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Alt 26.03.2017, 15:50
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ausrufezeichen Wohl überlegt und durchaus absichtsvoll ...

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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Vielleicht haben Sie mich missverstanden, aber gemeint war nicht die Zeit vor dem Insolvenzantrag, sondern das, was Infront nach dem Antrag in Reaktion auf ebendiesen Antrag gemacht hat. Und seit Dienstagmittag war die Kündigung ja wohl zu erwarten, oder?! Immerhin sind sie über Nacht vom wichtigsten Partner offenbar zum Hauptgläubiger geworden.

Aber viel interessanter bleibt doch der Punkt, dass die Herren vorher mit den nach eigenem Bekunden "völlig überraschten" Infrontlern nicht gesprochen haben. Ist das normal? Wenn ich wirklich händeringend versuche, den Gang zum Gericht abzuwenden, dann setze ich mich doch vorher mit meinem wichtigsten Partner zusammen und überlege, ob da noch was zu machen ist. Vielleicht hätte Infront die Darlehensrückzahlung ja für eine Weile ausgesetzt, den Rückzahlungszeitraum verlängert, die Raten verkleinert oder was auch immer.

Hinzu kommt, dass angeblich ja gar nicht diese Darlehensforderungen, sondern ein drohender Engpass bei den März-Gehältern der ausschlaggebende Punkt war. Trotzdem ist Infront jetzt der Gelackmeierte bei dieser Aktion. Dies als Partner, der vorher mehrfach in höchster Not eingesprungen ist, aus der Zeitung oder dem Rundfunk erfahren zu müssen, ist doch eine Zumutung und Brüskierung sondergleichen.

Wollten unsere Herren vielleicht gar keine Hilfe? Hat man Infront dumm gehalten, weil man verhindern wollte, dass Infront zur Abwendung der Insolvenz in letzter Minute ein Hilfsangebot unterbreiten würde, das man nicht ablehnen kann? Befürchtete man, dass Infront die "glänzende Ausgangsposition für eine Insolvenz" (Hammer) zerstören könnte?

Diese Infront-Geschichte stinkt ebenso zum Himmel wie der Verweis auf die Steuerforderung. Wieso führt man das als einen Hauptgrund an, wenn man vorher doch von höchster Stelle zugesichtert bekommen hat, dass nur "theoretisches Restrisiko" auf Steuernachforderungen besteht?

Bei mir verstärkt sich der Eindruck, dass man die Insolvenz nicht beantragen musste, sondern dass man sie um jeden Preis beantragen wollte. Wehe, wenn dieser taktische Schuss am Ende nach hinten los geht...
Dass diese „Gurkentruppe“, - einerseits zwar völlig unfähig ist ihren eigenen Zielvorgaben zu genügen, andererseits aber ausgekocht genug ein derart schändliches Spiel einzufädeln und rücksichtslos durchzuziehen, - halte ich gleichermaßen für erwiesen. Insofern stimme ich all' ihren aufgelisteten Argumenten ausdrücklich zu, bis auf den ersten Punkt.

Die Art und Weise, mit der sich Infront bei den von ihnen betreuten Partnern der Alemannia verabschiedet hat, zeugt davon, wie brüskiert sie sich fühlen. Trotz des nachvollziehbaren Grolls, der zwangsläufig bei deren Führungsetage vermutet werden darf, erscheint eine derartige (vor-)schnelle Reaktion in Form der fristlosen Kündigung unprofessionell. Wir alle kennen ein durchaus vergleichbares Phänomen bei Verkehrsunfällen. Die auf beiden Seiten geschockten Unfallbeteiligten äußern sich in bester Absicht, oder anderweitig motiviert, der Polizei gegenüber, um von ihrem Anwalt kurze Zeit später zu erfahren, dies besser nicht getan zu haben, weil der seine erfolgversprechende Taktik völlig anders anlegen möchte.

Vom ersten Moment an, als Dr. Christian Steinborn, wahrscheinlich für uns alle völlig überraschend, den favorisierten Einstieg eines Investors aus dem Hut zauberte, war klar, dass diese Idee sich „quasi selbst“ von außen gemeldet hatte. Der nachfolgende 'Zirkus', in all' seinen lächerlichen Ausprägungen, unterstützt diese Annahme. Insbesondere die stets fröhlich verkündete Verpflichtung, sich Verhandlungen mit alternativen Angeboten zu versagen, spottete jeder Beschreibung.

Die dummdreiste Art, mit der das Rest-Präsidium es wagt, sich schon wieder - in gewohnt Besserwisserischer Manier - zu präsentieren, schreit nach einer angemessenen Reaktion der Fangemeinde. Nicht vorschnell, man kann und sollte aus allem lernen, sondern wohl überlegt und durchaus absichtsvoll.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz

Geändert von Franz Wirtz (26.03.2017 um 18:50 Uhr) Grund: klitzekleine Fehlerchen
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