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Alt 25.02.2024, 22:55
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat von Zoltan Beitrag anzeigen
Ich habe immer Probleme damit, wenn Wolfsburg, Hoffenheim und auch Leipzig in einen Topf geworfen werden.
Wolfsburg und auch Bayer Leverkusen sind alte Betriebssportgruppen, 1945 bzw. 1904 gegründet. Natürlich haben beide einen speziellen (teils namensgebenden) Hauptsponsor, aber das ist doch nicht vergleichbar mit den „Strukturen“ von Hoffenheim (so groß wie St. Jöris in etwa) oder Leipzig, wo Du z. B. nicht mal einfach Mitglied werden kannst.


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Sehe emotional und historisch betrachtet ich ähnlich, prinzipiell allerdings wiederum durchaus etwas anders.

Es ist einfach grundlegend etwas gänzlich anderes, wenn ein Team einen einzelnen Eigentümer in Form eines Unternehmens oder eines Mäzens hat gegenüber einem echten Sportverein.

Da sollte es in Meinen Augen auch zum Wohl des Gesamtgebildes keinerlei Ausnahmen zum 50+1 Prinzip geben. Das gebührt einfach die Fairness und die Gleichbehandlung im (Ligaübergreifenden) Wettbewerb.

Obendrein geht es um die Attraktivität des Gesamtprodukts und damit auch um den Gesamtwert und darum, welche Vereine dazu ihren entsprechenden Teil beitragen und welche nur parasitär von der Attraktivität aller anderen Konkurrenten leben und profitieren, ohne aber einen eigenen nennenswerten Mehrwert und Publikumsinteresse selber mit beizusteuern. Das alleine ist schon unfair genug und sollte und könnte, zumindest im Extremfall, doch wirksam unterbunden werden.

Ein BVB oder HSV oder Schalke haben beispielsweise halt einfach viel mehr Fans als Hoffenheim oder Ingolstadt oder eben auch Leverkusen. Das ist einfach so und das beeinflusst zweifelsohne den kommerziellen Marktwert der Gesamtveranstaltung entsprechend positiv oder negativ.

Das ließe sich, so man den wirklich wollte, übrigens auch ganz simpel und fair mit zwei ganz simplen gleichen Grundvorraussetzungen für alle Beteiligten regeln.
Beispielsweise einer harten 50+1 Regel ohne Ausnahmen und dazu eine der Liga entsprechend vorgeschriebene Mindestvereinsgröße.
Also:
1. Jede zur Teilnahme berechtigte Mannschaft muss im Besitz von einem gemeinnützigen Verein mit mindestens 50% + 1 Stimme sein.
Das zu erfüllen wäre sowohl für Leverkusen als auch Wolfsburg keine große besonderes ungebührliche Hürde, meinetwegen sogar auch mit der Vereinsmitgliedschaft auf Betriebsangehörige begrenzt, insbesondere wenn es denn Historisch so war, wie im Fall von Wolfsburg und Leverkusen.

So und damit kommen wir zum ebenso entscheidenden Punkt 2:
2. Jeder Verein, dessen Mannschaft an der Teilname einer Liga berechtigt sein soll, muss gewisse Mindestanforderungen im Hinblick auf die Mitgliederzahl erfüllen.

Im Grunde wäre diese Voraussetzung kaum anders als die jeweiligen Anforderungen an Stadiongröße und und Finanzen und dergleichen auch.
Ich denke da Beispielsweise an Zahlen wie mindestens 5000 Mitglieder in der Ersten Bundesliga, mindestens 3000 Mitglieder in Liga 2 und 1000 in Liga 3.
Das können meinetwegen aber auch niedrigere Mindestzahlen sein.
Aber in Kombination mit der 50+1 Regel wären dann gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer gegeben und es dürfte weder für Wolfsburg noch Leverkusen ein ernsthaftes Problem sein solche Mitgliederzahlen zu erreichen und Vereine, die das (nach Ende einer Übergangsfrist - oder im Falle von Aufstiegs jeweils einer temporären Ausnahme) nicht schaffen, die sind dann eben auch fraglos zu klein und zu uninteressant und haben es dann auch entsprechend nicht verdient weil sie der jeweiligen Liga nicht den notwendigen Mindestwert an Attraktivität beisteuern, der für Vermarktung und Sponsoreninteresse ausgesprochen relevant ist und der auch direkt den Marktwert des Gesamtwettbewerbs maßgeblich mit beeinflusst.

Gleichzeitig würde die Kombination der beiden Regeln rein Investorenabhängige Mannschaften erfolgreich und effektiv von einer Teilnahme ausschließen, beziehungsweise diese zur Anpassung und Einhaltung der für alle gleichermaßen geltenden Standards zwingen.

Das bringt lanfristig Fairness, Stabilität und garantiert kommerziellen Marktwert für den (ligaübergreifenden) Gesamtwettbewerb.

Die kommerzielle Vermartkung des Veranstalters in form von Anteilsverkauf an Investoren sollte zudem am besten komplett unterbunden werden.
Warum? Weil das nur dazu führen kann dass andere nicht Fußballverbundene Institutionen, Individuen oder Firmen profitieren und die Entscheidungsprozesse und Gremien nur weiter korrumpieren als jetzt schon. Zudem kommt es dann obendrein eh nur noch zu Interessenkonflikten und Konflikten zwischen rein profitorientierten Akteuren und den teilnehmenden Mitwettbewerben die ja ebenso als Eigentümer vertreten und eingebunden sind.
Zudem untergräbt es die Gemeinnützigkeit des Ganzen ebenfalls nur noch weiter, wenn man davon derzeit eh überhaupt noch nennenswert reden kann.

Diese Vorschläge hätte man vermutlich vor Jahren umsetzen sollen, es ist dafür aber noch nicht ganz zu spät.

Was rein kommerzielle Wettbewerbe an Marktwert im Vergleich zur Bundesliga, Premier League und vor allem FIFA haben, dass ist leicht zu vergleichen, insbesondere wenn man Formel 1, NFL, NBA, NASCAR, Boxen und andere Wettbewerbe anschaut, wo Firmen und reiche Individuen statt Sportvereinen Teilnehmen.

Sport ist nunmal unbestreitbar wesentlich attraktiver wenn Städte und städtische oder regionale Sportvereine durch ihre Mannschaften vertreten sind, als wenn die teilnehmenden Teams lediglich Firmen und Milliardäre sportlich vermarkten und bewerben.
Das gilt insbesondere langfristig gesehen, Ausnahmen gibt es da meines Erachtens nur vergleichsweise kurzfristig und stets mit relativ hohem Risiko verbunden für die jeweils betreffenden und von diesen (komplett) abhängigen Teams aber durchaus auch für andere Wettbewerber und für den Gesamtwettbewerb sprich die Liga und deren Vermarktung und Markwert.

Aber ich argumentiere dass ja schon seit Jahren und weiß genau da wird sich auch weiterhin sicher nichts zum Positiven ändern, im Gegenteil.

Gott sei Dank haben wir es hier immerhin Dank Moberz endlich doch geschafft nicht auf einen Investor (wie Steinborn und Co es ja haben wollten) angewiesen zu sein und trotzdem sportlich wesentlich erfolgreicher zu werden mit der größten Chance zum Aufstieg seit vielen vielen Jahren!

Das wäre mit einem Investor hier bei uns jetzt momentan alles sicherlich nicht einfacher oder besser, ganz im Gegenteil!

Da können wir alle hie auch durchaus mit stolz drauf sein!
Es muss jetzt nur noch der so lang ersehnte verdammte Aufstieg gelingen, aber das wird er dieses Mal, daran glaube ich mittlerweile fest!

(Und dann können wir uns anschließend irgendwann auch mal wieder "ganz genüsslich" und in aller Ruhe mit den ganzen Kölmelzahlungen und Stadionkosten und all dem Theater auseinander setzen... wenn es dann mal soweit ist.)
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub...

Geändert von Aix Trawurst (25.02.2024 um 23:20 Uhr)
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