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Alt 08.12.2017, 09:38
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Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Ich halte diese Lösung angesichts der schwierigen Gemengelage für durchaus vertretbar - besser jedenfalls, als mangels Einigungsfähigkeit notgedrungen weiterzumachen wie bisher. Diese Szenario drohte gestern ja auch noch. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass in den nächsten beiden Jahren nicht mehr sechs, sondern nur noch jeweils zwei Mannschaften in die Relegation müssen. Das ist schon mal ein Fortschritt.

Unterm Strich kann ich auch keine große Bevorzugung für den Nordosten erkennen. Er kriegt nächstes Jahr zwar einen Garantieplatz, muss dafür übernächstes Jahr aber auf jeden Fall in die Relegation. Wohingegen die beiden Mannschaften, die nächstes Jahr in die Relegation müssen, übernächstes Jahr zwei Garantieplätze erhalten. Letzten Endes müssen alle vier Meister aus Nord, Nordost, West und Bayern je einmal in die Relegation, und je einmal steigen sie garantiert auf. Wo ist da die große Ungerechtigkeit??? Da verstehe ich nicht, dass hier einige vor Wut schäumen und lächerlicherweise einen Austritt aus dem Verband fordern.

Mit Garantieplätzen in beiden Jahren belohnt wird der Südwesten, der dafür aber auch was hergeben muss, nämlich das bisherige Relegationsrecht für seinen Vizemeister. Die 3. Liga zeigt mit dem Akzeptieren des vierten Absteigers ein Entgegenkommen.

Wichtig ist aber, dass dies nur eine Übergangslösung für zwei Jahre sein soll. Wenn es gelingt, 2020/21 mit vier Ligen und vier festen Aufsteigern an den Start zu gehen, können wir sehr zufrieden sein. Dass sich der DFB, der jahrelang jede Änderung des Status quo vehement abgelehnt und sich bis vor einem guten halben Jahr überhaupt nicht bewegt hat, jetzt relativ schnell gehandelt hat, ist sicher auch dem öffentlichen Druck zu verdanken. Die vielen Petitionen, die vielen Fan-Initiativen, die Proteste im Stadion, das Presse-Echo etc. haben also durchaus etwas bewirkt.
Ich kann mit dem Zwischenergebnis (als Übergangslösung) auch etwas anfangen. Man sollte nicht übersehen, dass sich auch für den Westmeister die Situation damit deutlich verbessert hat: Bisher stand die Chance auf einen Aufstieg (statistisch gesehen) bei 50%, nun steht sie nächste Saison bei 67% und übernächste Saison bei 100%. Stutzig machen bei der Angelegenheit nur zwei Punkte:

Erstens gibt es für mich nach wie vor keinen Grund, warum die Drittligavereine zustimmen sollten. Sie gestehen nun einen zusätzlichen Absteiger zu, ohne dass die Absteiger sicher die Möglichkeit zum Wiederaufstieg über die Liga bekämen. Profitiert haben nach dem Modell nur die Regionalligen.

Zweitens ist die Genese schon etwas seltsam. Verglichen mit dem sehr unbefriedigenden Vorschlag Grindels, der so heftige Reaktionen hervorgerufen hat, hat nun ausschließlich der Westen verloren (nämlich den sicheren Aufstieg), während Norden, Nordosten und Bayern eine verbesserte Chance hinzugewonnen haben. Dabei wurde offensichtlich der lauteste Schreihals mit einem garantierten Aufstiegsplatz in der ersten Saison (also einer zeitlichen Vorzugsbehandlung) belohnt. Findest Du das nicht seltsam?

Übrigens wurde der Präsident des Sächsischen Fußballverbandes in der "BamS" wie folgt zitiert:

Zitat:
Zitat von Hermann Winkler
Die beiden festen Aufsteiger könnten schon Spieler für die neue Saison verpflichten, während die anderen drei Meister noch die Play-off-Spiele bestreiten müssten, bevor sie mit ihren Personalplanungen je nach Ligazugehörigkeit beginnen können. Sollte sich bei der juristischen Überprüfung bestätigen, dass es sich Wettbewerbsverzerrung handelt, wäre der Gang vor das DFB-Sportgericht die logische Konsequenz.
Ob er das nun, da sein Verband 2018/19 einen sicheren Aufsteiger bekommt, auch im Sinne des Westens, des Nordens und Bayerns durchziehen möchte?
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden
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