Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2204  
Alt 22.04.2018, 15:15
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
Veteran
 
Registriert seit: 30.08.2016
Beiträge: 1.610
Abgegebene Danke: 1.868
Erhielt 826 Danke für 417 Beiträge
Ausrufezeichen Stilfrage(n) ...

Zitat:
Zitat von Braveheart Beitrag anzeigen
Soeben ist Nr. 11 von "Zeitspiel", dem wunderbaren, unabhängigen und von Fans für Fans gemachten "Magazin für Fußball-Zeitgeschichte" erschienen: http://www.zeitspiel-magazin.de/zeit...rschienen.html

Darin gibt es eine längere Reportage von Sascha Theisen über die Lage bei uns und die Zukunft samt Interview mit MvH: "Zwischen Hoffen und Bangen", das Ganze in der Heftrubrik "Überleben im Turbokapitalismus". Absolut lesenswert.
MvH: "Mein erster Gedanke war: Was für ein geiles Stadion - jetzt weiß ich auch, warum hier einiges schief gegangen ist. Denn am Ende zahlen wir enorm viel Geld für den laufenden Betrieb in diesem Stadion. Wir geben für die Ausrichtung eines einzigen Spiels wahrscheinlich mehr Geld aus, als Ligakonkurrenten für die komplette Saison."
Das angesprochene Heft ist bereits seit mehreren Wochen verfügbar. Selbstverständlich ist es begrüßenswert, wenn der neue Geschäftsführer der GmbH bei den Fans gut ankommt. Umso mehr, als er direkt von einem traditionellen Erzfeind kommt, der, insbesondere was die Stadionkosten betrifft, erstaunliche Ähnlichkeiten aufweist.

Die Mittleids-Welle ist allerdings längst totgeritten, wer sich weiterhin - wo auch immer - beschweren möchte, wie ungerecht Traditionsvereine angesichts der Betriebskosten ihrer Protzbauten behandelt werden, „hat den Schuss nicht gehört“. In dem Zusammenhang erlaube ich mir eine Frage zu dem gebotenen „Kulturprogramm“ der beiden Traditionsvereine. Ich habe zufällig zwei kurze Video-Mitschnitte mitbekommen, die mich einigermaßen erschüttert haben. Was für ein albernes Dumme-Jungen-Spiel und was für ein lächerliches Kasperletheater. Warum erwachsene Menschen sich so etwas anschauen, bzw. überhaupt bieten lassen, werde ich wohl niemals verstehen. Nachdem spezielle Fangruppierungen den vorangegangenen Geschäftsführer durch derartiges Fehlverhalten punktgenau zu „tritzen“ wussten, war nach dem Personalwechsel lange Zeit Ruhe. - Ich hoffe, die Fans regeln das untereinander und zwar schnellstmöglich und ein für allemal.

Der angesprochene Artikel in ZEITSPIEL ist durchaus interessant, allerdings sind mir andere Textzeilen aufgefallen, als die von Dir zitierten.

Wieso tut man sich einen Job bei einem Traditionsverein an, der gerade zwei Insolvenzen durchgemacht hat?
„Außerdem habe ich gewusst, dass der Verein bereits ziemlich kaputt ist. Ich kann hier also nicht wirklich etwas kaputt machen, sondern im Gegenteil nur etwas aufbauen“.

Was haben Sie vorgefunden, als Sie hier angefangen haben?
„Ich will nicht von Chaos sprechen, dafür arbeiten hier viel zu viel Leute in der Phase der zweiten Insolvenz mit echtem Herzblut am Überleben von Alemannia. Und trotzdem fehlte es an vielen Ecken und Enden. Die gesamte Vermarktung zum Beispiel ist bis dahin komplett über einen Praktikanten gelaufen, (...)“

Kommen wir zur aktuellen sportlichen Situation. Da sieht es gar nicht mal schlecht aus. Hoffnung, der ungeliebten Regionalliga vielleicht doch schon dieses Jahr entkommen zu können?
„Trotzdem warne ich davor, den Sprung in die 3. Liga als das Heilmittel für den Verein anzusehen. Auch dort kämpfen viele Klubs ums nackte Überleben, wie das Beispiel Rot-Weiß-Erfurt gerade zeigt. (...)“

„Eine Schrittfolge, über die Alemannia Aachen schon so oft stolperte“ ...
Sascha Theisen drückt in seinem Beitrag »Zwischen Hoffen und Bangen« noch viel konkreter aus, dass ein Aufstieg in die 3. Liga keinerlei wirtschaftliche Konsolidierung verspräche. - Alles nichts Neues, aber Grund genug sich genau jetzt daran zu erinnern, dass ein gesicherter Verbleib in der Regionalliga die Pflichtaufgabe ist, die es zu bewältigen gilt. Erst anschließend kommt die Kür.
.
__________________
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz

Geändert von Franz Wirtz (22.04.2018 um 20:20 Uhr) Grund: Wiktionary: verspräche ist eine flektierte Form von versprechen
Mit Zitat antworten