht, so schade es auch ist, bzw. sein mag.

Ob Modefans, Eventfans, Fans der ersten Stunde...diese Differenzierung hilft niemandem weiter.

Sie alle geben ihre Sichtweise wieder, mal stärker, mal prägnanter, aber auch mal seichter, oder auch gar nicht...nämlich der, der sich nur berieseln lassen will. Warum auch nicht!?



Dazu noch zwei , wie ich finde, schöne Aphorismen:

1.
Veränderungen machen uns vor allen Dingen deshalb Angst, weil sie uns dazu zwingen, uns aus der Hängematte der Gewohnheit herauszubegeben. 2.Leben bedeutet Veränderung,Zeit hinterläßt Spuren,Alter erzählt Geschichten. In diesem Sinne......
__________________
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
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  #16  
Alt 20.12.2007, 21:23
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Zitat von Dirk Beitrag anzeigen

Gibt es in Deiner Sichtweise denn keine Fussballfans, die sich für das Spiel und den Verein interessieren?

cu -> Dirk

Hallo Dirk,

ja ich glaube, genau diese Frage ist die Krux, ich denke ich spreche für den ÖiP, wenn ich sage doch natürlich, wir gehen wegen des Spiels hin, aber interessierte ich mich nur für Fußball, sähe ich mir das Spiel auf Premiere an. Ich für meinen Teil gehe wegen der Alemannia, wegen meiner Alemannia ins Stadion, natürlich ist das Ergebnis wichtig, jedoch, wenn ich nirgendwo mehr meine Alemannia erkenne, rückt auch die Wichtigkeit des Ergebnis´ in den Hintergrund.

VG,

Hendrik
__________________
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.“
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  #17  
Alt 20.12.2007, 21:41
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Zitat von #14 Beitrag anzeigen
Toller Beitrag, nur eins ist m.E. leider falsch: Du hast Angst um eine derartige Zukunft, sprichst aber leider schon deutlich von der Gegenwart: Nein, wir unterscheiden uns KEIN BISSCHEN mehr von allen anderen Fans, der komplette Habitus, die Symbolik, die Abläufe, die Melodien, die Devotionalien, selbst das Gefühl, einzigartig zu sein, kurzum: alles, wirklich alles ist vergleichbar und austauschbar.....
[...]
Vielleicht ist die Haltung "weniger ist mehr" und/oder "was unsere Eltern schon gröhlten" hierbei keineswegs eine rein ewig gestrige, sondern kann uns nochmal Anstöße geben, um den Krau rauszubuddeln, der da irgendwo ja wohl noch schlummern muss......
du sprichst mir mit jedem Wort aus der Seele, fraglich nur, wieviele außer uns (noch) so denken! In jedem Fall bin ich froh, endlich nochmal einen so anspruchsvollen Thread zu lesen.

Gruß
Nobbi
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  #18  
Alt 20.12.2007, 22:18
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Wo ist eigentlich der "Und dann gab es noch folgendes zu lesen:" - Kasten?
Mit dem alten Forum eingemottet?
Ansonsten bleibt mir wenig zu sagen, außer dass du (ÖiP) so ziemlich genau meine Meinung niedergeschrieben hast.
mfg
__________________
Der ganze K-Block tobt olé olé...:tanz:

If football is your only religion, worship at the ultimate altar.
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  #19  
Alt 21.12.2007, 09:56
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Richtig. Aber verstehen wollen/können die das nicht

[quote=BBCSkysurfer;24655Warum reizt man nicht das besondere, das kleine, das Klömpchensclubimage bis zur Perversion aus, wie es ein FC St Pauli tut. DAS birgt Potential, das macht attraktiv auch im Falle des Misserfolgs, was soll einen überregionalen Sponsoren denn in Aachen halten, wenn wir sind wie alle, außer dem sportlichen Erfolg? Nein, die Politik des Vereins kann nur sein, anders zu sein als andere, ein bisschen siffiger, ein bisschen familiärer, ein bisschen prolliger als andere. Wenn man dieses Image kultiviert wird man für viel mehr Investoren interessant, wo sich ja nun offensichtlich nichtmal ein Telekomderivat und die Freibeuter der Liga beißen müssen. Es gibt soviele große Unternehmen die ein spezielles Image suchen, warum machen wir da nicht draus?[/quote]

Genau. Haargenau. Eine volle Punktlandung. Auch mich/uns (In der Pratsch) treibt dieser Gedanke seit geraumer Zeit um. Und wir haben diese Fragen den Verantwortlichen der Alemannia immer und immer wieder gestellt. Das Einzige, was wir bis jetzt daraufhin geerntet haben, waren unheimlich leere bis entgeisterte Gesichter. Also entweder verstehen die das einfach nicht - wäre kein Wunder, weil die Macher als eigentliche NIcht-Alemannen keine emotionale Beziehung zu den Dingen haben (können?). Oder aber, die wollen diesen Hauch von Siffigkeit (herrlich ausgedrückt, BBC!!) nicht. Dank der Zeiten im DFB-Pokal, UEFA-Cup und vor allem in der Bundelsiga haben die Blut geleckt und sehen sich an einem Tisch mit den Bayern und Bayers dieser Welt. Und in dieser Welt darf eine Alemannia, wie Du sie beschreibst, nicht existieren.

Unabhängig davon, welche Erklärung zutrifft. Sie hat mit Dummheit und Ignoranz zu tun. Und das ist es, was mich für die Zukunft pessimistisch stimmt.

Ich fürchte, Leute wie Du, die das Potenzial des Vereins richtig einschätzen, finden sich am Sonnenweg nicht mehr.
__________________

these colours don't run
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  #20  
Alt 21.12.2007, 10:51
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Zitat:
Zitat von Mott Beitrag anzeigen
[...] Dank der Zeiten im DFB-Pokal, UEFA-Cup und vor allem in der Bundelsiga haben die Blut geleckt und sehen sich an einem Tisch mit den Bayern und Bayers dieser Welt. Und in dieser Welt darf eine Alemannia, wie Du sie beschreibst, nicht existieren.
Ich denke, mit dieser Einschätzung hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Man will meiner Meinung nach zu einem sterilen Plastikclub werden, weil, so die Einschätzung, damit das meiste Geld zu scheffeln ist. Individualität und das "anders sein" ist doch scheinbar nur störend.

Ich fürchte, den wenigsten Verantwortlichen liegt die Alemannia, so wie wir Fans sie verstehen, wirklich am Herzen. In der Chefetage ist die Alemannia nur ein Wirtschaftsfaktor.

Manchmal wünsche ich mir, daß bei uns nochmal schlechte Zeiten anbrechen, damit einigen Leuten der Kopf wieder zurechtgerückt wird. Anders werden wir "unsere" Alemannia vermutlich nicht mehr retten können

Den Preis, den wir für den sportlichen und damit auch wirtschaftlichen Erfolg zahlen müssen, ist mir zu hoch - nämlich unsere Identität.
__________________
Take 'em to Missouri, Matt

Geändert von dizoe (21.12.2007 um 10:55 Uhr)
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