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Alt 22.03.2017, 20:13
Aki Aki ist offline
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Und das ist der amtliche Text:

Zitat:
Amtsgericht Aachen, Aktenzeichen: 93 IN 67/17

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen



der im Handelsregister des Amtsgerichts Aachen unter HRB 13710 eingetragenen Alemannia Aachen GmbH, Krefelder Str. 205, 52070 Aachen, gesetzlich vertreten durch den Geschäftsführer Herrn Timo Skrzypski, Krefelder Str. 205, 52070 Aachen



ist am 21.03.2017, um 17:18 Uhr angeordnet worden (§§ 21, 22 InsO):

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Dr. Christoph Niering, Auf der Hüls 198, 52068 Aachen bestellt.

Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 2. Alt. InsO).

Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldnern) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird ermächtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Die Drittschuldner werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung dieser Anordnung zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO).

Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin werden untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind; bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt (§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).

93 IN 67/17
Amtsgericht Aachen, 21.03.2017
Den heutigen Artikel von Herrn Pauli fand ich schwach.

Als ein Beispiel möchte ich den Gedanken aufnehmen, dass ein Großteil der Misere schon in der Vorsaison ausgelöst wurde. Diese Saison sei durch den damaligen Geschäftsführer Mronz noch geplant. Die Saison verlief dann sportlich und allgemein chaotisch und erbrachte dann ein Defizit von EUR 1,2 Mio.. So Herr Pauli.

Soweit so gut. Man könnte also zu der Erkenntnis gelangen, dass Herr Mronz Fehler gemacht hat. Das will ich überhaupt nicht ausschließen! Doch hat Herr Mronz einen Verlust von EUR 1,2 Mio. zu verantworten?

Zuerst stellt sich die Frage nach Herrn Mronz selbst. In der Öffentlichkeit wurde angegeben, dass der Wechsel von Mronz zu Skrzypski mehrheitlich im Aufsichtsrat vorgenommen wurde. Also nicht einstimmig. Nach meinen Hinweisen haben zwei von fünf Aufsichtsräten einen Verbleib von Herrn Mronz gewollt. Wenn er nicht gut war, hätte er fast weiter arbeiten dürfen. Müßig zu philosophieren was dann passiert wäre.

Gucken wir aber weiter. Zum 01.07.2015 hat dann Herr Skrzypski die Geschäftsführung übernommen. Er kam damals vom MSV und galt als Wunschkandidat. Wenn ich mich recht erinnere, hatte er die Leitung Controlling und Buchhaltung dort inne. Bei seinem Besuch bei der IG im Herbst 2015 stellte er heraus, dass er einen Zwischenabschluss zum 30.06. hat machen lassen, damit gut die Tätigkeitsabschnitte kaufmännisch getrennt werden können. Clever. Wenn er Leiter Controlling war, dann war ihm auch ziemlich zügig aufgefallen, dass sein Vorgänger nicht zufriedenstellend und realitätsnah geplant hatte. Er hat dann bestimmt die Planung direkt überarbeitet und Einsparungen vorgenommen, sowie neue Einnahmequellen (z.B. Stadionname) gesucht. Aufsichtsrat und indirekt der Verwaltungsrate waren bestimmt über Anpassungen informiert.

Anscheinend nicht so ganz. Denn die Saison, die erste Saison von Herrn Skrzypski, hat dann laut Pauli ein Defizit von EUR 1,2 Mio. gebracht. So etwas kommt nicht über Nacht!

Und nun stutze ich, denn Mitte Juni 2016 hat Herr Skrzypski bei der IG angegeben, dass das Defizit der Saison 2015/16 EUR 0,9 Mio. betragen soll. OK, da waren noch ein paar Wochen ohne Spiele bis zum 30.06.2016, aber EUR 0,3 Mio. die nun noch dazu gekommen scheinen, sind beachtlich.

Wenn ich dann noch daran denke, dass zwei Sondereffekte mit EUR 750.000 (Infront und Kölmel) das Ergebnis geschönt haben, dann war das operative Defizit der Saison etwa sagenhafte EUR 2,0 Mio.? Sagenhaft! Wo war das denn bloß über Monate versteckt?

Und dann sollen kritisch hinterfragende Fans gegenüber den forschen Investoren Schuld an der Insolvenz sein? Jaja, ganz klar!
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"Ein kleiner Buchstabendreher kann einem den ganzen Satz urinieren." (WDR2)
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