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Alt 21.03.2018, 23:06
Aki Aki ist offline
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TSV Alemannia Aachen GmbH

Was ist eigentlich nun mit der neuen GmbH, der „TSV Alemannia Aachen GmbH“. Das mit dem Unternehmensgegenstand war dann nicht so brillant:
Unternehmensgegenstand sind insbesondere:
Zitat:
den wirtschaftlichen Teilbetrieb "Fußballspielbetrieb der Lizenzspielermannschaft (insbesondere Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Bundesliga, Regionalliga), der Mannschaft Alemannia Aachen II sowie der Jugendmannschaften von der U-13-Jugendmannschaft aufwärts fortzuführen und weiterzuentwickeln; den Fußballnachwuchs auszubilden und zu fördern;

Steht doch auf der eigenen Homepage, dass derzeit die „Alemannia Aachen GmbH“, also die, die unter den Verwaltung von Herr Dr. Niering steht, weniger Mannschaften besitzt.

Zitat:
Alle Fußballmannschaft von der U17 bis zur 1. Mannschaft sind in der Gesellschaft zusammengefasst.

Klingt interessant, ist es aber nicht. M.E. ein redaktioneller Geburtsfehler. Man hatte ja nur drei Rechtsanwälte im Präsidium. Vielleicht hat sich der Verwaltungsrat, der nicht nur das Präsidium satzungsmäßig kontrollieren sollte und insbesondere eine besondere satzungsmäßige Aufgabe bei Neugründungen hatte, nicht so genau hingeguckt. Vielleicht hat man einfach dem Präsidium oder einzelnen Personen zu 100 % vertraut, wie man dies schon früher vernommen hat.

Ist aber so ein Vertrauen berechtigt? Was ist die Aufgabe des Verwaltungsrates?

Auch hier gibt es zwischen schwarz und weiß diverse Grautöne. Man könnte annehmen, dass der Verwaltungsrat seine Kontrolle in der Form durchführt, dass ihm berichtet wird und er Papier vorgelegt bekommt, man beeindruckt ist und dann völlig erhaben seine wohlwollende Zustimmung erteilt.

Es könnte aber auch anders sein, leider arbeitsintensiver und anstrengender; für vermutlich alle Beteiligte. Nehmen wir mal die Satzung. Dort steht in 12.3: „Das Präsidium hat rechtzeitig vor Beginn eines jeweiligen Geschäftsjahres einen Wirtschaftsplan bestehend aus dem Investitions-, dem Finanz- und dem Erfolgsplan sowie der Stellenübersicht zu erstellen und dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vorzulegen.“

Äh, was ist denn der Unterschied zwischen einem Finanz- und einem Erfolgsplan? Wenn der Verwaltungsrat dies nicht wissen sollte, kann er vermutlich nicht richtig prüfen. Das Problem ist, dass man als Verwaltungsrat in Vorleistung treten sollte. Man sollte vermutlich sich eigene Gedanken machen und dann das Präsentierte mit dem Erwarteten abwägen.

Naja, bei dem Unternehmensgegenstand der neuen GmbH wurde man vielleicht übertölpelt. Kann ja mal passieren. Persönlich bin ich vielmehr daran interessiert, was für ein Wirtschaftsjahr (01.01.-31.12. oder 01.07.-30-06.) die neue GmbH hat. Wurde uns doch mit großem Pomp die Umstellung des Wirtschaftsjahres auf die Saison als notwendig von Herrn Skrzypski verkauft. Wenn nun wieder die Angaben der alten GmbH einfach kopiert wurden, steckt man wieder in dem Kalenderjahr erst einmal fest. Warten wir es ab.

Mir ist dann aber noch ein Gedanke gekommen. Herrn Laschet fand ich bei der IG-Präsentation eigentlich prima. Fachkundig, locker, angenehm. Irritierend war zwar, dass er seine größte Aufgabe in überregionalen Sponsoren (insbesondere Flughafen Köln/Bonn) sah. Als Beisitzer des Präsidiums des TSV Alemannia Aachen e.V. hat er wieviel mit der insolventen GmbH zu tun? Tja, wenig. Eigentlich: Thema verfehlt, aber wir alle lieben ja den Fußball, also geschenkt.

Dieser Herr Laschet fiel mir dann aber unangenehm bei dem Info-Abend auf. Wenn eine völlig berechtigte Frage zu der Beschaffung des erforderlichen Stammkapitals von EUR 1,0 Mio. gestellt wird und dann erst einmal angegeben wird, dass ‚man jetzt nicht ein Pro-Seminar über Handelsrecht halten möchte‘, dann gefällt mir diese Verbalakrobatik nicht, gar nicht.

Herr Laschet hat die Frage dahingehend beantwortet, dass Rechte und Werte eingebracht werden können, die dann den Wert von EUR 1,0 Mio. wiedergeben können. Da das fast jeder Verein, der ausgegliedert hat (und auch die Alemannia in 2006), so vorgegangen ist, war dies primär nicht überraschend. Auf den zweiten Blick aber zumindest komisch.

Welche Rechte kann ein Fußball-Klub haben? TV-Rechte, Spielerwerte, etc.. Und wo sind die, wenn schon ausgegliedert wurde? Vermutlich in der ausgegliederten Gesellschaft (äh. hier: Alemannia Aachen GmbH unter Verwaltung von Herrn Dr. Niering). Welche Rechte und Werte kann der TSV in die neue GmbH einbringen? Ich weiß es nicht spontan, Rechte der Damenfußballer oder Werte der Handballer? Wenn da nicht viel sein sollte, was jetzt noch dem TSV gehört und in die neue GmbH einzubringen wäre, dann haben wir ein Problem, womöglich eine Zwickmühle!
Wenn die Rechte, die evtl. etwas wert sein könnten nun in der insolventen GmbH schlummern (z.B. Fernsehgelder für die Jahre ab dem 13. Kölmel-Jahr), dann werden die von Dr. Niering an die neue GmbH verkauft werden. Äh, und nach dem Verkauf werden die Rechte und Werte dann piff, paff, puff vielmehr wert? Nee, dann hätte doch der Dr. Niering ein Problem. Wenn der für einen obligatorischen Euro alle Werte etc. der insolventen GmbH verkauft und sich dann rausstellt, dass man damit richtig Geld in der Zukunft machen kann, dann hat er ein Problem mit seinen Gläubigern (vielleicht Freitag mehr dazu).

Was sind denn dann nun die Rechte und Werte, die Herr Laschet meinte? Hat der Verwaltungsrat danach gefragt? Sich (SELBST) genau informiert? Die richtigen Fragen gestellt? Die neue GmbH wurde gegründet, also hat der Verwaltungsrat offensichtlich „grünes Licht“ gegeben.

Naja, ich bin zumindest froh, dass der Präsident im Rahmen einer Rückfrage der MV klargestellt hat, dass es nicht über 49.9% gehen kann und auch im Rahmen der Info-Veranstaltung angab, dass die neue GmbH nicht dafür dienen wird, dass ein Dritter/Investor hintenherum platziert wird. Wieso informiert der Verwaltungsrat nicht vorab über so grundlegende Fragestellungen? Oder stellen nur nervige Vereinsmitglieder solche Fragen?

Interessant wird auch, wie die Gremien bei einem Lizenzwechsel reagieren? Gewählt wurden sie in der Gewissheit, dass die Fußball-GmbH bestehen bleibt, zumindest von mir. Für den Verwaltungsrat hat dies, wie auch für das Präsidium, den großen Effekt, ob man auch für eine Regionalliga-Mannschaft (mit-)verantwortlich ist, oder NUR für einen Sportverein. Sind sich die Gremienvertreter auch über die extrem gesteigerte Verantwortung bewusst?

Zum Abschluss:
1 Nach dem Goy-Urteil möchte ich nur anmerken, dass Herr Prof. Kölmel auch beim Landgericht Aachen mit seiner Forderung verloren hat. Was dann im Umfeld des Oberlandesgerichtes in Köln passiert ist, sollte allgemein bekannt sein. Das völlig wertfrei.
2 Dass der Etat für die kommende Saison derzeit nicht gesteigert werden kann, werde ich nicht dem Präsidium oder insbesondere dem Präsidenten anlasten. Ich selbst könnte nicht angeben, wie man weitere Sponsoren auftun könnte. Ich kann einige Dinge kritisch sehen, aber bzgl. der Sponsoren vermag ich keine Wertung abzugeben.
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"Ein kleiner Buchstabendreher kann einem den ganzen Satz urinieren." (WDR2)
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