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Alt 01.09.2009, 19:36
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Zitat von Heipo Beitrag anzeigen
Hallo Steen!

Zu Mustafa Denizli:

Jeder Punkt mit Mustafa kostete fast DM 17.000!

Die Bilanz des Mustafa Denizli: Sie dürfte im bezahlten deutschen Fußball einzigartig sein. Jeder Punkt, den die Mannschaft unter dem als "Wundermann" gefeierten "Retter vom Bosporus" holte (16 Pluspunkte bei 18 Minuspunkten), kostete Alemannia Aachen knapp DM 17.000! Seit seinem Amtsantritt im September 1989 (also vor genau 20 Jahren) wurde für Mustafa mehr als eine Viertelmillion aus der Clubkasse aufgebracht:

DM 22.000 Grundgehlat (Topniveau der 1. Bundesliga), Hotelkosten, Telefonrechnungen (monatlich zwischen DM 6.000 und DM 8.000).
Last not least wurde für seine Familie eine Luxuswohnung (100 qm, DM 2.400 Miete, DM 15.000 Kaution und Maklergebühren) angemietet.
Als Mustafa nach der Winterpause aus der Türkei zurückkam, hatten sich seine privaten Hoffnungen zerschlagen: Ehefrau Jüliet blieb in der Heimat -
und der Verein auf der Wohnung sitzen!

Da ist es ein schwacher Trost, daß Denizlis BMW 525 von einer Aachener Automobilfirma finanziert wurde. Dessen Kennzeichen AC - MD 4 erscheint im übrigen aufschlußreich: AC für Aachen, MD für Mustafa Denizli, 4 für vier sehr unterschiedliche Trainer, die Alemannia in einem Kalenderjahr verschliß:

Peter Neururer, Rolf Grünther, Interimscoach Dietmar Grabotin und schließich Mustafa Denizli aus dem Morgenland, jenem sympathischen Mann mit dem zerbrochenen Zauberstab.

Der neue Vorstand um Präsident Leopold Chalupa ist nicht zu beneiden. Zum Abstiegsgespenst gesellt sich die Sorge um die Lizenz. Denn Erblasten unter der Regie des amtierenden Verwaltungsratsvorsitzenden Dr. Jürgen Linden, Aachens Oberbürgermeister, und des ausgeschiedenen Vorstandes türmen sich zu weiteren Schreckenssummen:

Es ist mit einem Saisondefizit von rund DM 800.000 bis DM 900.000 zu rechnen. Die Gründe liegen auf der Hand:

Der Kostenfaktor Mustafa Denizli, Abfindung für Rolf Grünther, Gehälter der Neuverpflichtungen, Pokal-Fiasko (nur DM 2.000 Einnahmen gegenüber DM 50.000) und diverse Extravaganzen mit zahlreichen Trainigslagern und Flügen (Berlin).

Und die viel bejubelten Finanzspritzen aus der Türkei? DM 200.000 flossen zwar über Sponsor "ege-seramik", aber dieselbe Summe nußte dem ausgestiegenen Sponsor "dreco" zurückgezahlt werden. Dieser Plus-Minus-Null-Bilanz im deutsch-türkischen Fußballgeschäft stehen freilich die Spielerverpflichtungen Brunner DM 150.000 und Prusik DM 100.00 gegenüber. Jene Summen scheffelten Denizlis private Gönner zusammen.

Dies ist ein Artikel aus den Aachener Nachrichten, verfasst von Manfred Kutsch, vom 26. März 1990!

Übrigens: Der damalige Präsident hieß Günter Reinartz!

Einen schönen Abend,

Heipo!
Da war der Kutsch aber noch bissig
So einen kritischen Artikel würde man sich heute mal wünschen. Ich kann es mir aber nicht vorstellen.

Die betreffende oecher-türkische Connection besteht heute noch.

Die Verpflichtung von Denizli war so, als würde Alemannia heute Magath verpflichten, jedenfals vom Gehalt.
Die Affäre Denizli war eine der dunkelsten Stunden der Alemannia und der mit Abstand größte Fehlgriff von Jürgen L.
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"Die einen kennen mich, und die anderen können mich "

Rudolf Servatius
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