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Alt 21.12.2017, 01:30
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ausrufezeichen Du stellst die Realität gerne auf den Kopf ...

Zitat:
Zitat von Oche_Alaaf_1958 Beitrag anzeigen
Alles schön und gut. Aber auch du weißt, alles hat seinen Preis, will heißen, das Prinzip von Ursache und Wirkung gilt auch hier.

Ach ja, stimmt. Die ewig tolle Transparenz, die uns hochstilisiert wichtiger geworden scheint, als das Bestehen und Wohl und Wehe der Alemannia selbst in diesem Zusammenhang. (...)

Meine Meinung.
Der Zweck heiligt die Mittel?

Das selbsternannte „Kompetenzteam“ war angetreten, um Vertrauen zurück zu gewinnen. Die Tatsache, dass ausgerechnet der führende Kopf sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit in die China-Affäre verstrickt sieht, ist angesichts dieser anspruchsvollen, aber auch notwendigen Zielsetzung ein Super-GAU. Sollte sich der hier im Forum diskutierte Vorwurf bestätigen, erübrigt sich meines Erachtens jede weitere Diskussion. An dieser Wertung ändert sich absolut nichts, würde ich Deiner Logik folgen und das „Wohl und Wehe des Klubs“ als zentralen Bewertungsmaßstab zugrunde legen.

Ich möchte nicht vorgreifen, aber das Protokoll des offenen IG-Abends im August las sich schon damals hinsichtlich seiner „abstrakten“ Äußerungen fragwürdig. In dem Lichte der jüngsten Erkenntnisse verschärft sich dieser schräge Eindruck um ein Vielfaches. So jemand möchte die Sünden der Vergangenheit für den Traditionsverein vergessen machen und um Vertrauen werben?

Es fehlt an Sensibilität

Führungsverantwortliche des Traditionsverein, die nach einer vorangegangenen Insolvenz gleich wieder davon schwadronieren, es käme jetzt in erster Linie darauf an „nach Vorne zu schauen“, verunglimpfen all' diejenigen, die unter dieser Insolvenz zu leiden hatten oder gar noch immer leiden. Diese im Zusammenhang mit der Alemannia häufig zu lesende Durchhalteparole steht unter moralischen Aspekten ausschließlich betroffenen Opfern und deren Umfeld zu. Dass das in rascher Folge jeweils neu gewählte Führungspersonal nicht das erforderliches Maß an Feingefühl und Takt mitbringt, dies zu empfinden, erschüttert mich immer wieder aufs Neue.

Es fehlt an Format

Es ist lediglich mein persönlicher Eindruck, den niemand teilen muss. Zum ersten Mal „wahrgenommen“ habe ich ihn, wenn ich mich recht erinnere, anlässlich eines Artikels in der BILD-Zeitung, worin er überraschenderweise gleich seine Präsidentschaftskandidatur, [inclusive Herrscherpose im Stadion], verkündete. Wenige Tage später ruderte er, aufgrund vieler Reaktionen hierauf, bereits wieder zurück und betonte, sich auch andere Ämter vorstellen zu können.

Vor der anstehenden Wahl wurde hier im Forum heftig darum gerungen, ob jemand mit dieser Vergangenheit in ein solches Amt gelangen dürfe. Dass er wohlwissend, dass diese China-Affäre letztlich doch herauskommt, stumm geblieben ist und sozusagen sehenden Auges alles hat geschehen lassen, spricht andererseits Bände.


PS:
BERICHT ÜBER DEN OFFENEN IG-ABEND AM 24. AUGUST 2017

http://www.ig-alemanniafans.de/2017/...4-august-2017/

Auszug:
Thema Vergangenheitsbewältigung: Von verschiedenen Seiten wurde speziell Martin Fröhlich darauf angesprochen, inwieweit er als ehemaliger Verwaltungsratsvorsitzender und permanenter Beisitzer im Aufsichtsrat Mitverantwortung für die neuerliche Insolvenz trage und inwieweit ein glaubwürdiger Neuanfang mit ihm an der Spitze überhaupt möglich sei. Fröhlich antwortete eher allgemein und „abstrakt“, dass alle Menschen Fehler machen, dass er selber in der Vergangenheit sicher auch Fehler gemacht habe und dass die künftigen Verantwortungsträger wohl auch in Zukunft nicht alles richtig machen würden. Aber man sei bereit, „in Demut“ das Beste für die Alemannia zu tun.

Konkret blieb Fröhlich beispielsweise die Antwort auf die Frage schuldig, ob er als Vorsitzender seinen Verwaltungsrat pflichtgemäß darüber informiert hat, dass das ehemalige Präsidium und der ehemalige Aufsichtsrat im Jahr 2015 den Vertrag mit dem Rechtehändler Michael Kölmel mehr oder weniger heimlich verlängert haben. Sollte es mit der Alemannia wieder nach oben gehen, kassiert Kölmel nach der neuen Vereinbarung nicht nur zwölf, sondern 13 Jahre Anteile an den TV-Einnahmen. (...)
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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