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Alt 30.04.2017, 19:14
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat:
Zitat von KILO Beitrag anzeigen
Tja schon krass... das kommt einem vor wie:
Die, die mit aller Macht aus der RL wollen gehen pleite.
Die, die in der RL bleiben wollen, steigen ab.
Und die, denen es egal ist bleiben in der RL.


Irgendwie wird hier immer falsch geplant! Fakt ist doch, mein Etat wird nächste Saison bestimmt nicht mehr werden. Im Gegenteil. Damit muss ich rechnen.
Fakt ist aber auch: Ich kann den Spielern nicht 1 Jahresverträge machen nur weil ich nicht weiß wie mein nächster Etat ist.
Habe ich aber einen Spieler für 3 Jahre und bekommt der auch noch gut Geld, dann habe ich ein Problem, wenn mein Etat nicht mehr wird. Das ist die Kehrseite.

Aber was gar nicht geht ist zu planen die RL zu verlassen. Also ich meine finanziell zu planen. Sportlich kann man es ja planen aber finanziell sollte man so lange mit der RL planen und mit einem niedrig werdendem Etat bis man Meister geworden ist UND die Relegation gewonnen hat.

Klar sage ich meinem zukünftigen Sponsor wo ich mich in 3 Jahren sehen werde aber ich brauche auch einen Sponsor der fest hinter mir steht wenn ich in den 3 Jahren immer noch RL spiele.

Spätestens in 5 Jahren gibt es unter der RL die IL. Die Insolvenzliga.
Dort spielen alle insolventen Vereine gegeneinander.
Der Meister bekommt einen überregionalen Investor.
Der 2. und 3. qualifizieren sich für einen regionalen Investor.
Die 5 letztplatzierten bekommen Ihre Insolvenz bezahlt und müssen fusionieren zu 1. FC Flying Horse!
Ohne zu tief in die „Philosophische Trickkiste“ greifen zu wollen, aber oftmals sind es ausgerechnet die auf den ersten Blick einfach erscheinenden Dinge, die schwer fallen, sie umzusetzen. „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung“, - klingt lapidar, - aber jeder der einfach nur achtlos über einen solchen Satz hinweggeht, läuft Gefahr, die wahre Bedeutung nicht zu erkennen und den möglichen Nutzen für sich selbst zu verpassen.

Deiner Auflistung würde ich im Detail nicht zustimmen, allerdings wäre ich mit einer eigenen Erklärung auch nicht weit weg davon: „Wir müssen 'raus aus dieser Liga“ war eine glatte Lüge und in der gegebenen Art der Präsentation Vorbote für das, was kommen sollte. Wer sich gleich zu Beginn seines Amtsantritts dermaßen verbohrt und absichtsvoll in Szene zu setzen weiß, verkennt die damit verbundenen Gefahren. Eine entspanntere Herangehensweise in Form von, „wir möchten im Rahmen unserer Möglichkeiten schnellstmöglich diese Liga verlassen“, hätte ein Mindestmaß an Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein erkennen lassen. Rückblickend betrachtet war das als 'Team 2018' gestartete „Versagerteam“ in allen Belangen fortwährend überfordert, so dass eine detaillierte Einzelbetrachtung nicht lohnt.

Theorie und Praxis
Der entscheidende Punkt ist, wie Du richtig beschreibst, das Spannungsfeld zwischen noch beherrschbarer Kostenkontrolle und Wahrnehmung gegebener Aufstiegschancen „in den Griff zu bekommen“. Bei der gegebenen Vielzahl an Einflussfaktoren kann man hier logischerweise keine mathematische Lösungsformel erwarten, es braucht ein Mindestmaß an Sachverstand und Fingerspitzengefühl, um die „Gunst der Stunde“ zu erkennen und umzusetzen. Ähnlich wie beim Fußballspielen selbst, verbietet sich vor allem eine zu optimistische „Hoppla-jetzt-komm-ich-Strategie“. Ein leichtfertiges Überschreiten gewisser „roter Linien“ im Ausgabenbereich zeugt von Verantwortungslosigkeit und führt regelmäßig, früher oder später, ins Chaos.

In der Praxis finden sich idealerweise Führungspersönlichkeiten, die nicht nur den „Kopf“ innerhalb des Präsidiums bilden, sondern auch für das Umfeld die Vertrauensperson darstellen, um Sponsoren zu begeistern. Auch diesbezüglich hat sich das „Versagerteam“ seinen Namen wahrlich verdient. Der erste Gedanke bei einem Amtsantritt muss einem ausgeglichenem Haushalt und dem Klassenerhalt gewidmet sein, kommen günstige Umstände hinzu, darf man sich gerne „höheren Zielen“ widmen. Die nach wie vor noch offene Frage hinsichtlich des Einstiegs eines Investors wurde gleichfalls auf Jahre hinaus „versaubeutelt“. Waren zu Beginn der Diskussion zwar alle Fans gleichermaßen verdutzt, schienen sie aber alle noch in einem gewissen Rahmen gesprächsbereit, während sich die „pro/kontra“-Fronten durch den unerfreulichen Verlauf mittlerweile verhärtet zeigen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Traditionsverein sollte sich von „innen heraus“ reformieren. Bei gegebenen 117 Jahren an Tradition und aktuell immer noch mehr als 6.300 Mitgliedern verbietet sich , meiner Meinung nach, jeder Hinweis darauf, dass dieser Klub dazu nicht in der Lage wäre.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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