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Alt 15.10.2016, 15:00
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ausrufezeichen Souveräne Gelassenheit oder Lethargie? ...

Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
(...)
- zur Investorenfrage hat sich unser Präsident nach eigenem Bekunden "bisher keine Meinung gebildet". Das werde er erst tun, wenn etwas Konkretes auf dem Tisch liege. Er warte da ganz gelassen ab, meinte er und fügte eine nahezu konfuzianische Weisheit an: "Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird." Er sei im übrigen auch nur am Rande an den Verhandlungen beteiligt gewesen.

- Derzeit würden "die Gespräche ruhen. Wir warten weiter auf ein Angebot." Irgendeine Deadline sei nicht vereinbart. Damit widerspricht er ein wenig Steinborns Aussage, dass man "immer noch über komplexe Details verhandelt."
- Der Verein arbeitet insofern an einem Plan 1b, als dass man einen "Experten aus dem Fußballgeschäft" damit beauftragt habe, ein (regionales) Alternativkonzept zu erarbeiten. Der Mann wolle namentlich nicht genannt werden, bekomme für seine Arbeit aber ein Honorar vom Verein (nicht von der GmbH). Bis Ende November solle etwas vorliegen. (...)

- Als Überraschungsgast tauchte nach einer Weile Geschäftsführer Schrippnick auf, der plötzlich an einem Stehtisch in der hintersten Ecke des Saales stand. (...)
Souveräne Gelassenheit oder Lethargie? ...

Heiliger Strohsack, das liest sich ja wieder einmal äußerst „anregend“. Vielen Dank an „tivolino“, für seinen Bericht, er ist für die, jedenfalls auf mich so wirkende, inhaltliche Leere und Enttäuschung schließlich nicht ursächlich verantwortlich.

Jedem seine eigene Parallelwelt
Ich muss mich immer wieder „kneifen“, sonst glaube ich noch, ich träume das alles nur. Dem 1.Vorsitzenden des eingetragenen Vereins geht die seit Monaten bereits andauernde Diskussion um den angeblich unverzichtbaren Verkauf von mehrheitlichen Anteilen „seiner“ Fußball-GmbH immer noch einfach nur „am ***** vorbei“. Scheinbar leben die verschiedenen Gremien innerhalb dieses Klubs in ihrer jeweils eigenen Parallelwelt und „gucken ihren eigenen Film“.

Besteht überhaupt Handlungsbedarf?
Eine beruhigende Wirkung auszustrahlen ist für eine echte Führungskraft eine durchaus positive Eigenschaft, allerdings kehrt sich dies ins Gegenteil, wenn anstatt einer begründeten Gelassenheit eine gewisse Lethargie zu vermuten ist. Warum wurde Heinz Maubach nicht gefragt, ob überhaupt ein Handlungsbedarf hinsichtlich eines Verkaufs der Fußball-GmbH besteht? Ich hatte es in diesem Forum bereits schon einmal beschrieben, aber das aufeinanderfolgende Einladen einzelner Personen lässt als Ergebnis nicht unbedingt „das Gelbe vom Ei“ erwarten. Lädt, wer auch immer, zehn Leute nacheinander ein, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorauszusagen, dass ausnahmslos „alle alles erklären können“, allerdings werden interessierte Zuhörer auch nach Ablauf der letzten Veranstaltung hinsichtlich des anstehenden Problems keinen Schritt vorangekommen sein.

Die wahrgenommene Gelassenheit von Heinz Maubach lässt zwangsläufig die Vermutung zu, dass überhaupt kein Handlungsbedarf bestünde. Dann allerdings drängt sich die Frage auf, warum der 1.Vorsitzende eines 116jährigen Traditionsvereins sich nicht von Beginn an vehement dagegen verwehrt hat, dass die Seele des Klubs von unautorisierter Seite zum Verkauf angeboten wird?

Sollte andererseits die wirtschaftliche Situation des Klubs so angespannt sein, dass „unbedingt jetzt etwas passieren muss“, ist sein Verhalten gleichermaßen befremdlich. Sein Eingeständnis hinsichtlich des in Auftrag gegebenen Plan B untermauert diese Variante und belegt, wie widersprüchlich insgesamt die Führungsspitze des Traditionsvereins sich öffentlich präsentiert. Dass der amtierende Geschäftsführer der GmbH später noch als unerwarteter Zuhörer der Veranstaltung auftaucht, passt in dieses Bild.

Rückblickend betrachtet lässt sich ein elementarer Fehler darin erkennen, dass die GmbH, aufgrund einer aufkommenden Panik, sich selbst aufgedrängt hat, auf Käufersuche zu gehen. Erst durch den zunehmenden Widerstand der Vereinsmitglieder einerseits und andererseits der Erfolglosigkeit bei der Investorensuche wurde dem Vorstand des Muttervereins mehr und mehr klar, dass dieser „Kelch nicht an ihnen vorüber gehen wird“, und sie selbst endlich auch Farbe bekennen müssen. Der vorgestellte Plan B und seine spezielle Art der Durchführung lassen allerdings wenig Hoffnung aufkommen, dass dies der Durchbruch sein wird.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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