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Alt 28.12.2009, 19:27
tsunamiAC tsunamiAC ist offline
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Zitat von Heya Alemannia Beitrag anzeigen
- Eigentlich ist das nicht ganz richtig. Das ist nicht Oche, sondern das ist vor allem die 2. Liga....
Keine Spitzenmannschaften, aber viel viel Mittelmaß. Damit kann man fast absteigen aber eben im nächsten Moment um den Aufstieg spielen. Die Mannschaft von Lautern ist nicht besser als unsere, bei denen läuft es nur besser.
Es gibt wohl kaum eine Liga in der es so krass ist.
Das stimmt wohl. Habe in dieser Saison aufgrund der (tollen) Anstoßzeiten auch einige Spiele abseits von unserer Mannschaft angesehen und das war nicht immer, aber in der Regel ziemlich großer Mist der da zusammengespielt wurde. Auch und gerade Mannschaften betreffend, die wohl um den Aufstieg spielen werden.
Wenn ich sehe, wie sich Kaiserslautern (Platz 1) am letzten Hinrundenspieltag in Ausgsburg abfertigen läßt, fehlen mir die Worte. Diese Mannschaft hat zu diesem Zeitpunkt um einen Zweitliga-Rekord gespielt (meiste Punkte in einer Hinrunde). Hab mich das ganze Spiel lang gefragt, wie die bisher 39 Punkte einsammeln konnten. Aber wahrscheinlich haben Kaiserslautern (und andere) wohl immer gerade einen schlechten Tag, wenn ich zuschaue. Sollte ich vielleicht öfter machen .
Cottbus mit einem Katastrophenspiel zuhause gegen Rostock, einen Spieltag später gewinnen die in Ahlen und reden nun ernsthaft vom Aufstieg. Verkehrte Welt. Da weiß man schon als Zuschauer, was für eine Gurkentruppe das ist, und die Verantwortlichen wollen damit in Liga 1? Etwas größenwahnsinnig würde ich mal stark behaupten. Aber so ist das nun mal, wenn man es in Liga 2 selbst mit unterirdischem Fussball schafft, Punkte einzufahren. Wie die zustande gekommen sind interessiert am Ende niemanden - und das ist auch vielleicht besser so, denn wie sähe eine "Verdiensttabelle" am 34. Spieltag aus, wenn jede Mannschaft nur 5 Punkte auf dem Konto hätte?

Man redet zwar bei der 2. Liga von einer "Kultliga", aber fussballerisch wird meistens Magerkost geboten, der Einschlaffaktor ist ziemlich hoch. Jeder kennt das Gefühl, wenn man noch 3 Stunden zuschauen könnte, und trotzdem würde nichts mehr passieren. Wie oft hab ich (nicht nur bei uns) solche Spiele gesehen. Nun könnte es sein, das wäre deshalb so, weil überall Taktikfüchse am Werke seien, welche sich gegenseitig ausgleichen.

So muss die Frage erlaubt sein, ob es zur Taktik gehört, dass teilweise kämpferische und geistige Fähigkeiten gar nicht stattfinden? Ist Rumpelfussball (alle 15 Sekunden ein Schiedsrichterpfiff) nun die neue Taktik aller 2.Liga-Trainer-Strategen geworden? Zupfen, meckern, festhalten, schauspielen, meckern, taktisches Foul begehen, wieder meckern, ja das ist doch schon Standard geworden. Bevor überhaupt irgendetwas mit spielerischen Mitteln versucht wird, wird erst mal der Gegner ordentlich weichgeklopft. Nichts gegen körperbetonte Sportarten, aber manchmal erinnert das Ganze eher an Ringelpiez mit Anfassen. Ist ja auch einfacher und effektiver, lieber den Gegner wütend machen und Fehler/Freistöße etc. zu provozieren als sich spielerisch durchzusetzen, denn dafür bräuchte man ja sowas wie Geduld und einen "klaren Kopf". Aber genau diese Dinge kommen immer weiter abhanden, um je mehr Geld es geht. Klar, Topmannschaften setzen sich auch spielerisch durch, denn diese können sich auch die Topspieler leisten, aber sobald sich die kleinen grauen Fische weiter unten um einen Topf Gold streiten, wird es kratzig und bissig. Wen interessiert denn schon, wer mit welchen Mitteln wieviel Punkte/Geld eingefahren hat? Auch gibt es in diesen Gefilden auch nicht mehr die Menge von guten Spielern. Wie sollen nun mäßige Spieler gegen andere mäßige Spieler regelmäßig Spiele gewinnen (um vllt. aufzusteigen), wenn es um viel Geld geht? Etwa spielerisch?? Ist doch gar nicht möglich. Entweder hat man das Glück, oder halt nicht. Und das ist das einzige, was bis auf wenige Ausnahmen die Zweitligamannschaften auf dem Platz noch voneinander unterscheidet. Wie auch ist sonst zu erklären, dass die Spieler (anscheinend) mit dem hohen Druck nicht mehr klarkommen und überhaupt nicht mehr frei aufspielen können, oder eine neue Situation erst "annehmen" müssen, bevor sie entsprechend Fussball spielen?? Ihr könnt mir sagen was ihr wollt, aber in einer Zeit wo es mehr um den Fussball gehen würde und weniger um das Geld, gäbe es solche "Kopfprobleme" und auch übertrieben viele Nicklichkeiten, Schauspiel- und Meckereinlagen (die zeitlich gesehen gefühlte 40% eines Spiels ausmachen) in dieser Form nicht.
Jeder fühlt sich ungerecht behandelt, an jedem geht der Topf Gold vorbei (manchem Gesichtsausdruck während des Jammerns und Meckerns nach zu urteilen, sei das Anfechten der Schiri-Entscheidung noch so unsinnig), ich habe auf dem Feld schon sterbende Schwäne gesehen. Das hat manchmal mit Leidenschaft, Siegeswillen, Kampfgeist etc. überhaupt nichts mehr am Hut.
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