Thema: Fanszene
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  #12826  
Alt 19.11.2016, 02:20
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Zum Abschluss eine Wiederholung: Dass sein Fahnenverbot rein gar nix wert ist, zeigen die vergangenen beiden Auswärtsspiele. Die Normalo-Fahnen sind draußen geblieben, die Ultra-Sachen sind trotzdem in den Block gelangt. "Klare Grenzen aufzeigen" stelle ich mir anders vor.
Bislang erfolgreich ...

Korrigiere mich bitte, falls ich falsch liege. Es galt, zwei Bedingungen zu erfüllen:
  • Weitere Pyro-Vorfälle mussten, soweit überhaupt beeinflussbar, unbedingt verhindert werden
  • Der Verein musste seine Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen und ein nach außen, insbesondere für den Verband sichtbares Zeichen setzen
Beide Ziele wurden vollumfänglich erreicht.

Dass, wie Du zu berichten weist, einzelne oder alle Ultra-Fahnen trotz Verbot in die Stadien gelangt sind, ändert meines Erachtens nicht im Geringsten etwas am Erfolg der Maßnahme an sich, es belegt lediglich wie einzelne Fangruppen agieren und wie schwierig, jedenfalls für die Führungsverantwortlichen des Klubs, der Umgang mit ihnen ist. Wahrscheinlich haben sich, ich spekuliere einfach 'mal, einzelne Gruppen gesagt, wenn wir uns schon zurückhalten, nehmen wir wenigstens, auch als Zeichen, wenigstens unsere Fahnen mit 'rein oder wollten schlichtweg einfach belegen, dass sie sich generell ihrer Embleme nicht verbieten lassen.

Dass die Führungsriege der Alemannia kein Hausrecht bei Auswärtsspielen ausüben kann, ist selbstverständlich. Sie kann wahrscheinlich nur den gastgebenden Verein bitten, Einlasskontrollen verstärkt durchzuführen und ihn eventuell hierbei unterstützen. Darüber, dass Einlasskontrollen generell schwierig sind, besteht wahrscheinlich Einigkeit. Diejenigen der Fangruppen, die dem Fahnenverbot gefolgt sind, kennen die Gegebenheiten und wissen um die Umstände. Dementsprechend werden sie ihre Zugeständnisse im Sinne des Klubs wohl mit Fassung ertragen.

Für den hoffentlich eintretenden Fall, dass in naher Zukunft keinerlei Pyro-Aktionen mehr durchgeführt werden, würde ich erwarten, dass sich absolut niemand darüber aufregen wird, wenn von Spiel zu Spiel immer mehr Fahnen wieder auftauchen werden. Absolut niemand, auch der Geschäftsführer der GmbH nicht, findet Gefallen daran, eigenen Fan-Gruppen ihre Embleme zu verbieten, die gesamte Führungsriege wusste sich einfach nicht mehr anders zu behelfen. Ihnen aus ihrer Ratlosigkeit „einen Strick drehen“ zu wollen, hilft weder dem Klub, noch sonst irgendjemandem weiter.

Dass die „Freunde der Pyrotechnik“ zwischenzeitlich, ich hoffe das stimmt auch so, auf weitere Aktionen verzichtet haben, zeigt doch, dass auch sie sich ihrer Verantwortung dem Klub gegenüber bewusst sind und gegebenenfalls auch entsprechend Rücksicht nehmen. Über welchen Zeitraum dies weiterhin so sein wird, kann Stand heute innerhalb dieses Forums von niemandem beantwortet werden, aber eine derartige Ausgangslage ist doch alles andere als hoffnungslos.

Das größte Problem ist, wenn ich Deinen Ausführungen folge, darin zu vermuten, dass es für die gesamte Szene keine festen verbindlichen Ansprechpartner gibt. Entsprechend darf man sich einerseits nicht zu große Hoffnung auf eine einfache und zeitnahe Lösung machen, sollte andererseits aber trotzdem das Gespräch suchen, was Du ja ebenfalls befürwortest. Ob sich die in Frage kommenden Ansprechpartner gesprächsbereit zeigen, kann ich nicht abschätzen, nehme aber an, dies hängt vor allem von der Art der Ansprache ab. Andererseits, da sollte man sich selbst nichts vorgaukeln, sollte der Erwartungshorizont dieser Fangruppen in Sachen Pyrotechnik zu hoch angesetzt werden oder zusätzlich auch noch in Richtung Gewaltbereitschaft abdriften, kann der Klub gar nicht anders, als unmissverständlich die Grenzen aufzeigen.

Ich vermute, je eher die erhofften Gesprächspartner erkennen, dass eine wirklich breite Mehrheit der Fans dem Führungspersonal der Alemannia den Rücken stärkt, umso eher darf man auf ihr Einlenken hoffen. Von daher halte ich im Moment nichts davon, zu diesem wahrhaft schwierigen Thema dem Vorstand die Unterstützung zu versagen.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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