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Alt 02.09.2016, 20:42
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat von TED Beitrag anzeigen
Ich sehe das in fast allen Punkten genauso wie Du. Insbesondere wird mir bei der Bewertung eines Investoreneinstiegs viel zu sehr ausgeblendet, das der Investor durch die Zahlung in die GmbH wirtschaftlich die Hälfte des Geldes an sich selber zahlt (sorry für die Wiederholung hier...). Der Verein erhält also faktisch im ersten Schritt einen Gegenwert von EUR 2 Millionen für die Aufgabe von fast 50% der Geschäftsanteile an der GmbH. Wenn dann die Option ausgeübt wird, verstärkt sich die Wirkung sogar noch. Selbst von den ursprünglich gezahlten EUR 4 Millionen sind dann wirtschaftlich 80% an den Investor geflossen, und der Verein hat dann insgesamt EUR 2,4 Millionen (20% der Gesamteinlage von EUR 12 Millionen) für die Aufgabe von 80% der Geschäftsanteile erhalten. Nach diesem Bewertungsmodell liegt die aktuelle Bewertung der gesamten GmbH bei EUR 3 Millionen...
Ich sehe es sogar noch krasser. De facto erhält der TSV so gut wie GAR KEINEN finanziellen Gegenwert und VERSCHENKT seine Anteile.
Im Gegenzug verpflichten sich die beschenkten die GmbH, welche dann anteilig in deren Eigentum liegt, für 5 jahre mit insgesamt 4 mio € weiter am Fußballspielen zu halten.
Wertsteigerungen der im Besitz des TSV verbliebenen Eigentumsanteile lassen sich dabei auf Grund der vorab vertraglich fixierten Verkaufsoption/Verkaufspflicht weiterer Eigentumsanteile bis zu 80% auch gar nicht realisieren.
Die einzige Möglichkeit fur den TSV direkt finanzielle Einnahmen zu erzielen, liegt folglich im Verkauf der am Ende des Deals verbiebenen 20% Eigentumsanteile der GmbH. Und die dürften absehbar wohl auch erst nach einem Aufstieg in Liga 1 oder bei Euroleaguequalifikation nennenswerte Geldsummen abwerfen, wenn überhaupt jemals. Denn üblicherweise, und davon wäre wohl auch bei einer veräußerten Alemannia GmbH auszugehen, sind Fußballteams in Investorenbesitz ganz erheblich überschuldet.

Ansonsten muss man wohl ganz nüchtern sagen, liegt der einzige Gegenwert des Investoreneinstiegs im Rahmen der diskutierten Konditionen für den TSV und und Fans lediglich einzig und alleine darin, dass die GmbH kurzfristig für mindestens 5 Jahre weiterhin am Fußballspielen gehalten wird.
- Das kann rein theoretisch unter (schlimmsten) Umständen sogar durchaus sinnvoll sein, wenn ein Fortbestand der GmbH und eine weitere Teilnahme am Profifußball anders gar nicht mehr möglich sind. Sprich, wenn die einzige Alternative dazu eine Insolvenz und eine Liquidierung der GmbH wären.
Das darf, kann und sollte aber doch wohl stark bezweifelt werden, dass dem wirklich so ist!
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub...

Geändert von Aix Trawurst (02.09.2016 um 20:52 Uhr)
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