[Alemanniax]

Gibt es ihn doch? Ist wirklich was dran am Gespenst in den alten Gemäuern?

Nicht zum ersten Mal waren wir gestern wieder Zeuge eines alten, bekannten Phänomens: Trotz sechs neuer Spieler auf dem Platz, trotz eines neuen Trainer mit neuer Philosophie, mit anderen Erfahrungen und seiner eigenen Vorstellung von attraktivem und offensiven Fußball: Genau die gleichen Fehler, genau die gleichen Fehlbesetzungen, die selben schlechten Einwechslungen wie in der letzten Saison.

Hilfloser Rumpelfußball, ein hilfloser Trainer, dem selbst der Tivloidebüttant seine Ratlosigkeit an seinen Wechseln anmerken konnte, unvorstellbare Hilflosigkeit im Spielaufbau, Angst vor der eigenen Courage und das Ganze nach einer 2:0 Führung.Unter Michael Frontzeck hätte die Partie keinen anderen Lauf genommen als gestern Abend.

Ich frage mich jetzt noch, mit welcher Einstellung man als Profi auf den Platz gehen kann, um eine solche Leistung, wie die gestrige abzuliefern.

Motivationsprobleme? Kaum möglich bei den vielen neuen Spielern, die sich nach der Sommerpause ihrem neuen Publikum präsentieren möchten, oder?

Konditionsprobleme? Möglich, sichtbar bei manchen nach 60 Minuten aber kaum nach 10 Minuten, wie bei einigen Anderen oder?

Qualitätsprobleme? Wahrscheinlich ja! Trotz aller hochgelobten Neuzugänge und gefeierten Veteranen auf dem Rasen im Tivoli: Da scheinen einige schon am ersten Spieltag an ihre Grenzen zu stoßen:

• Nicht hat noch nicht einmal Oberliga-Niveau. Grauenvoll. Unsicherheitsfaktor Nummer Eins und definitiv Schuld am Gegentor. So schlecht kann doch kaum ein Konkurrent sein, dass ich diesem Fliegenfänger den Vorzug gebe!
• Klitzpera leistet sich seine zwei bis drei Stellungsfehler pro Spiel, zu viel für den Profifußball.
• Casper hat zwar seine spielerischen Ansätze, ihm fehlt es (leider immer noch) an der Physis, um Zweikämpfe zu bestreiten.
• Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.
• Vukovic: Schade! Hätten Nichts Stollen auf der Linienkreide keine Wurzeln ausgeschlagen, hätte er sich diese Akrobatennummer sparen können. Hätte der Hund nicht geschissen, hätte er den Hasen gefangen. Trotzdem!
• Weigelt: Stets bemüht!
• Lehmann: Anfangs mit guten Ideen. Irgendjemand sollte ihm mal sagen, dass er das spielen sollte, was er kann. Er ist ein solider Sechser mit Potenzial noch vorne, aber eben kein Cristiano Ronaldo. Manchmal ist der Rückpass besser als der Seitfallzieher mit Hacke-Außenrist.
• Polenz: Einer der Besten gestern!
• Reghecampf: Hab mich damals sehr gefreut, als bekannt wurde, dass er nach Aachen kommt. Warum? Hmmm, ich warte immer noch auf eine Antwort.
• Ebbers: Hat sein Trikot ein wenig abseits des Spiels warmgelaufen. Ein wenig?
• Nemeth: Gut.
• Pecka: Hat Ebbers geholfen. Ach, Moment, der hatte ja ein eigenes Trikot!

Vielleicht ist aber doch das Gespenst Schuld, der Fluch, der über dem Tivoli hängt, der sich zum Ziel gesetzt hat, Spielaufbau mit kreativen Ideen mit allen Mitteln zu verhindern. Welche esoterischen Talismane haben bloß Spieler wie Pflipsen oder Rolfes um den Hals getragen, um den Fluch abzuwenden?