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Alt 11.09.2017, 23:08
Kohlscheiderjung Kohlscheiderjung ist offline
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Nach Kohlscheid oder sonstwo hin umziehen, um ein paar Euro zu sparen? Was für eine unsinnige Diskussion!

Nach den öffentlich genannten Zahlen kann die Alemannia den Tivoli in Bezug auf die Miete für einen Spottpreis nutzen. 150.000 Euro im Jahr (macht ungefähr zehn Prozent der tatsächlichen Betriebskosten) sind ja wohl schon jetzt so überaus günstig, dass man darüber lieber nicht mit der Stadt in neue Verhandlungen treten sollte.

Außerdem ein paar weitere Zahlen: Lauf Timo S. wurden unter seiner Herrschaft ca. 5000 Zuschauer benötigt, um die Spieltagskosten zu decken. Niering hat entscheidende Kostenfaktoren nach eigener Aussage inzwischen signifikant gedrückt (z.B. die Security-Kosten auf 200.000 Euro halbiert), so dass man sicherlich keine 5000 Zuschauer mehr zur Deckung der Spieltagskosten braucht. Anfangs hat Niering mal von 4800 Zuschauern gesprochen, aber das war vor der Umstellung beim Ordnungsdienst. So müsste man inzwischen eigentlich mit 4000 Zuschauern oder weniger klarkommen.
Und noch etwas hat Niering gesagt: Da die Kosten bereits von den, grob geschätzt, 4000 Zuschauern gedeckt werden, sei jedes zusätzlich verkaufte Ticket quasi (von den Steuern mal abgesehen) ein zusätzlicher "Reingewinn" für die Alemannia.

Zudem sind die Vermarktungsmöglichkeiten auf dem Tivoli ungleich besser als auf jedem anderen Sportplatz in der Umgebung. Allein die Logen und die für den Verein laut Niering sehr lukrativen Businessseats stellen eine Einnahmequelle dar, die man nirgendwo sonst hätte. Und die Leute, die diese Tickets zahlen, setzen sich nicht in Kohlscheid auf eine Stahlrohrtribüne und stellen sich in der Halbzeit für Bier und Würstchen an. Dieses Klientel, das ja auch daran interessiert ist, in halbwegs ansprechender Umgebung mit Geschäftspartnern ins Gespräch zu kommen, ginge bei einem Umzug weitgehend verloren.

Und angenommen, es läuft sportlich in der Regionalliga mal gut: Super-sache, wenn man dann mal 8000 oder 10.000 Tickets verkaufen könnte, aber wegen des mangelnden Fassungsvermögens von Sportplatz XY nur 5000 Tickets verkaufen kann. Ein einziges solches Spiel könnte locker Einnahmeverluste von sicherlich 50.000 Euro bedeuten. Und auch in Kohlscheid müsste man eine Security haben und der Stadt oder wem auch immer Miete oder Nutzungsgebühren zahlen.

Kurzum: Dass der Tivoli auch heute noch ein unerträglicher Kostenfaktor für den Verein ist, halte ich für ein Märchen. Er kostet, er bringt aber aufgrund seiner Größe und Ausstattung auch Einnahmemöglichkeiten, die man anderswo nicht annähernd so hätte. Dazu kommt noch, dass im Tivoli auch diverse Büros, der Fanshop und weitere von der Alemannia genutzte Nebenräume untergebracht sind. Zieht man aus, muss ja wohl irgendwas anderes mieten, was wieder Geld kosten würde. Selbst Container kosten inzwischen viel Geld.

Und zu guter Letzt: Eine Alemannia, die dauerhaft nicht mehr auf dem Tivoli spielt, sondern im Fritz-Müller-Sportpark von Höckelebömmele, wäre nicht mehr meine Alemannia.
Super analysiert!

Ein Umzug wäre nur sinnvoll wenn es noch weiter nach unten ginge (Mittelrheinliga oder tiefer) was wohl hoffentlich immer verhindert werden kann. Ansonsten ist alles andere nur schädlich für die Alemannia und schreckt Sponsoren , teilweise Fans und eben benanntes Klientel ab.