Hallo zusammen,
ich habe heute das Bild (
http://www.an-online.de/bilder/1878259) im Zusammenhang mit dem Artikel zum Nachlizenzierungsverfahren gesehen.
Da haben wir sie alle zusammen, die 4 Schuldigen, an der momentanen Notlage (einzig das kleine Mädchen ist von jeglichen Schuldzuweisung befreit und wohl eher zufällig auf dem Bild).
Maskottchen: Sinnbild für die Eventisierung und des billigen Verkaufs der Öcher Fußballkultur und einer eigenständigen Vereinsidentität. Unschuldige fußballbegeisterte Kinder werden durch dieses debile dauergrinsendes Winkefigürchen angefixt und schon im frühesten Kleinkindalter zu willenlosen, instrumentalisierten sponsorenfähnchenschwenkenden Konsumkunden herangeformt. Fit für die Zukunft: die Ballermannstimmung kommt aus dem Lautsprecher, unten hüpft das Spaßmaskottchen, wie weiland der große Diego nach einer Nase und wenn es zur Pause nicht mindestens 3:0 steht und die Spieler nicht wie auf der Xbox wahlweise Playstation o.ä. zaubern, dann darf man generell immer pfeifen.
Hellmich: einen Ortsfremden als Schuldigen dabei zu haben, ist immer gut. Zur Not ist es halt der gewesen. Und ganz richtig war da eh was nicht, oder?
Linden: der Oecher Napoleon. Wollte wohl ein bisschen zu viel. Nachdem er schon der ewige OB war, wollte er wohl auch der GrOBaZ werden. Finanzierung eines Stadions, das geht schon irgendwie, ein paar wohlfeile Worte um Fragen nach der finanziellen Sicherheit aus dem Weg zu räumen und ran ans Werk. Wie praktisch dass er gewissermaßen in einem personellen Dreiklang sich auch noch selber kontrollieren konnte. Danke für nichts bzw. für das Nichts, hoffen wir mal das es nicht so kommt.
Kraemer: es ist wohl einmalig dass ein so offensichtlich überforderter und in allen Belangen nicht erfolgreicher Geschäftsführer im Amt bleiben darf und weder von den "kontrollierenden" Aufsichtsgremien, noch der "investigativen" örtlichen und überörtlichen Presse oder der "kritischen" Öffentlichkeit/Vereinsmitglieder vom Hof gejagt wird.
Ich gebe zu, mir fehlen jegliche Detailkenntnisse und ich war auch bei keiner entscheidenden oder nicht entscheidenden Sitzung dabei, auch habe ich keine Freunde, Bekannte in solchen Positionen oder bin Kunde beim ehemaligen Friseur von Pinto. Mir wurde ebenso wenig belastendes Material von einem Whistleblower zugespielt. Ich lese ab zu hier im Forum, verfolge die Presse zur Alemannia und gehe seit Winnie Hannes Trainer war bewusst zum Tivoli, die Zeiten an der Hand von Papa oder Opa klammer ich mal aus. Mir ist bewusst, dass das eigentlich nicht die Grundlage ist, um Anschuldigungen zu äußern, aber es kotzt mich nur noch an.
Es geht mir noch nicht mal um die aktuelle sportliche Talfahrt. Ich bin und war immer Realist und für mich ist der TSV ein Verein der 2.Liga, wenn es gut läuft, schnuppern wir oben dran und steigen vlt. auch mal auf, wenn es schlecht läuft, guckt man halt nach unten und versucht sich wieder frei zu strampeln. Schlimm und skandalös ist es meiner Meinung nach, wie eine hervorragende finanzielle und sympathieerhaschende Ausgangslage nach dem Aufstieg in die 2. Liga, dem sportlichen Höhenflug im DFB-Pokal und der anschließenden Kür im UEFA-Cup so grundlegend versemmelt werden konnte.
Angefangen mit dem Aufstieg in die erste Liga und dem damit einhergehenden finanziellen Erguss (zzgl. der Einnahmen aus den erwähnten Pokalbeteiligungen) hat man alles falsch gemacht. Die Chance ...
... dem Verein ein eigenständiges Gesicht zu geben, dass sich von denen der anderen Profiklubs in Deutschland abhebt - vertan.
... der sportlichen Abteilung des Vereins ein Konzept zu geben, dass auf Jahre hinaus den Verein in seiner Spiel- und Spielerkultur geprägt und als Leitfaden für die Zukunft gedient hätte - vertan (spätestens nach der Entlassung von Jörg Schmadtke)
... ein Stadion bzw. eine Stadionatmosphäre zu planen bzw. zu erhalten, das/die berühmt berüchtigt war und ein Zuschauermagnet sowohl für das Live- als auch für das TV-Publikum war - vertan.
... der Stadt und der Region ein Aushängeschild zu geben, das als Sympathieträger für alles zwischen Eifel und Holland werben könnte - vertan.
... eine Jugendarbeit aufzubauen, die strukturell und nachhaltig dem Wohl des Vereins dient und nicht nur wiederum versickernde kurzfristige Erlöse erzielt - vertan.
Schlimm ist das wir jetzt von einer Mannschaft abhängig sind, die, bislang zumindest, nicht den Anschein macht, als wäre sie ein großer Hoffnungsträger. Hätten die Verantwortlichen im Verein/GmbH ihre Arbeit ansatzweise gut gemacht, würden wir evtl. auch um den Abstieg spielen, aber wir würden einen solchen dann finanziell und existenziell sicher besser verkraften können.
Letztendlich muss ich gestehen: die 4 oben genannten sind vielleicht die Blender, doch letztendlich haben wir alle versagt, weil wir es haben laufen lassen. Keiner hatte den Mut zu widersprechen bzw. wenn es einer tat wollte ihm keiner zu hören.
es grüßt der
Oecher im Pott