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Alt 07.06.2016, 12:03
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von chris2010 Beitrag anzeigen
Ich sehe drei Möglichkeiten:
1) Wir tun das, was alle Regionalligisten tun sollten: wirtschaftlich vernünftig arbeiten, sparen, gute Nachwuchsarbeit betreiben. Das ist mit Risiken verbunden, und ob man damit aufsteigt in den nächsten Jahren, kann niemand vorhersagen.
2) Wir ziehen einen "kleinen" Investor an Land, der unter 50% der Anteile hält und in den nächsten Jahren eine Summe zuschießt, die uns sicher am Leben erhält. Was der sonst plant, wissen wir nicht. Aufstieg? Kaum weniger fraglich als bei 1).
3) Wir begeben uns in die Abhängigkeit eines größeren Investors / einer Investorengemeinschaft und gucken in Zukunft auf den Jahreshauptversammlungen entspannt zu, weil nichts mehr zu entscheiden ist.
Wie wäre es mit 1a): wirtschaftlich vernünftig arbeiten, sparen, gute Nachwuchsarbeit leisten - UND einen (Minderheits-)Investor an Land holen?

Ein Blick auf Kilics aktuellen Sparetat und die Tatsache, dass sich die Verhandlungen schon so lange hinziehen, könnte darauf hindeuten, dass vielleicht gerade sogar schon an eben dieser Lösung gearbeitet wird. Also, wenn ich Investor wäre, würde ich den Herren erstmal die Hausaufgabe aufgeben, den Laden halbwegs in Ordnung zu bringen - so nach dem Motto: Denkt bloß nicht, dass wir mit unserem Geld eure hausgemachten Löcher, Altlasten und strukturellen Defizite stopfen. Stellt für die nächste Saison gefälligst erst mal einen vernünftigen Etat auf, der so gestrickt ist, dass bei realistischer Kalkulation keine großen neuen Schulden mehr hinzu kommen. Und dann sehen wir weiter...

Also fangen Schripnick, Steinborn und Co. mit Schweißperlen auf der Stirn an zu kürzen, sparen hier und da und dort, haben am Ende zwar nur noch Geld für 16 Profis übrig - schaffen es mit Müh und Not aber irgendwie, tatsächlich einen ausgeglichenen Etat vorzulegen.

An diesem Punkt kann man nun sagen: Prima, wir müssen künftig zwar ganz kleine Brötchen backen und die sportliche Perspektive runterschrauben, können aber auch ohne Investor eine Zeitlang überleben.

Man kann es aber auch anders sehen: Genau an dem Punkt, wo man die eigene Überlegensfähigkeit doch eisernes Sparen halbwegs selber gesichert hat und nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf externe Geldgeber angewiesen ist, wird die Investorengeschichte doch erst richtig interessant.
Der Verein hätte eine viel bessere Verhandlungsposition - und der Investor müsste keine Löcher stopfen, sondern könnte sein Geld tatsächlich in den Sport investieren. Von einer Million pro Jahr ist die Rede: Wenn ich davon 300.000 in die Rücklage stecke und 700.000 nutze, um den Profi-Etat von 1,3 auf zwei Millionen zu erhöhen, wäre auch die sportliche Perspektive plötzlich wieder da.

Eigentlich ein Königsweg. Es gibt nur zwei Haken: Erstens muss das Sparziel "schwarze Null" aus eigener Kraft erreicht werden, und zweitens müssen die Rahmenbedingungen des Investorendeals so gestrickt sein, dass wir dauerhaft selbständig bleiben und am Ende nicht irgendwann ausgenommen werden können wie die Weinnachtsgänse. Ob Steinborn und Co. das wohl hinkriegen?
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