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Alt 13.06.2017, 14:41
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Zitat von Wolfgang Beitrag anzeigen
Meiner Meinung nach der völlig falsche Ansatz. Ohne Bindung guter Junioren an den Verein und entsprechender Identifikation gibt das nix mehr. Es sei denn der Onkel mit dem Koffer kommt.

Ob der Etat für die 1. Mannschaft 700 Tsd. oder 800 Tsd. (nur um mal Zahlen in den Raum zu schmeißen) ist, entscheidet nicht über den Aufstieg. Aber die Differenz eventuell über geeigneten Nachwuchs oder nicht. Der Bundesligaaufstieg der U17 ist m. E. eine Chance, die man nutzen muss.

Ich weiß aber auch, dass die Meinung dazu total auseinander geht, überall.
Mit Deinen in den Raum geschmissenen Zahlen würde ich Deinen Punkt durchaus sehen. Nach meiner Erinnerung sind die tatsächlichen Zahlen aber doch ganz anders: Für die Nachwuchsarbeit (2. Mannschaft und Jugendmannschaften) wurden regelmäßig Kosten von insgesamt EUR 500.000 im Jahr kommuniziert. Das halte ich auch durchaus für realistisch. Wenn Du mal in diverse Interviews mit Verantwortlichen anderer Vereine schaust, brauchst Du anscheinend als ambitionierter Mittelrheinligist (und nur dann macht die 2. Mannschaft aus meiner Sicht Sinn) einen Betrag von EUR 200.000 bis 300.000 im Jahr. Der Restbetrag für die Jugendmannschaften ist für mich auch nachvollziehbar. Jetzt wurden die Kosten durch den Insolvenzverwalter in seiner Planung massiv zurückgefahren (Abmeldung der 2. Mannschaft und Jugendabteilung statt NLZ), und trotzdem bekommt er unter Umständen "nur" einen Etat von EUR 700.000 für die Profis hin. Wenn Du davon EUR 200.000 bis 250.000 wieder in den Nachwuchs steckst, um mittelfristig wieder eine Mittelrheinligamannschaft und ein NLZ zu haben, dann kommst du auf einen Profietat, der auf Augenhöhe mit Sprockhövel ist. Das wäre für mich viel schlimmer, als jetzt massiv beim Nachwuchs zu sparen.

Außerdem kommt dazu, dass wir - trotz der nicht unerheblichen Ausgaben - in den letzten Jahren auch nicht gerade erfolgreich in der Nachwuchsarbeit waren. Wenn Du Dir die Kader in den letzten Jahren anschaust, dann kamen vielleicht 15 bis 20 % der Spieler aus der eigenen Jugend oder der 2. Mannschaft (immer so vier bis fünf). Von denen haben wiederum einige nur ganz selten gespielt und waren eher Ergänzungsspieler. Da haben die hohen Ausgaben für den Nachwuchsbereich aus sportlicher Sicht nur einen geringen Ertrag geliefert. Klar gibt es mit Kühnel, Mohr etc. positive Beipiele. Aber mit Mickels, Depta, Winter gab es mindestens genauso viele junge Spieler, die von anderen Vereinen kamen und einen zumindest vergleichbaren Weg gegangen sind. Sportlich ist der Verlust aus dem "Zurückfahren" der Nachwuchsarbeit daher nicht relevant. auch insoweit bleibt es dabei: Was nützt es uns, wenn wir uns mit einer tollen Jugendarbeit fit für 2022 machen, aber leider bis dahin aus der Regionalliga abgestiegen und endgültig und ohne Perspektive insolvent sind?
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