Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2609  
Alt 13.02.2017, 19:05
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
Veteran
 
Registriert seit: 30.08.2016
Beiträge: 1.606
Abgegebene Danke: 1.858
Erhielt 820 Danke für 415 Beiträge
Ausrufezeichen Hehre Ziele ...

Zitat:
Zitat von Braveheart Beitrag anzeigen
Klare Antwort: Nein, lieber Franz Wirtz.

Wenn hier von vielen nach einem Investoreneinstieg gerufen wird, dann nicht aus Jux und Tollerei oder gar aufgrund der Sehnsucht, endlich wieder Kohle verprassen zu können, sondern vor allem aus dem Grund, dass wir angesichts unserer Rahmenbedingungen (Altschulden, Stadion, Zuschauerrückgang etc.) den Laden ansonsten wohl bald dichtmachen können. Ich interpretiere die "Investoreneinstiegsbefürworter" so, dass sie das auschließlich aus dieser ehrenwerten Sorge um die Existenz unserer Alemannia heraus tun. Ich möchte mich mit der Landes- oder Bezirksliga nicht abfinden, auch wenn das vielleicht "marktgerecht" wäre im Sinne eines "Soviel-Ausgebens-wie-tatsächlich-möglich".
Warum interpretierst Du die "Investoreneinstiegsbefürworter"? - Du zählst schließlich zu ihnen und darfst es von daher ganz einfach in eigene Worte fassen. Ein Abstieg aus der Regionalliga ist eine vollkommen willkürliche Annahme. Bedauerlicherweise erinnern derartige aus der Luft gegriffene Droh-Szenarien an die Art und Weise, wie in der Vergangenheit beispielsweise der Bau des Stadions begründet wurden. Der Bau des Stadions war urplötzlich „zum Überleben des Klubs unverzichtbar“.

Ich gehe nicht davon aus, dass die heutigen Befürworter des Investoren-Modells mit den „Machern vergangener Tage“ in einen Topf geworfen werden wollen. Umso unverständlicher erscheint mir deswegen, warum sie sich teilweise dieser gleichen, vielen sicherlich noch in Erinnerung gebliebenen Argumentationstechnik bedienen?

Glaubwürdigkeit sollte man selbst vorleben
Ich verstehe die Befürworter eines Investoreneinstiegs schlichtweg so, dass sie ganz einfach wieder höherklassigen Fußball auf dem Tivoli sehen wollen und deswegen bereit sind, Mehrheitsanteile der GmbH zu verkaufen. Den für mich überflüssig erscheinenden Firlefanz mit der „ehrenwerten Sorge um die Existenz unserer Alemannia“ sollte man sich heutzutage ebenso ersparen, wie man sich beim Neubau des Stadions den völlig absurden Hinweis auf die Notwendigkeit zukünftig „unbedingt auf europäischer Ebene agieren zu müssen“ hätte ersparen sollen. Wer derart hehre Ziele für sich beansprucht, unterstellt indirekt der Gegenseite, dass sie dasselbe Ziel nicht verfolgt, eine Rhetorik, derer man sich beiderseits nicht bedienen sollte.

Anstatt lange „um den heißen Brei herum“ zu reden, wäre das klare Benennen der eigenen Interessen meines Erachtens bereits ein Riesenschritt in Richtung Glaubwürdigkeit und Offenheit. Neben dem Austausch von gegenläufigen Argumenten nimmt die jeweils andere Seite recht schnell war, ob schlichtweg ehrlich argumentiert, oder ob zusätzlich noch taktiert wird, und verhält sich gleichermaßen.
.
__________________
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
Mit Zitat antworten