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Alt 16.03.2013, 17:06
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Wolfgang Wolfgang ist offline
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Ich habe das Thema mal aus dem Pressethread nach hier gezogen, da es dort in der Hauptsache um Soccer geht und sonst völlig untergeht.

Also ...
Erst einmal muss ich vorweg schicken, dass ich eigentlich großer "Stephan Falter Fan" bin. Es ist einfach großartig, ihm zuzuhören, wenn er über seinen Sport spricht und es ist auch für Volleyball Laien sehr erhellend, was er zu Technik, Taktik usw. zu sagen hat und Gespräche mit ihm sind für jeden einfach motivierend. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie gut man mit ihm zusammen arbeiten kann. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass eine Zusammenarbeit - je länger jemand im Amt ist - oft immer schwerer wird, ohne dass der hauptsächlich Beteiligte das selber merkt. Das merkt nur noch das Umfeld. Achtung, das ist meine eigene Erfahrung, das kann, muss aber nicht immer so sein.

Ich glaube, dass vieles von dem, was er in dem Interview sagt, richtig ist. Jetzt kommt aber mein aber. Ohne dass ich jetzt die internen Abläufe und Zuständigkeiten in der Abteilung genau kenne, glaube ich, dass die Situation in der für Alemannia bereits abgelaufenen Saison doch keine andere war als den Saisons zuvor. Was der Trainer anprangert, kam meiner Kenntnis nach nicht überraschend über ihn und das Team. Dass dann auch noch der Co-Trainer während der Saison eine berufliche Chance in seiner Heimat bekommt, konnte ja auch keiner vorher ahnen.

Sicher muss mehr an infrastrukturellen Dingen getan werden. So wie ich das mitbekommen habe, gibt es inzwischen einen hauptamtlichen Jugendleiter, eine "eigene Geschäftsstelle". Das ist ja schon einmal ein Anfang. Das große ehrenamtliche Engagement ist rund um die LIB kaum noch zu überbieten. Trotzdem reicht das immer noch nicht, um bei den Großen der Liga mitzumischen. Aber ist das eine neue Erkenntnis?

In dem Interview hört man bei aller Wahrheit auch viel Frust über den Saisonverlauf heraus. Wenn wir kommende Woche in den Pre-Play-Offs- spielen würden, wären einige Dinge gar kein Thema geworden. Einiges erinnerte mich kolossal an die Werner Fuchs Zeit ein, zwei Jahre vor der Aufstiegssaison. Der musste da auch das "Mädchen für alles" spielen.

Was mich etwas gewundert hat, ist die "Distanz" oder seine Abgrenzung zur "sportlichen Leitung". Ich dachte immer, der Trainer gehört da auch zu. Wie gesagt, ich weiß nicht genau, wie die Zuständigkeiten im Erstliga-Team aussehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Aachen nur in einer großen gemeinsamen Gruppe geht. Sonst ist 1. Liga nicht möglich. Was Stadt und Sponsoren dann in der Lage sind zu leisten, kommt dann noch hinzu.

Insgesamt also ein schwer einzuschätzendes Interview. Wahrheit, Frust, der Versuch einer Erklärung, warum er mit einer guten Mannschaft das Ziel verpasst hat, ein Wachrütteln des Umfeldes. Irgendwie von allem etwas, trotzdem in der Form überraschend.
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Leute, die zu nichts fähig sind, sind zu allem fähig.
(John Steinbeck, USA - Nobelpreisträger für Literatur 1962)
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