Thema: Fanszene
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Alt 21.11.2016, 10:29
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von DerLängsteFan Beitrag anzeigen
Man hätte vielleicht versuchen können durch persönliche Ansprache in Wuppertal etwas verhindern können,
Aber man keinen Vorwurf machen, dass es nicht versucht wurde.

Die Täter stehen auf der anderen Seite, es sind nicht die Opfer, wie du sie gerne darstellst.
Dein Vergleich ist hanebüchen, aber das weisst du vermutlich selbst.
Man kann keinen Vorwurf machen, dass es nicht versucht wurde? Das sehe ich anders: Egal, ob man nun die harte Tour wählt und 30 grimmige Ordner in den Block schickt, oder ob man es soft mit einer persönlichen Ansprache versucht: Man hätte irgendwas machen müssen. Schaut man sich die reichlich vorhandenen Videos von der Aktion an, muss man aber zu dem Schluss kommen, dass nichts bzw. nichts in irgendeiner Form Wirksames gemacht worden ist. Die Bilder zeigen, dass die Zündler ihr schändliches und gefährliches Tun völlig ungestört von Polizei und Ordnern beginnen und in aller Ruhe zu Ende führen können. Das war in Wuppertal so, und das ist im Prinzip in allen deutschen Stadien so: Nirgendwo wird so intensiv gefilzt wie nötig, nirgendwo wird vor, während oder nach Aktionen ernsthaft eingegriffen. Immer heißt es: Das Reinschmuggeln ist nicht zu unterbinden, und die trickreichen Täter sind wegen Vermummung etc. leider nicht zu identifizieren und zu belangen (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel).

Wie und warum ist das möglich? Es liegt meiner Meinung nach daran, dass das Pyro-Problem im Kern eigentlich von niemandem mehr ernst genommen wird. Schau dir die Beiträge hier im Forum und schau dir auch die drei offiziellen Stellungnahmen der Alemannia an: Der ganze Ärger richtet sich fast ausschließlich darauf, dass nun wieder eine Verbandsstrafe fällig ist und dass die Zündler damit dem Verein geschadet haben.

Dass diese Aktionen im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich sind und dass dass Leib und Leben der umstehenden unbeteiligten Zuschauer akut gefährdet werden, wenn angetrunkenes Jungvolk in einer dicht zusammenstehenden Menge unkontrolliert mit 2000 Grad heißen, praktisch nicht löschbaren, giftigen Rauch verströmenden Brennstäben herumfuchelt - das spielt in der Diskussion praktisch keine Rolle mehr. Es kümmert offenbar weder die Vereine, noch die Ordnungsdienste, die Polizei und die Verbände.

In einem der Youtube-Videos hört man jemanden rufen: "Das ist gefährlich!" Der Mann hat hat Recht. Aber alle anderen denken eigentlich nur noch: "Böse Ultras. Das wird wieder teuer für die Alemannia!" Das ist verharmlosend und fahrlässig.

An dieser Stelle muss ich leider auch mal wieder auf Herrn Timo S. zu sprechen kommen. Ich bin hier gefragt worden, wer denn meiner Meinung nach "die 4000-Euro-Strafe zu verantworten" habe. War wohl eher als rhetorische Frage gemeint, denn die Antwort ist ja scheinbar klar: Die Karlsbande ist schuld!

Nimmt man die rhetorische Frage aber aus Spaß einfach mal ernst und denkt sie auf den konkreten Wuppertaler Fall bezogen ein bisschen schräg und quer zu Ende, kann man auch zu einem weiteren Schluss kommen:

Doch, man kann und man muss einen Vorwurf machen, und zwar nicht nur den Alemannia-Verantwortlichen! Und Timo S. kann von Glück reden, dass er immer noch auf einem Chefsessel bei der Alemannia und nicht auf der Anklagebank eines ordentlichen deutschen Gerichtes sitzt. Das gilt möglicherweise auch für andere, die für die sichere Durchführung dieses Spiels verantwortlich waren.

Geändert von tivolino (21.11.2016 um 10:41 Uhr)
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