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Alt 15.03.2013, 13:04
OranjeBoven OranjeBoven ist offline
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Zitat von Aix Trawurst Beitrag anzeigen
Das problem der dritten Liga liegt einfach in den hohen Anforderungen die weitgehend zu denen der Liga 2 und 1 identisch sind. Und in den vergleichsweise geringen Einnahmepotentialen für die großen Traditionsklubs und Absteiger in der Liga.

Alle größeren Klubs in Liga 3 schrammen ohne ausnahme stets unmittelbar an der Insolvenz entlang, von einer Nachbesserung zur anderen, von einer Umfinanzierung zur anderen, von einer Rettungsaktion zur anderen. Nur die kleinen Klubs ohne Zuschauer ohne großen Stadien aber mit solchen die die Anforderungen gerade erfüllen - die kleinen Klubs ohne große Zusatzausaben - sowie dei Zweitvertretungen der ganz großen Klubs kommen mit der Liga halbwegs klar. Die sorgen aber allesamt nicht für die notwendige Attraktivität.

Man muss sich nur mal anschauen was bisher in Liga drei abgelaufen ist und was demnächst noch auf die dritte Liga zukommt. Wie Von Pratschgelb angemerkt gab es kaum eine Saison deren Abschlusstabelle komplett regulär ausgespielt wurde.

Wir sind pleite, Offenbach steckt auch schon tief in der Insolvenzverschleppung, Rostock ebenso, die Arminia zockt auf Rettung durch Aufstieg, gelingt das nicht stehen die kommende oder spätestens übernächste Saison vor dem aus.
Darmstadt steigt diese Saison vermutlich sportlich ab.

Die potentiellen Aufsteiger für kommende Saison (vor allem die in Bayern) lehnen teilweise auf Grund der notwendigen Stadionumbaumassnahmen ab.

Jeder größere Traditionsklub, der jetzt oder demnächst in die Pleite geht bedeutet entsprechenden Zuschauerverklust und entsprechend mindere Attraktivität der Liga. Aufgefüllt wird die Liga drei dann aber, wie sich abzeichnet, durch Teams wie Rasenballsport Leipzig und vor allem mehr und mehr Zweitvertretungen, die durch Spitzenteams subventioniert junge sportliche Supertalente an ihre ersten Kader heran führen und mit Profis ergänzt sportlich immer konkurrenzfähiger sein werden, weil sie nicht die Finanzprobleme haben wie die anderen Klubs der Liga mit ihren ersten Teams.

Wenn das so weitegeht dann spielen in drei oder vier Jahren in Liga 3 doch bald zur schon Hälfte die zweiten Teams der großen Erstligisten.
Und nicht Traditionsklubs mit vielen Zuschauern.

In diese Richtung entwickelt sich die Liga unaufhörlich und immer rapiderm, wenn es der DFB nicht schafft den Traditionsklubs in der kliga genügen Einnahmen zu verschaffen um halbwegs passabel überleben zu können. Geht das so weiter wie bisher dann gehen die allesamt einer nach dem anderen vor die Hunde und dann ist es aus mit dem attraktiven Modell, dann können nur noch mehr oder weniger bankrotte Absteiger wie möglicherweise bald St. Pauli, Dynamo Dresden, MSV Duisburg der der VFL Bochum die attraktivität der Liga halbwegs retten. Das bedeutet dann aber es gibt demenstprechend mehr Teams wie RB Leipzig, Hoffenheim, Sandhaufen etc in der zweiten Liga, die keiner braucht und die zu Auswärtsspielen keine Zuschauer mitbringen.

Eine Entwicklung die der Attraktivität der Profiligen insgesamt auf Dauer sehr schaden wird.

Welcher Fernsehzuschauer interessiert sich denn bittesehr schon für Spiele wie denen zwischen Wolfsburg und Hoffenheim, oder Leverkusen und RB Leipzig? Sowas interessiert doch echt keine S...au, da können die Superstars auffahren soviel sie wollen die großen zuschauermagneten werden stets die Traditionsklubs wie Bayern, Dortmund, Schalke, Weder Bremen, HSV, Eintracht Frankfurt oder auch Köln und Gladbach sein, solange sie sich da oben halten können.
Und je weniger es von solchen Traditionsderbys in einer Liga auf Dauer gibt, um so geringer das Zuschauerinteresse, desto geringer die Fernseheinnahmen.

Gelingt es der DFL und dem DFB nicht Rahmenbedingungen zu schaffen mit denen die Traditionsklubs am Leben und halbwegs konkurrenzfähig gehalten werden können, dann wird auch die Liga selbst mehr und mehr erkranken und wird auf Dauer Oligarchenklubs wie denen in Osteuropa nichts entgegen setzen können - und dem Milliardenscheffelautomaten Premier League schon eh gar nicht.
Da hilft dann auch kein halbgares Financial-Fair-Play Konzept mit diversen Lücken und Schlupflöchern gegen an.

Und da hilft es dem DFB auch nicht, immer und immer wieder nur die Pleitekomunen und den FCB zu deren Rettung einspringen zu lassen, da müssen einfach auch mal dauerhaft ausreichend Einnahmen für diese Klubs her, die bei halbwegs vernünftigem Wirtschaften auch ohne ständige Steuerzahlersubventionen und Kommunalgeschenke ein überleben ermöglichen.

Zweitvertretungen gehören in einer Profiliga wie Liga 3 einfach grundsätzlich komplett verboten, die Fernseh- und diversen Ligasponsoren Einnahmen gehören zudem auch unter entsprechender Berücksichtigung der Zuschauerzahlen etwas gerechter verteilt damit die attraktiven großen Klubs mit entsprechend höheren Kostenstrukturen auch entsprechend etwas mehr Einnahmen haben.
Ausserdem gehören endlich in allem profiligen Werksteams ausnahmslos verboten (Leverkusen und Wolfsburg können ja ohne weiteres in reguläre Vereine umgewandelt werden.

Und es gehören auch nicht nur feudale Stadionanforderungen her, sondern neben einer möglichst noch etwas verschärften 50+1 Regelung und Financial-Fair-Play Regeln auch Anforderungen an die Strukturen und Mindestgröße von Fußballvereinen, damit Marionetten-"Vereine" wie RB-Leipzig mit gerade mal 11 wohl ausgewählten Mitgliedern die 50+1 Regel nicht unterwandern und aushebeln können.

Was spräche etwa dagegen wenn Klubsm die in Liga 3 spielen dürften, nicht mindestens 1000 Mitglieder haben müssten und weitgehend offen für jeden Fan und normalsterblichen, der dort Mitlied sein möchte. Warum sollten beispielsweise in Liga 2 Klubs dauerhaft spielen dürfen, die weniger als 3000 Mitglieder haben und in Liga 1 Klubs mit weniger als 5000? Solche vergleichsweise kleinen Klubs sind halt einfach zu unattraktiv für sie jeweiligen Ligen und Aufsteiger könnten eine Übergangssaison eingeräumt bekommen in der sie die Mitgliederzahlen entsprechend erhöhen könnten. Bei den Gegnern und Ligen sollten sich für jeden normalen dort spielenden Klub ausreichend Mitglieder finden lassen, wenn das dann selbst zu günstigen Preisen oder kombinationen mit Dauerkarten nicht gelingen sollte, dann gehören die Klubs halt auch einfach nicht in die jeweilige Liga, weil sie so unattraktiv sind dass sie den anderen Klubs in der Liga damit direkt oder indirekt finanziell schaden.
Das ist alles richtig was du schreibst aber grundsätzlich wird die Alemannia für ihre eigene Arbeitsweise bestraft und nicht für die Unwägbarkeiten der Liga.Und bei all dem was da in den letzten Monaten von Seiten Alemannia Aachens und seinen Funktionären gekommen ist kann man eigentlich noch eher Danke an den DFB sagen das es nur zwei Punkte sind. Das die Liga auf Dauer kaputt geht ist ein Fakt, übrigens darunter sieht es auch nicht soviel besser aus, egal ob Regionalliga oder NRW Liga oder Mittelrheinliga, die stöhnen alle über die Verbandsanforderungen, was zum Teil zu Szenarien führt das gar keiner Aufsteigen kann weil er die Gegebenheiten nicht hat ( siehe Mittelrheinliga seid Jahren)
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Max (15.03.2013)