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Alt 24.07.2017, 09:47
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Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Horst Rambau hatte am 20. April 2012 eine EMail an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen abgeschickt, in der er auf eine zeitnah drohende Finanz-Katastrophe der Alemannia hinwies. In gewisser Weise, ich habe das immer so interpretiert, war dies seine „letzte Patrone“. Innerhalb des Aufsichtsrats fand er zwar keine Unterstützung mehr, wollte aber trotzdem nicht weiter tatenlos zusehen, wie „die Karre vor die Wand gefahren wird“.

Der Oberbürgermeister hat diese warnende „Katastrophen-Mail“ allerdings bewusst ignoriert. Damit konnte Horst Rambau nicht unbedingt rechnen. Als Folge seines „Verrats“ wurde er unter fadenscheinigen Argumenten kurzerhand von Meino Heyen 'rausgeschmissen. Ich vermute, dass - bildlich gesprochen - der „finale Schuss“ direkt aus dem Rathaus kam, („Friendly Fire“ sozusagen).

Auf die naheliegende Frage, warum der Oberbürgermeister das warnende Zahlenmaterial schlichtweg nicht zur Kenntnis genommen hat, antwortete dieser zu einem späteren Zeitpunkt sinngemäß mit einer Gegenfrage:

„Warum sollte ich, schließlich lagen mir offiziell andere Zahlen vor?“

Im Klartext: In einer Phase, in der der kaufmännische Geschäftsführer der Alemannia-GmbH, aufgrund seiner „Geheimniskrämerei“ zunehmend unter Druck geriet, ignorierte der Oberbürgermeister, trotz allem, die eindeutigen Warnhinweise eines Aufsichtsratsmitglieds. Die Stadt hatte sich anlässlich der so genannten „Umfinanzierung“ weit aus dem Fenster gelehnt, da „durften“, so meine Vermutung, derart katastrophale Entwicklungen innerhalb so kurzer Zeit, „einfach nicht wahr sein“.

Dass die damalige Führungsriege der Alemannia sich in der Folgezeit mit ihrem ehemaligen Aufsichtsratsmitglied schwertat, ist nachvollziehbar. Warum, angesichts der aktuellen Diskussion um die zur Wahl stehenden Teams, viele Horst Rambau gegenüber ablehnend gegenüberstehen, wirft allerdings Fragen auf. Der Ruf nach größtmöglicher Transparenz, mehr Ehrlichkeit und generell mehr Offenheit hinsichtlich des Zahlenmaterials ist fortwährend, auch in diesem Forum, zu vernehmen. Hinsichtlich solcher Forderungen erscheint Horst Rambau als nahezu idealer Kandidat. Andererseits, das kann ich allerdings nirgendwo nachlesen und entsprechend bloß vermuten, verzeiht man ihm unter Umständen nicht, „die gebende Hand gebissen zu haben“. In einer Phase, in der alle bevorzugt „den Ahnungslosen mimten“, platzte seine Warnung wie eine Bombe. - Die Abhängigkeit von der Stadt ist unverändert gegeben, da erscheint die Abwägung zwischen erhoffter Transparenz und Nähe zur Stadt beinahe schon einfach.



PS:
Ich grüble noch heute darüber nach, ob das gezeigte Überraschungsmoment einzelner Politiker, - anlässlich der ersten Insolvenz der Alemannia, - tatsächlich gegeben war oder eher Ergebnis eines gewissen schauspielerischen Talents?
.
Langsam fängt man sich an zu fragen, ob der gute Herr Franz Wirtz, der ja bekanntlich und vor allem aber angeblich meilenweit von der Alemannia weg ist in Wahrheit nicht ein absoluter Insider ist und unter einem Synonym Vereinspolitik für bestimmte Leute macht.
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Rolli Kucharski (24.07.2017)