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Alt 07.08.2016, 13:33
Aki Aki ist offline
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Eine alternative Idee?!

Wenn nichts Außergewöhnliches eintritt, wird noch in diesem Jahr eine aoMV stattfinden, in der über einen möglichen Einstieg eines Investors abzustimmen sein dürfte.

Wer wird dort vermutlich als Investor antreten? So wie es aussieht, werden dann Herr Baumgarten und Herr Kölmel sowie ein paar andere Namen genannt. Nach derzeitigem Stand handelt es sich um Personen im Umfeld der Beratungsgesellschaft „arena 11“ aus München.

Um wie viel Prozent der Anteile wird es gehen? Noch Ende letzten Jahres wurde selbst vom Aufsichtsratsvorsitzenden eine Grenze von 24,9% bei der IG genannt. Diese Erkenntnis wurde dann im ersten Halbjahr 2016 in der Form pulverisiert, so dass nun 80% in Aussicht gestellt werden. Zudem hat sich offensichtlich das Angebot parallel von TEUR 5.000 auf TEUR 4.000 verringert. Es erscheint, dass die sportliche, wie auch die wirtschaftliche und auch die öffentliche Situation der Alemannia zu einem Wertverlust geführt haben und die Dringlichkeit eines Einstiegs eines Investors erhöht wurde.

Wer hat dies initiiert? Neben einem bekannten strukturellen Defizit aus der Entklammerung der Insolvenz, war die Saison 2014/2015 wohl so ansprechend, dass gemunkelt wurde, dass man mit der Teilnahme an der Aufstiegsrelegation womöglich ein ausgeglichenes Saisonergebnis erzielt hätte. Wenn dieses Gerücht stimmt, sollte die wirtschaftliche Lage im Sommer 2015 eigentlich ganz erträglich gewesen sein. Dennoch hatte nach eigenen Angaben in einem Interview der Aufsichtsratsvorsitzende schon vor diesem Zeitpunkt mit Herrn Kölmel bzgl. eines Investments Kontakt aufgenommen. Die Geschäftsführung steht ansonsten in vorderster Front der Verantwortung und dahinter das Kontrollorgan, der Aufsichtsrat. Ich habe dem Aufsichtsratsvorsitzenden es abgenommen, wenn er berichtet hat, dass er durchschnittlich etwa drei Stunden pro Tag mit/für die Alemannia verbringt. Da dies fast ein halber Arbeitstag ist, frage ich mich dann nur, weshalb auf der anderen Seite hervorgehoben wird, dass man sich nicht um das Tagesgeschäft kümmert. Da kann man noch Fragen zu den Verantwortlichkeiten stellen.

Welche Etat-Auswirkungen sind absehbar? Gerüchteweise habe ich einmal aufgeschnappt, dass der sportliche Etat 2016/2017 so bei TEUR 1.300 liegen soll, wobei er in der Saison 2015/2016 bei TEUR 1.700 gelegen haben soll. Wenn kein Investor kommen würde, würde der Etat für die Saison 2017/2018 dann bei TEUR 900 eingefroren werden, weil mehr nicht möglich wäre, wenn meine Informationen zutreffend sind.

Was würde mit den zu investierenden Geldern passieren? Das Investitionsvolumen wäre u.U. in folgende Bereiche aufzuteilen:
1) Kaufpreiszahlung an TSV (mit ggf. anteiligem Rückfluss)
2) Stammkapitalerhöhung bei GmbH (vermutlich vom Investor)
3) Kapitalrücklagenerhöhung bei GmbH (vermutlich vom Investor)
4) Darlehensgewährung an GmbH (unterschiedlichste Formen vom Investor)
5) Sonstiges
6) Daneben darf man nicht vergessen, dass von „echten“ bzw. „tatsächlichen“ Schulden gesprochen wurde. Ich weiß zwar noch immer nicht, was dies bedeutet, aber ich vermute, dass dies fällige oder absehbar fällige Schulden sein könnten. In dem Fall wird dann möglicherweise neue, frische Liquidität benötigt um erst einmal Liquiditätsengpässe zu stopfen.

Landet das ganze Geld in „Beinen“? Von der ersten Million muss also nicht viel in „Beinen“ ankommen. Aber selbst, wenn die erste Million komplett in den Kader fließen würde, wären mit TEUR 1.900 nicht mehr Gelder vorhanden, als bei den finanzstarken Konkurrenten. Ein sicherer Aufstieg zeichnet sich für mich dann nicht zweifelsohne ab.
Also wird der Investor zwar helfen, aber ist dies eventuell nur zeitlich gesehen? Keine Ahnung!

Was ist mit der Tradition behaftet? Wenn ich an das Freundschaftsspiel in Kerkrade oder an gestern denke, dann fällt auf, dass die Fangesänge eindeutig den Verein (und nicht die GmbH) würdigen. „Roda und der TSV“, „für immer Turn- und Sportverein“, „T – S – V T – S – V“ etc. sind eigentlich schon jetzt etwas antiquiert, aber traditionell und momentan nicht ganz falsch. Der TSV ist die Heimat! Der TSV ist der Klömpchensklub und nicht die GmbH! Der TSV steht für die Tradition, die sich die GmbH ausleiht bzw. unter deren Mäntelchen sich man schützt.


Vor diesem Hintergrund eine alternative Idee, die ich seit längerer Zeit im Kopf habe und die ich hier einfach mal zur Diskussion freigeben möchte, denn man wurde ja schließlich aufgefordert Vorschläge zu machen:

Wie wichtig ist mir die GmbH? Der TSV hält die Anteile an der GmbH und wenn es um die Aufsichtsräte geht, sollen in Kürze 80% verkauft werden. Schockierend, empörend, schrecklich! Sehe ich eigentlich genauso. Aber, wenn ich die lästige GmbH, die bundesweit mit der Insolvenz Schlagzeilen gemacht hat und die nun schon wieder gefährdet dasteht, weglasse, dann bleibt der TSV und der bleibt mir, auch wenn die GmbH nochmals in schweres wirtschaftliches Wasser kommt und dann untergehen würde (weitere InsO).

Was ist mit der zweiten Mannschaft? Kürzlich wurde von Max auch erwähnt, dass die zweite Mannschaft eigentlich unter der Flagge des TSV durch die Ligen schippert und nicht unter der GmbH. (Hier gibt es evtl. auch andere Szenarien.)

Was würde den TSV gefährden? Der Kölmel-Deal! Das Urteil betrifft den TSV und würde bei der aktuellen Konstellation später über die GmbH abgewickelt. Herr Kölmel wird aber auch im Zuge der Investoren genannt. Er hat also zwei Interessen an der Alemannia.

Wenn ich nun mein Interesse umdrehe und mir der TSV viel wichtige ist, weil ich die Zukunft der GmbH mit oder ohne Investor sowieso wenig rosig ansehe, dann will ich den Kölmel-Deal weghaben (also Verzicht im Rahmen eines Gesamtdeals). Das heißt, dass ich evtl. auch höheren Anteilsverkaufs ertragen könnte, vorausgesetzt, dass die Gruppe der Investoren die Alemannia von dem Kölmel-Deal befreit (interne Regelung zwischen denen, disquotale Gewinnverteilung etc.) und auch allgemein gewährleistet wird, dass weder Infront noch andere aktuelle Vertragspartner direkt oder in einem möglichen Insolvenzfall der GmbH irgendwelche Ansprüche gegenüber dem TSV haben würden. Zudem muss die 2. Mannschaft gesichert dem TSV zugeordnet sein.

Was bedeutet dies?
Die Investoren übernehmen die Leitung der GmbH. Vielleicht schaffen sie es, dass Aufstiege möglich werden und in Aachen höherklassiger Fußball zu sehen ist, so dass das Stadion auch wieder voll wird. Wenn die wirtschaftliche Situation zudem gemeistert wird, dann steht den Investoren auch der hauptsächliche Profit zu. Sie haben dann einen Mehrwert erschaffen und in Aachen höherklassigen Fußball spielen lassen.

Wenn das Projekt“ Investor“ aber nicht die gewünschten Ziele erreichen sollte, eine wirtschaftliche Schieflage nicht endgültig geheilt werden kann, dann wäre der TSV wieder da, wo er auch bis 2005 war. Und, die Altlasten aus Insolvenz, aus Vermarkterverträgen mit langen Laufzeiten, Unsicherheiten aus bislang nicht erlassenen Steuerschulden sowie der Kölmel-Deal mit der GmbH entledigt.

Ich bin noch immer nicht ganz schlüssig mit diesem Gedanken wo die Schmerzgrenze bei den Anteilen dann für mich liegt, aber die Gewissheit, dass der TSV eventuell bei null beginnen könnte, wenn die GmbH sich verabschiedet, würde mir gefallen. Dann könnte ich auch auf etwas mehr Anteile der GmbH verzichten. Als Verkäufer sollte der TSV eigentlich auch daran interessiert seinen größten Vorteil und somit seine bestmöglichste eigene Sicherheit zu erreichen. Eventuell ist dies nicht in einem größeren Verkaufspreis, sondern eher in der Befreiung von dem Kölmel-Deal. Diese alternative Idee könnte natürlich auch mit anderen Gedanken kombiniert werden.

Wirtschaftliche Freiheit für den TSV! Weg mit dem Kölmel-Deal bei einem Investoren-Einstieg!
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AcFrönd (10.08.2016), carlos98 (08.08.2016), FVV Ultra (08.08.2016), Kimble (10.08.2016), Landalemanne (08.08.2016), Mott (08.08.2016)