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Alt 30.06.2017, 10:08
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Zitat von Aix Trawurst Beitrag anzeigen
Schon richtig, aber wenn man als Geshäftsführer nicht genug "Eier in der Hose hat" um so etwas nicht mit sich machen zu lassen. Dann ist man wirklich selber schuld.
In der Theorie ist das zweifellos richtig.

Das Berufsleben in einer derartigen Position stimmt aber nicht immer mit der Theorie überein. Stell' dir nur einmal eine fiktive Firma vor, die immer kurz vor der Insolvenzlinie steht oder auch kurz dahinter mit einem AR-Vorsitzenden, der privat finanziell extrem unabhängig ist und der dir erklärt, dass alles nicht so heiß gegessen wird wie gekocht, für den die in Frage stehenden Summen Peanuts sind und der selbst wichtige Gespräche und Verhandlungen mit anderen Entscheidungsträgern auch ohne dich führt, obwohl er dazu nicht befugt ist. Ein AR-Vorsitzender, der bewusst Teile des Gremiums AR nicht beteiligt (weil z.B. Gewerkschafts- oder Belegschaftsvertreter Mitglieder des Gremiums sind) und der folglich auch keine Beschlüsse dieses Gremiums, die für dich bindend wären, herbeiführt.

Ich habe selbst schon unter solchen Menschen als GF tätig sein dürfen (müssen), zum Glück in Firmen, für die eine Insolvenz keine Rolle spielte.

Du hast dann nur noch die Möglichkeit, entweder deinem Vorsitzenden zu vertrauen oder zu kündigen. Klar kann man sagen, dass jemand "mit Eiern in der Hose" dann halt kündigt und seinen gut dotierten Vertrag aufgibt.

Wie gesagt, alles fiktiv und hat nicht unbedingt mit der Alemannia etwas zu tun.

Weswegen ist Kraemer denn nun verurteilt worden - er hat zwischen den beiden Alemannia GmbHs Gelder verbotenerweise hin- und hergeschoben, um den Zeitpunkt der Insolvenz hinauszuzögern, vielleicht auch in der Hoffnung, durch den Zeitgewinn die Insolvenz verhindern zu können. Wohlgemerkt ohne sich auch nur im Geringsten zu bereichern. Ich halte das Urteil und die Tatsache, dass er der einzige auf der Anklagebank war, für einen Skandal.

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