Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1656  
Alt 17.02.2017, 21:43
Benutzerbild von Braveheart
Braveheart Braveheart ist offline
Foren-Legende
 
Registriert seit: 03.10.2015
Beiträge: 5.007
Abgegebene Danke: 10.179
Erhielt 13.422 Danke für 3.212 Beiträge
Sehr lesenswerte Analyse in der Wochenzeitung "Der Freitag" von gestern, S. 17: "Tradition war gestern" von Bert Rebhandl.
Leider (noch) hinter einer Bezahlschranke, daher hier kein Link, sondern ein längeres Zitat (nach Zitatrecht) und einige Gedanken zu unserem Dauerthema:

"Der Bundesligabetrieb ist zu einem gigantischen Geschäft geworden. Um die Teilnahme daran wird intensiv gerungen, keineswegs nur mit sportlichen Mitteln, sondern mit all dem, was in den modernen Ökonomien dazugehört - Branding, symbolisches Kapital, Identitätsangebote. Und Teile der Fans reagieren darauf in Ansätzen fundamentalistisch. Sie sind es leid, dass sich das Stadionerlebnis zunehmend verändert, dass sie ihren Kult mit einem stärker auf Event ausgerichteten Publikum teilen müssen, dass sie das Bier und die Wurst mit einer Plastikkarte bezahlen müssen, dass sie von hochauflösenden Kameras beobachtet werden und ihre Pyro nicht mehr ins Stadion schmuggeln können."

Der Einfluss von Investoren ist so entscheidend, der Modernisierungsdruck so gewaltig, dass Spitzensport in Liga 1 oder 2 im Wesentlichen und vor allem ein ideales Marketingumfeld darstellt - siehe RB, Bayer, Wolfsburg, Ingolstadt.... Nicht mehr und nicht weniger.

Der Markenkern des Fußballs in Deutschland verändert sich gerade dramatisch - und Millionen honorieren das, nicht nur bei Red Bull.

Meine Schlussfolgerungen:

Auch das erklärt das dramatisch gesunkene Interesse in der Region an unserer Alemannia. Wer gibt schon öffentlich zu, dass er sich in Liga 4 engagiert? (Wo kamen eigentlich die über 25000 Alemannen im Rekordspiel gegen RWE her?)

Will man zurück mindestens in Liga 2, werden wir gar keine Wahl haben und sind auf externe Investoren angewiesen. Wollen wir die alte Alemannia-Familie bleiben, ist Liga 3 wohl das Höchste der Gefühle bzw. des Möglichen.

Und wenn wir ehrlich sind, war unser Ausflug in die Beletage vor zehn Jahren zuviel des Guten - mal ganz unabhängig von damals handelnden Personen.
Mit Zitat antworten
Folgender Benutzer sagt Danke zu Braveheart für den nützlichen Beitrag: