Es gibt Zeiten, da sollte man sich mit eigenen Einschätzungen und Vermutungen bewusst zurückhalten, droht doch die Gefahr, von der weiteren Entwicklung eingeholt und gänzlich widerlegt zu werden. - Andererseits, welchen Sinn haben Spekulationen, bei denen der Reiz des Irrtums fehlt? Versuche ich angesichts der Geschehnisse seit der zweiten Insolvenz einen roten Faden zu finden, der das Ganze zumindest ansatzweise noch als logisch und zusammenhängend erklärt, verbleibt mir ausschließlich die Stadt, als eigentlicher Drahtzieher im Hintergrund.
Ein Herz und eine Seele
Das (vor-)schnelle Einleiten des Insolvenzverfahrens und die ausgeprägte Harmonie des Insolvenzverwalters mit dem Rest-Präsidium ergaben, von Beginn an, einen zumindest eigenwilligen Eindruck. Dass die Stadt sich, unter anderem durch die Besetzung des Verwaltungsrates, immer schon die entscheidenden Informationsquellen und Einflussmöglichkeiten sicherte, ist angesichts ihrer Verquickung hinsichtlich des Stadions selbsterklärend. Daran ändert auch der bereits angekündigte Austausch des Personals nichts.
Wer zahlt bestimmt
Was die Vergangenheit betrifft, habe ich längst aufgehört darüber zu senieren, wer was eventuell nicht gewusst haben könnte.
„Alle wussten alles“, - und wer etwas nicht wusste, wusste auch warum er es lieber nicht wissen wollte. Angefangen hat alles mit der Machtkonzentration eines Dr. Jürgen Linden, Oberbürgermeister der Stadt Aachen und zeitgleich Aufsichtsratsvorsitzender der Alemannia Aachen GmbH. In der Folge ging es bergab. Sich die Einflussnahme zu sichern ist halt bloß die halbe Miete, mit der Machtfülle verantwortlich umzugehen, eine ganz andere Geschichte.
In diesem Sinne bleibt zu hoffen,
dass die aktuell Auserkorenen mit besseren Ergebnissen aufzuwarten wissen.
.