Zitat von Stephanie
Das Pokalendspiel ist in meinen Augen aber ein schlechtes Beispiel, um die These zu untermauern (die man durch das Beispiel schlechter macht als sie ist), denn ein Pokalendspiel ist etwas Besonderes. Dieses Besondere bringt es mit sich, dass sich dafür jeder Alemanniafan Zeit nehmen will/kann, während das bei normalen Heimspielen nicht immer möglich ist. Außerdem nimmt man zu einem solchen Highlight vielleicht auch mal die Frau, den Mann, die Kinder, den Opa, die Oma oder sonst wen mit, der sonst nicht mit will oder nicht mit kann. Das zum Highlight. Und was den Saisonschnitt damals betraf, musst Du den mal genauer betrachten: Die Zuschauerzahl zu Beginn der Saison war durchwachsen bzw. ist im Laufe der Saison besser geworden, was ihn aber insgesamt drückt, obgleich in der Saison schon einiges an Spektakel geboten worden war.
Als wir damals über die Stadiongröße diskutiert haben, gab es ja Phantasten, die meinten, wir bräuchten eines mit 50.000 oder noch mehr Plätzen. Aber das Pokalendspiel und die UEFA Cup-Spiele waren eigentlich Merkmale, dass es keinen Grund gibt zu irgendwelchen Träumereien. In Berlin waren im Grunde alle, die hin wollten. Über sämtliche nur mögliche Bezugsquellen hat der Verein beim DFB Karten für die Aachener besorgt und die Wünsche der Fans erfüllt. Wir mussten am Ende nicht feststellen, dass in Aachen noch 10.000 Fans standen, die unbedingt gewollt haben, aber keine Karte bekommen hatten - ist mir zumindest nicht bekannt. Und als wir in Köln gespielt haben, war auch immer ein gewisses Grundkontingent direkt vergriffen und danach ging es schleppend bzw. danach kauften diejenigen Karten, die mit der Alemannia wenig am Hut hatten, denen es nur um UEFA Cup als solches ging.
Das Spektakel müsste insofern schon gigantisch sein, wenn die 32.000 mal nicht mehr ausreichen würden - und zwar nicht einmalig, sondern dauerhaft. Und was das Spektakel als solches betrifft: Mir fällt nicht wirklich ein Verein ein, der sich dem ganzen entsagt hat. Pauli täuscht das im Grunde ja auch nur vor und ist trotzdem durch und durch vermarktet und "spektakelisiert", wenn auch vielleicht angenehmer als es beispielsweise im selbst ernannten Karnevalsverein ist. Die Frage ist ja dann, sind die Fans dort mit ihrem Spektakel zufrieden? Wenn ja, dann macht der Verein ja nichts falsch. Ein Verein muss ja nur die Strategie ändern, wenn er feststellt, dass die Fans vollkommen unzufrieden sind, sich nicht mehr mit identifizieren können oder wenn man selbst feststellt, dass man im Einheitsbrei untergeht.
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