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Alt 05.06.2018, 15:17
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Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Ich persönlich halte das im Grundsatz für einen hervorragenden Ansatz. Die entscheidende Frage im Umgang mit unseren Ultra-Gruppen ist aber, welche "Vereinbarungen und Regeln" von Vereinsseite her konkret aufgestellt werden sollten, um zu einem erträglichen und möglicherweise sogar konstruktivem Miteinander zu kommen.
Hier im Forum haben nach meinem Eindruck im Moment die Null-Toleranz-Hardliner die Oberhand. Gefordert werden nach Essen und Bonn Stadionverbote für ganze Gruppe, Fahnen- Bannerverbote, die Streichung sämtlicher Privilegien etc etc.
Dies ist angesichts der Verärgerung über die bereits erteilten und die sicher bald noch folgenden Geldstrafe wegen Bonn durchaus verständlich. Aber ist es auch zielführend? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir die Ultras mit Mitteln der strikten Ausgrenzung in den Griff kriegen und "loswerden" (wobei ich persönlich sie eigentlich auch gar nicht "loswerden" möchte).
Erfolgversprechender wäre meiner Meinung nach eine Art auf Kompromiss zugeschnittenes "diplomatisches Abkommen" zwischen dem Verein und diesen Gruppen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Ultras gerade in den vergangenen Monaten durchaus auch positive Beiträge für das Vereinsleben und die Fanszene geleistet haben. Der entscheidende Kernpunkt eines solchen Abkommens könnte wie folgt aussehen:
Der Verein missbilligt Pyroaktionen im Grundsatz zwar ausdrücklich, erkennt aber an, dass diese Aktionen für bestimmte Gruppen ein wichtiger Teil ihrer Fan-Identität sind. Deshalb ist er bereit, pro Spielzeit maximal zwei gemäßigte Pyroaktionen zu tolerieren, ohne darauf mit Sanktionen gegen einzelne Täter oder ganze Gruppen zu reagieren.
An dieses Entgegenkommen müssten seitens des Vereins aber eine Reihe von Bedingungen geknüpft werden, bei deren Nichterfüllung Sanktionen unmittelbar umgesetzt werden. Diese Bedingungen, die die Ultragruppen ohne Wenn und Aber zu erfüllen haben, könnten wie folgt lauten:

- Eine Beteiligung an den Geldstrafen in angemessenem Rahmen (50%?)
- Verzicht auf jede Art von mutwilligen Sachbeschädigungen in Zügen, Bahnhöfen, Stadionzuwegen und im Stadion selbst
- Verzicht auf Pöbeleien gegen unbeteiligte Zuschauer, Passanten und Fahrgäste
- Verzicht auf jegliche fremdenfeindlichen, rechsradikalen, rassistischen oder homophoben Parolen und Äußerungen
- ???

Ab der dritten Pyroaktion bzw. bei jeglichen Pyroaktionen, die den Rahmen des Vereinbarten überschreiten, bzw. bei Verstoß gegen die sonstigen Bedingungen gilt das Abkommen als gebrochen, und es treten die Sanktionen in Kraft.
Halten sich die Ultra-Gruppen aber an die Vereinbarungen, so sind sie als Teil der Fangemeinde der Alemannia willkommen, können sich gern aktiv an allen Aktionen und Initiativen des Vereins und seiner Fanclubs beteiligen und auch eigene Aktionen und Initiativen ins Vereinsleben einbringen.

So, jetzt werden hier wieder einige durch die Decke gehen. Sie sind aber trotzdem oder gerade deswegen eingeladen, heute Abend bei der IG über solche und andere Anregungen zu diskutieren bzw. Gegenvorschläge vorzustellen.

Jetzt mal Hand auf`s Herz.


Die wievielte Spirale willst du diesbezüglich eigentlich noch drehen.


Wäre ich Ultra, ich würde deine Vorschläge lächelnd zur Kenntnis nehmen, und Dich nicht mehr Ernst nehmen. Im Wissen, dass ich letztlich doch machen kann was ich will, weil es letztlich, wie immer und seit Jahr und Tag, ausser Lippenbekenntnissen tatsächlich dann doch keine wirklichen Konsequenzen gibt, die einen irgendwie nachhaltig treffen.



Und zu dem Folgenden hier kann ich nur sagen, dass nach all dem, was geschehen ist, dies einen eigentlich nur noch sprachlos macht und einer Bankrotterklärung des Vereins gleichkommen würde:


"Der Verein missbilligt Pyroaktionen im Grundsatz zwar ausdrücklich , erkennt aber an, dass diese Aktionen für bestimmte Gruppen ein wichtiger Teil ihrer Fan-Identität sind. Deshalb ist er bereit, pro Spielzeit maximal zwei gemäßigte Pyroaktionen zu tolerieren, ohne darauf mit Sanktionen gegen einzelne Täter oder ganze Gruppen zu reagieren."
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